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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Halde Ellinghorst (RE-043)

Objektbezeichnung:

NSG Halde Ellinghorst

Kennung:

RE-043

Ort: Gladbeck
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 22,24 ha
Offizielle Fläche: 22,11 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder
Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender
Tierarten (die durch Einzelgehoelze und Strauchgruppen gegliedern-
den ausdauernden Ruderal- und Grasfluren mit ihrem Mosaik von
Standortbedingungen und Sukzessionsstadien, die wechselfeuchten
Senken und Mulden im gesamten Gebiet, das brachgefallene Nass- und
Feuchtgruenland, das Erlen-Ufergehoelz im SW des Gebietes, der Pap-
pelmischwald im SO des Gebietes, das Eschengehoelz und das Eichen-
Auenwaeldchen am Westrand des Gebietes, der kleine Tieflandbach am
Westrand des Gebietes).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-RE-00018
Kennung:

BK-4407-0033

Objektbezeichnung:

NSG Halde Ellinghorst

Link zur Karte: BK-4407-0033
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst die Abraumhalde Ellinghorst nördlich der A 2. Der stadtnahe Biotopkomplex ist sehr strukturreich ausgebildet und besteht aus einem Mosaik aus unterschiedlichen Sukzessionsgehölzbeständen mit Offenlandbereichen, die durch ausgedehnte, ausdauernde Ruderal- und Grasfluren geprägt sind. Insbesonder die halboffenen Bereiche des Plateaus sind mit Gebüschen, Gebüschgruppen sowie Einzelgehölzen durchsetzt. Die Randbereiche werden von lichten Pionierwäldern eingenommen und die Hangbereiche der Halde sind weitgehend durchgängig bestockt. Zur Autobahn hin stockt eine dichte, artenreiche Gehölzpflanzung im geringen Baumholzalter.. Das Gebiet ist durch ein kleinräumigen Wechsel verschiedener Standortbedingungen mit wechselfeuchten Senken und Mulden geprägt. Ein Großteil der Staudenfluren wird von dichten Goldruteherden dominiert, stellenweise sind Reitgrasfluren eingestreut. Lediglich die südliche Offenlandfläche wird durch eine extensiv gemähte Glatthaferwiese in kleinräumig verzahnten, trockeneren oder feuchten Ausprägungen eingenommen. Neben einigen Charakterarten wie Wiesen-Labkraut, Bärenklau und Pastinake kommen auch Verbrachungszeiger wie Odermennig, Rainfarn, Lupine oder Kratzdistel auf. Stellenweise findet sich an trockeneren Standorten das Echte Labkraut, an feuchteren dann Beinwell. Teilweise wandern von den Rändern her Goldruten und Landreitgras ein. Die lichten Sukzessionswaldbestände werden von Birke dominiert und befinden sich mittlerweile im geringen Baumholzalter. Beigemischt sind Pioniergehölze wie Salweide. Eingestreut finden sich Berg- und Feldahorn, einzelne Pappeln und einige wenige ältere Eichen sowie ältere Silberweiden. Die Strauchschicht ist meist gut entwickelt, die Krautschicht wird überwiegend durch Ruderalstauden und stellenweise Brombeere geprägt. Stellenweise breiten sich Spätblühende Traubenkirsche, Japanknöterich und auch Drüsiges Springkraut aus. Der Haldenkörper schließt sich im Norden an die Siedlung an und nimmt nach Süden an Höhe zu, im Westen sind die Haldenböschungen vergleichsweise steil. Am Westrand verläuft am Haldenfuß ein kleiner, temporär wasserführender Bach mit leicht geschlängeltem Lauf, der von älteren Erlen begleitet wird. Daran schließt sich gut strukturierter Eichen-Buchenwald im geringen bis mittleren Baumholzalter mit bemerkenswertem Totholzanteil an. Am Nordrand verläuft ein Fußweg, ansonsten ist die Halde nicht weiter erschlossen. Das Gebiet weist derzeit weniger als 50% N-LRT auf, besitzt jedoch ein hohes Entwicklungspotential. Der Biotopkomplex mit seinen naturnahen Gehölzbeständen auf Sekundärstandorten (Abraum-Halde) stellt jedoch einen naturschutzwürdigen Bereich im Industriell geprägten Ballungsraum dar.. Der Wert der Halde besteht aus seinem Mosaik an unterschiedlichen Standortbedingungen und Sukzessionsstadien der Gehölze und Stauden- und Grasfluren. Bedeutend sind der naturnahe Eichen-Buchenwald sowie die artenreicdhen Glatthaferwiese. Sie bilden einen wertvollen Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen im Ballungsraum. Der Biotopkomplex besitzt eine besondere Bedeutung als Trittsteinbiotop für verschiedene Tier- und Pflanzenarten innerhalb der dicht besiedelten und industrialisierten Umgebung. Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Förderung der naturnahen Strukturen sowie der verschiedenen Sukzessionsstadien. Teilbreiche sollten der natürlichen Sukzession überlassen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,82 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,36 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (20,52 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (0,82 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,36 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (14,50 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (3,50 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,08 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,82 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,01 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (2,50 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und die Förderung der naturnahen Strukturen sowie der verschiedenen Sukzessionsstadien. Teilbreiche sollten der natürlichen Sukzession überlassen werden.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Mahd im langjaehrigem Rhythmus (Pflegemahd)
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