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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Holtwicker Wacholderheide (RE-012)

Objektbezeichnung:

NSG Holtwicker Wacholderheide

Kennung:

RE-012

Ort: Haltern
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 11,75 ha
Offizielle Fläche: 11,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1936
Inkraft: 2016
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG i. V. m. § 32 Abs. 2 BNatSchG

zu 1)
zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebens-
gemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:
- die wärmeliebenden Reptilien-, Insekten- und Vogelarten der Sandheiden
- die bestehenden Eichenmischbestände im Bereich der alten Verordnung
sowie die diese umgebenden Wälder zur Entwicklung, Vermehrung und Sicherung der wert-
bestimmenden Lebensraumtypen der Heide
- zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen
Lebensräume und wild lebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gem. Artikel 4 i. V. m. Artikel 2 der FFHRichtlinie:
Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaft-
lichem Interesse gemäß Anhang I der FFHRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes
i. S. des § 32 Abs. 3 BNatSchG:
- Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden oder Kalktrockenrasen (5130)
Das Gebiet hat darüber hinaus im
Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung
für die Lebensräume von gemeinschaftlichem
Interesse gemäß
Anhang I der FFH-Richtlinie:
- Trockene Heiden (4030)
Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vor-
kommende Vogelart gemäß Artikel 4 Vogelschutz-Richtlinie als maßgeblicher Bestandteil
des Gebietes i. S. des § 32 Abs. 3 BNatSchG:
Vogelart der Vogelschutz -Richtlinie, die im Anhang I aufgeführt ist:
- Heidelerche (Lullula arborea)

zu 2)
aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen
- zur Erhaltung eines Reliktes einer früher weit verbreiteten, extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft
- aufgrund der biogeographischen Bedeutung der trockenen Heiden im Planungsraum

zu 3)
wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit des Gebiets
- die alten Wacholderbestände
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4208-0025
  • BK-RE-00022
Kennung:

BK-4208-0060

Objektbezeichnung:

NSG Holtwicker Wacholderheide

Link zur Karte: BK-4208-0060
Objektbeschreibung: Die Holtwicker Wacholderheide liegt am Rande der ausgedehnten Wälder der Hohen Mark südwestlich des Halterner Ortsteils Holtwick. Sie besteht aus alten, zusammenhängenden Wacholderbeständen in enger Verzahnung mit kleinflächigen Zwergstrauchheide- und Eichen-Birkenwaldresten. Die bis zu 6 m hohen Wacholder brechen teils auseinander und sterben stellenweise ab. Sie stocken sehr dicht auf den zum Teil vergrasten Heiderelikten. Am Süd- und Nordrand wurden vor 10 bis 15 Jahren einige verbuschte Bereiche abgeholzt und der Oberboden abgeschoben um eine Regeneration der Heideflächen zu ermöglichen. Die alten Wacholderbestände und Heideflächen befinden sich überwiegend in einem guten Zustand. Einige alte Eichen, Birken und Kiefern lockern die Gebüschbestände auf. Die Verbuschung ist sehr gering, lediglich stellenweise breitet sich in den Randbereichen der Wacholderbüsche Adlerfarn verstärkt aus. Stellenweise treten Brombeerherden auf. Im Südwesten ist eine degradierte, stark vergraste und verbuschte Heidefläche zur Optimierung in die Beweidung genommen worden. Zur Verjüngung sind stellenweise Wacholdersprößlinge gepflanzt worden und mit Verbissschutz versehen worden. Das Gebiet wird von einem Sandweg durchzogen und ist für Wanderer gut erlebbar und weist einige Infotafeln, Bänke und Insektenhotels auf. Die Beeinträchtigungen durch Freizeitaktivitäten sind gering. Die Offenlandflächen werden durch eine Schafherde gepflegt. Im Norden des Gebietes befindet sich eine Weidefläche für die Schafe mit Stall. Die umgebenden Waldflächen setzen sich aus unterschiedlichen Baumarten zusammen und befinden sich meist im geringen Baumholzalter. Im Nordwesten und Süden dominieren Lärchen- und Kiefernmischwälder. Überwiegend haben sich im Unterwuchs Arten der Eichenwälder mit Übergängen zu bodensauren Eichen-Buchenwäldern entwickelt. Im Nordosten stockt ein kleiner älterer Buchenbestand und im Norden schließt sich an die Heide ein Birken-Eichwald an. Die hervorragende Bedeutung ergibt sich aus den im Westmünsterland selten gewordenen Wacholderbeständen, die zusammen mit den Zwergstrauchheiderelikten eine wichtige Rückzugsfläche v.a. für wärmeliebende gefährdete Arten wie z.B. Heidelerche und Zauneidechse darstellen. Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die Sandheiden in diesem Landschaftsraum die vorherrschende Flächennutzung. Das Gebiet stellt wegen seiner guten Ausprägung und seiner Lage im Verbreitungsschwerpunkt der münsterländischen Sandheiden einen wichtigen Trittstein im Biotopverbund der Moore und Heiden im südlichen Münsterland dar. Zentrales Ziel ist die Erhaltung und Verjüngung der Wacholderbestände und der offenen Heideflächen. Zum Fortbestand der Wacholderheide ist es unbedingt erforderlich, die Flächen offenzuhalten und verdämmende Gehölze und Stözeiger wie z.B. Brombeere und Adlerfarn regelmäßig zu entfernen. Zur Stabilisierung der relativ kleinflächig ausgebildeten Strukturen sollten langfristig die das Gebiet umgebenden Wälder zumindest in einem angemessenen Pufferstreifen zu lichten bodenständigen, bodensauren Eichen- bzw. Buchenwäldern entwickelt werden.
Kennung:

BK-4208-0025

Objektbezeichnung:

NSG Holtwicker Wacholderheide

Link zur Karte: BK-4208-0025
Objektbeschreibung: Die Holtwicker Wacholderheide liegt am Rande der ausgedehnten Wälder der Hohen Mark südwestlich des Halterner Ortsteils Holtwick. Sie besteht aus einem alten, zusammenhängenden Wacholderbestand in enger Verzahnung mit kleinflächigen Zwergstrauchheide- und Eichen-Birkenwaldresten. Die bis zu 6 m hohen Wacholder sterben teilweise ab und stocken sehr dicht auf den stark verbuschten und vergrasten Heiderelikten. Am Süd- und Nordrand wurden einige verbuschte Bereiche abgeholzt und der Oberboden abgeschoben um eine Regeneration der Heideflächen zu ermöglichen. Hier findet Ziegenbeweidung statt. Die hervorragende Bedeutung ergibt sich aus den im Westmünsterland selten gewordenen Wacholderbeständen, die zusammen mit den Zwergstrauchheiderelikten eine wichtige Rückzugsfläche v.a. für wärmeliebende gefährdete Arten wie z.B. Heidelerche und Zauneidechse darstellen. Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die Sandheiden in diesem Lanschaftsraum die vorherschende Flächennutzung. Das Gebiet stellt wegen seiner guten Ausprägung und seiner Lage im Verbreitungsschwerpunkt der münsterländischen Sandheiden einen wichtigen Trittstein im Biotopverbund der Moore und Heiden im südlichen Münsterland dar. Zentrales Ziel ist die Erhaltung und Verjüngung der Wacholderbestände und der offenen Heideflächen. Zur Stabilisierung der rel. kleinflächig ausgebildeten Strukturen sollten langfristig die das Gebiet umgebenden Wälder zumindest in einem angemessenen Pufferstreifen zu lichten bodenständigen, bodensauren Eichen- bzw. Buchenwäldern entwickelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (1,73 ha)
  • Wacholderbestaende auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen <5130> (7,06 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (5,74 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,11 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (8,80 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,15 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,33 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,92 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,11 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,73 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,79 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (2,44 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,19 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,20 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,11 ha)
  • Trockene Heide <DA0> (0,13 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (1,61 ha)
  • Wacholder-Heide <DA4> (7,06 ha)
  • degenerierte feuchte oder trockene Heide fast ohne Zwergstrauchbeteiligung <DG0> (0,36 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,24 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,11 ha)
  • Trockener Waldsaum bzw. Hochstaudenflur, linienförmig <KB4> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutbuche (Fagus sylvatica fo. purpurea)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Heide-Wacholder (Juniperus communis subsp. communis)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haar-Ginster (Genista pilosa)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomeratum)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schnee-Heide (Erica carnea)
  • Schrebers Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wacholder-Widertonmoos (Polytrichum juniperinum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung einer Wacholderheide als Relikt einer früher weit verbreiteten, extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft durch extensive Beweidung und Maßnahmen zur Lenkung des Erholungsverkehrs
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Wiederherstellung von Biotopen
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