Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Poeppinghaeuser Wald (RE-054)

Objektbezeichnung:

NSG Poeppinghaeuser Wald

Kennung:

RE-054

Ort: Castrop-Rauxel
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 73,91 ha
Offizielle Fläche: 73,93 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a), b) und c) LG NRW

a) zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter Tier- und Pflanzenarten,
als Lebensgemeinschaften oder Biotope gelten hier insbesondere:

- der Buchen-Hallenwald und der Eichen-Hainbuchenwald westlich der ehemaligen Zechenbahn
König-Ludwig

- der arten- und altersheterogene Laubmischwald im Hinterdicken, Vorderdicken und Döninger Heide

- der Grauweidenbruchwald im Bereich der Dicken Heide mit Übergängen zum torfmoosreichen Birken-
bruchwald am Nordrand

- der quellig durchsickerte Komplex aus zahlreichen ehemaligen Mergelgruben am nordöstlichen Rand
des Hinterdicken

- der ehemalige Ziegeleiteich mit den umgebenden Gehölzen, Ruderalfluren und Weideflächen

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder erdgeschichtlichen Gründen:

- der ehemalige Ziegeleiloch

- der quellig durchsickerte Komplex aus zahlreichen ehemaligen Mergelgruben am nordöstlichen Rand
des Hinterdicken

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines
Landschaftsbestandteils

- der Grauweidenbruchwald im Bereich der Dicken Heide mit Übergängen zun torfmoosreichen Birken-
bruchwald am Nordrand.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4409-520
Kennung:

BK-4409-520

Objektbezeichnung:

NSG Poeppinghaeuser Wald

Link zur Karte: BK-4409-520
Objektbeschreibung: Im Nordwesten von Castrop-Rauxel nördlich des Rhein-Herne-Kanals liegt ein waldreicher Freiraumkomplex mit einem größeren Abgrabungsgewässer und einem ausgedehnten, aus Bergsenkung hervorgegangenen Feuchtgebiet, der durch (untergeordnete) Straßen in verschiedene Teilgebiete geteilt wird. Südwestlich Pöppinghausen liegt das strukturreiche Waldgebiet der Nettheide, geprägt durch einen naturnahen, unterwuchsarmen Eichen-Buchen-Hallenwald mit nur stellenweise ausgebildeter Krautschicht im Wechsel mit reinen Eichenwäldern mit dicht entwickelter Krautschicht (aus örtlich dominierenden Brombeeren mit Adlerfarn-Herden und Teppichen der Rasenschmiele. Lokal werden diese Eichen(misch)wälder durchsetzt von Pappel- und Birkenbeständen mit dichtem Holunderunterwuchs, ergänzt durch Schlagfluren mit Sukzessionsgebüsch unter einer Hochspannungsleitung. Im Zentrum südlich und südöstlich von Pöppinghausen stocken auf grundwassernahen Standorten Birken-Eichen- und Buchenwälder, ergänzt durch einen sumpfigen Erlen-Auenwald. Entlang des Rhein-Herne-Kanals erstreckt sich ein ausgedehntes Bergsenkungsgebiet mit offenen Wasserflächen, flächigem Grauweidengebüsch, Seggen- und Röhrichtbeständen. Das Weidengebüsch wird örtlich überragt von noch jungen, absterbenden bzw. bereits abgestorbenen Birken. (Westlich dieses Feuchtgebietes liegt ein großes, massiv umzäuntes Abgrabungsgewässer, das im Rahmen der Kartierung 2008 nicht untersucht werden konnte). Die forstlich stärker geprägten siedlungsnahen Wälder bei Pöppinghausen werden von Freileitungen mit Sicherheitsschneisen durchzogen. Das Waldgebiet Döninger Heide im Osten wird heute großflächig von relativ lichten Birken-Eichenwäldern bestanden, die auf grundwassernahem, z. T. wohl auch staufeuchten Standorten stehen. Der strukturreiche Biotopkomplex ist als Ganzes ein relativ naturnaher, strukturreicher Refugialraum für Tier- und Pflanzenarten der Wälder und Feuchtgebiete innerhalb des Ballungsraumes. Floristisch bemerkenswert ist das Vorkommen von großen Beständen der Wasserfeder, Ufersegge und Walzensegge innerhalb des Bergsenkungsgebietes. Dessen hoher Totholzanteil durch abgestorbene Bäume erhöht zusätzlich noch die strukturelle Vielfalt des Gebietes, beispielsweise als Habitatelemente für kleine Höhlenbrüter. Teile des Biotopkomplexes sind durch die Lage unmittelbar am Rhein-Herne-Kanal teil-isoliert bzw. relativ störungsarm. Der Wald- und Feuchtbiotopkomplex Nettheide-Döninger Heide ist ein zentrales Biotopverbundelement zwischen den Biotopachsen des Emschermittellaufs im Norden und des Rhein-Herne-Kanals im Süden. Der angrenzende Rhein-Herne-Kanal ist zwar eine technisch geprägte Wasserstraße, dient gleichwohl aber auch vielen Wasservögeln als Leitlinie und Orientierung. Zentrales naturschutzfachliches Ziel sollte die Erhaltung und Ausweitung ruhiger, störungsfreier Wald- und Gewässer-Biotope bis hin zu Naturwäldern sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (8,09 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (36,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (7,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,70 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (7,82 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,17 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,98 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,12 ha)
  • Eichenwald <AB0> (11,68 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (23,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,70 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (1,77 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,48 ha)
  • Schlagflur <AT0> (4,50 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (6,00 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (7,82 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (4,00 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (2,17 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula) <RL R>
  • Kreuzkröte (Bufo calamita) <RL 3>
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras Sa. (Calamagrostis canescens agg.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
Tierarten:
  • Bachforelle (Salmo trutta fario)
  • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)
  • Bitterling (Rhodeus amarus)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Elritze (Phoxinus phoxinus)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Gründling (Gobio gobio)
  • Hecht (Esox lucius)
  • Karpfen (Cyprinus carpio)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Kreuzkröte (Bufo calamita)
  • Malermuschel (Unio pictorum)
  • Moderlieschen (Leucaspius delineatus)
  • Plattbauch (Libellula depressa)
  • Rotauge (Rutilus rutilus)
  • Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
  • Schleie (Tinca tinca)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Weidenjungfer (Lestes viridis)
  • Zander (Sander lucioperca)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines strukturreichen, zumeist naturnah ausgebildeten Waldkomplexes mit ausgedehnten und differenzierten Feuchtbiotopen innerhalb des Ballungsraumes Ruhrgebiet und ökologische Entwicklung insbesondere durch Förderung störungsfreier Feuchtbiotope und alt- und totholzreicher Naturwälder.
Gefährdungen:
  • Aufschuettung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Entschlammung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.