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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Halde Rheinbaben (RE-044)

Objektbezeichnung:

NSG Halde Rheinbaben

Kennung:

RE-044

Ort: Gladbeck
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 20,05 ha
Offizielle Fläche: 20,05 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder
Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender
Tierarten (der grossflaechige, struktur- und totholzreiche Birkenwald mit
seiner stellenweise ausgepraegten Krautschicht, die Ruderalfluren mit
trocken- und magerkeitszeigenden Pionierarten, der kleine naturnahe
Wald mit Roteichen- und Robinienmischwaldbestaenden oestlich der
Halde mit feuchten Senken, Bombentrichtern und temporaer wasser-
fuehrendem Graben),
- Zur wissenschaftlichen Beobachtung und als Vergleichsobjekt.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-RE-00019
Kennung:

BK-4407-0035

Objektbezeichnung:

NSG Halde Rheinbaben

Link zur Karte: BK-4407-0035
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst die Abraumhalde "Rheinbaben" südlich der A 2 bei Ellinghorst. Der Haldenbereich wird von unterschiedlich ausgeprägten, arten- und strukturreichen Birken-Sukzessionswäldern besiedelt. Das untere großflächige Haldenplateau wird von einem überwiegend dichten Birken-Pionierwald im Stangenholz- und geringen Baumholzalter bestockt. Insbesondere an den Randbereichen gesellen sich Hainbuchen, Eichen, Bergahorn und Kirschen hinzu. Vereinzelt sind Pappeln und Roteichen eingestreut. Der Unterwuchs ist durch eine dichte artenreiche Strauchschicht (stw. mit viel Hartriegel) gekennzeichnet. Stellenweise breitet sich die Spätblühende Traubenkirsche und Japanknöterich aus. Teils dominieren Brombeergestrüppe. Insbesondere in de nördlichen Hälfte finden sich aufgelichtete und offene Bereiche, die Ruderalfluren, zum Teil Goldrutenfluren tragen. Am östlichen Hangbereich sind z.T. üppige Parthenocissus-Schleier entwickelt. Eingestreut ist Totholz entwickelt. Der obere Plateaubereich im Südosten wird von einem trockenen, lichten Drahtschmielen-Birkenwald im geringen Baumholzalter mit einzelnen eingestreuten Eichen bestockt. Der Untergrund ist sandigdurch sandige Bereiche geprägt. Die nach Süden exponierte steile Halden-Böschung ist von Birken-dominierten Beständen im Stangenholzalter bestockt. Daneben kommen Eichen und Robinien vor. Die lückige Bestand auf flachgründigen Böden ist von teils offenen Sand- und Grusbereichen durchsetzt, die von Gebüschen und mageren, trockenen Therophytenfluren besiedelt werden. Am Haldenfuß im Osten, jenseits eines kleinen, temporär wasser führendem Grabens stockt ein artenreicher Laubmischwald (geringes bis mittleres Baumholz) mit Fragmenten des Hainbuchen-Eichenwaldes. Ein Roteichenbestand ist mit Buchen unterpflanzt. Der Bestand ist sehr reich an liegendem und stehendem Totholz. Der südliche, etwas feuchtere Bereich ist von jüngeren Erlen bestockt. Vereinzelt bestehen feuchten Senken bzw. Bombentrichter. Die Halde ist durch einen Rundweg erschlossen. Das Gebiet weist derzeit keine N-LRT auf, besitzt jedoch ein hohes Entwicklungspotential. Der Biotopkomplex mit seinen naturnahen Gehölzbeständen auf Sekundärstandorten (Abraum-Halde) stellt jedoch einen naturschutzwürdigen Bereich im Industriell geprägten Ballungsraum dar.. Der sehr strukturreiche Pionierwaldbereich mit unterschiedlichen Sukzessionsstadien stellt einen wertvollen Biotopkomplex im Ballungsraum dar. Er besitzt eine besondere Bedeutung als Trittstein- und Refugialbiotop für verschiedene Tier- und Pflanzenarten innerhalb der dicht besiedelten und industrialisierten Umgebung. Neben dem Erhalt der naturnahen Laubwaldbereiche mit unterschiedlichen Sukzessionsstadien und Totholz sollte das Entwicklungsziel den Erhalt der bestehenden, halboffenen Strukturen umfassen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (18,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (1,10 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,20 ha)
  • Birkenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AD2> (18,00 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,40 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleiner Wiesenknopf i.w.S. (Sanguisorba minor s.l.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung strukturreicher Sukzessionswälder mit eingestreuten halboffenen Bereichen auf einem Haldenstandort im Ballungsraum.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
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