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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tongrube Lessmoellmann (RE-038)

Objektbezeichnung:

NSG Tongrube Lessmoellmann

Kennung:

RE-038

Ort: Castrop-Rauxel
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 3,65 ha
Offizielle Fläche: 3,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1999
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder
Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten,
insbesondere die Sukzessionsbereiche der Tonentnahme, der angeschnittene
Schichtwasserleiter, das Gerinne und der anschliessende Teich,
- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder
erdgeschichtlichen Gruenden, insbesondere wegen der Bedeutung
als geowissenschaftliches Objekt,
- Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Flaeche, insbesondere
wegen der besonderen Bedeutung fuer die Amphibien.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4409-0200
Kennung:

BK-4409-0200

Objektbezeichnung:

NSG Tongrube Lessmoellmann

Link zur Karte: BK-4409-0200
Objektbeschreibung: Stillgelegte Tongrube am südlichen Ortsrand von Obercastrop, unmittelbar östlich an das NSG Wagenbruchquellen angrenzend. Östlich angrenzend an den Roteichenwald des NSG Wagenbruchquellen liegt eine aufgelassene Tongrube. Die Grube ist mehrere (bis 20) Meter tief. West- und Südrand fallen nahezu senkrecht bis zur Grubensohle ab, Nord- und Ostrand sind flacher geböscht und mit Birken-Salweiden-Sukzessionswald und blütenreichen Ruderalfluren bewachsen. Im Osten verläuft eine Zuwegung zur Grubensohle. Die Grubensohle ist überwiegend mit Wasser gefüllt. Zusätzlich wurden 2 kleine temporäre Tümpel angelegt. Im großen Abgrabungsgewässer hat sich ein ausgeprägter Gürtel aus Schwimmblatt- und Röhrichtvegetation entwickelt. Im und am Gewässer ist etwas Müll zu finden, das Gelände wird offenbar für Freizeitaktivitäten benutzt. Das Betreten der Flächen verhindert allerdings die Sukzession an mehreren Stellen, wodurch der offene Lebensraum für die besonders gefährdeten Pflanzenarten erhalten bleibt. Sehr reich strukturiertes Gelände und Refugialraum für eine Anzahl z.T. stark gefährdeter Arten in einer ansonsten ausgeräumten Ackerbaulandschaft am Sielungsrand. Floristisch bemerkenswert sind verschiedene Laichkraut-Arten, Armleuchteralgen und zwei Tausendgüldenkraut-Arten (Centaurium pulchellum, C. erythraea). Die Tongrube Lessmoellmann bildet zusammen mit den westlich anschließenden NSGs einen lokal wertvollen Biotopverbund in der siedlungsnahen Ackerbaulandschaft zwischen Obercastrop und Merklinde.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (2,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,29 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,29 ha)
Biotoptypen:
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,61 ha)
  • Abgrabungsgewässer (Ton) <FG1b> (0,29 ha)
  • Lehm-, Tonabgrabung <GD2> (0,79 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mittlerer Breitwegerich (Plantago uliginosa)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weisser Steinklee (Melilotus albus)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zierliches Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung einer arten- und strukturreichen stillgelegten Tongrube als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Offenhaltung der trockenen und feuchten Pionierstandorte als Lebensstätten der besonders gefährdeten Arten, Verhinderung der weiteren Sukzession.
Gefährdungen:
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gelaendesport (SP)
  • Muellablagerung
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhaltung von Steilwaenden
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