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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hertener Schlosswald (RE-050)

Objektbezeichnung:

NSG Hertener Schlosswald

Kennung:

RE-050

Ort: Herten
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 117,28 ha
Offizielle Fläche: 117,29 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a), b), und c) LG NRW

a) zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter Tier- und Pflanzenarten,
als Lebensgemeinschaften oder Biotope gelten hier insbesondere:
- der großflächige, vielfältig strukturierte Schlosswald
- die zwei im Wald liegenden, gem. § 62 LG NRW geschützten Stillgewässer
- die Magerstandorte der Boskettwiesen

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder erdgeschichtlichen Gründen:
- Die Kastanienallee und die halbbogenförmigen Boskettwiesen als gartenkulturhistorische Beson-
derheiten

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines
Landschaftsbestandteils
- die halbbogenförmigen Boskette als regional seltene Ausprägung der Wiesenflächen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0030
Kennung:

BK-4408-0030

Objektbezeichnung:

NSG Hertener Schlosswald

Link zur Karte: BK-4408-0030
Objektbeschreibung: Das Gebiet stellt einen zusammenhängenden Laubwald zwischen dem Schlosspark Herten und einer Landstraße südlich der Autobahn A2 dar, ergänzt durch einige Grünlandflächen im Westen des Gebiets. Es umfasst damit den nordöstlichen Teil des Niederungsbereichs "Emscherbruch", eines durch vielfältigen Wechsel von trockenen, feuchten und nassen Wäldern geprägten Waldbereichs. Eine Vielzahl von Forstwegen und Pfaden durchzieht den Wald, der relativ intensiv als Freizeit- und Naherholungsgebiet genutzt wird. Der Untergrund des Gebietes sorgt für unterschiedlichste Ausprägungen der Waldvegetation, mit einem Schwerpunkt auf staufeuchten Vegetationstypen. Im gering reliefierten, fast ebenen Gebiet herrschen Gleyböden sowie randlich Braunerden vor, stellenweise auch arme Podsolböden. Der Wald wird von mehreren, meist trockenen Gräben durchzogen. Aktuell wird etwas weniger als die Hälfte des Gebietes von mehr oder weniger naturnahen und bodenständigen Laubwäldern eingenommen, je nach geologischen Bedingungen und Feuchte sind dies Birken-Eichenwälder im mittleren Baumholzalter, altholzreiche Buchen- und Eichen-Buchenwälder, sowie Hainbuchen-Eichenwälder im Starkholzalter, bis hin zu entwässerten Erlenbruchwäldern, sowie kleine, ältere Birken- und Eschenbestände und teils jüngere, teils ältere Eichen-Mischbestände. Ein Drittel der Fläche wird von naturfernen Forsten und jungen Laubholz-Aufforstungen mit Birken- und Pappel-Überhältern eingenommen. Hinzu kommen einige randlich gelegene Wiesenflächen und eine größere, extensiv mit Rindern beweidete Grünlandfläche. Zu erwähnen sind mehrere Kleingewässer und Teiche, von denen zwei als naturnah einzustufen sind und die eine wertvolle Röhricht- und Wasserpflanzenvegetation aufweisen. Der eingeschlagene Weg des Waldumbaus sollte unter Schonung bzw. weitgehender Erhaltung der naturnahen, bodenständig bestockten Laubwaldbestände fortgesetzt werden. Die Grünlandflächen sollten weiter extensiviert werden. Das Gebiet ist Teil des landesweit bedeutsamen Gebiets zum Schutz der Natur "Emscherbruch und Schlosspark Herten", des Kernbiotops im regionalen Grünzug D. Es ist damit ebenso wie weitere südlich gelegene, teils als NSG ausgewiesene Flächen für den Biotopverbund von herausragendem Wert.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (13,75 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (15,75 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (5,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (13,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Alleen <NBH0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (19,75 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,47 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,20 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,00 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (10,75 ha)
  • Eichenwald <AB0> (4,10 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,70 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (5,90 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (15,75 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (4,75 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,15 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (16,75 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (1,30 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (1,80 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,55 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (1,35 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (5,50 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (15,65 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,60 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,20 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,04 ha)
  • Allee <BH0> (0,60 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,50 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,25 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,18 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,10 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,20 ha)
  • Teich <FF0> (0,10 ha)
  • Graben <FN0> (1,43 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,34 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,47 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Lebensbaum (unbestimmt) (Thuja spec.)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Platane (unbestimmt) (Platanus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines großflächigen, feuchtegeprägten Laubwaldgebietes im Norden des Ruhr-Emscher-Ballungsraums mit naturnahen Birken-Eichen-, Eichen-Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern, vielgestaltigen Forstbeständen sowie naturnahen Kleingewässern als Kernbiotop im landesweit bedeutsamen "Emscherbruch" und als Lebensraum für eine große Zahl von Pflanzen- und Tierarten
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Entwaesserungsgraeben (FW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • naturferne Ufergestaltung (WA)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wegebau
  • Zerschneidung durch Strassenbau (im Süden)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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