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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Grenzgraben (RE-061)

Objektbezeichnung:

NSG Grenzgraben

Kennung:

RE-061

Ort: Recklinghausen
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 9,41 ha
Offizielle Fläche: 9,41 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand:
Inkraft seit: 2012
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 (1) 1) und 3) BNatSchG zu 1)

- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften
bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:

- Natürliche und naturnahe Quellbereiche, Fließ- und Stillgewässer und Feuchtgrünländer.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4308-0157
Kennung:

BK-4308-0157

Objektbezeichnung:

Wiesental und Laubgehölze am Grenzgraben

Link zur Karte: BK-4308-0157
Objektbeschreibung: Zwischen Recklinghausen und Marl befindet sich im ackerbaulich geprägten Umfeld der Oberlauf des "Grenzgrabens", eines nach NO fließenden Nebenbachs des Silvertbaches. Der flache Talraum, durch Laubgehölze, (Kopf-) Baumreihen und Einzelbäume stark gegliedert, wird vor allem im mittleren und nördlichen Bereich noch von Rinder- und Pferdeweiden eingenommen, im Süden und auch ganz im NO wurden die ehemaligen Grünlandflächen inzwischen weitgehend in Ackerflächen oder artenarme Lolium-Einsaatflächen umgewandelt (außerhalb der Abgrenzung). Jenseits der Autobahn A43 setzt sich der Bachlauf im landesweit bedeutsamen NSG "Die Burg" fort. Der ehemalige Quellbereich im Süden des Gebietes ist trockengelegt, heute hat der begradigte und befestigte, 0,5-1 m breite Bach (langsam fließend, sehr flaches Wasser, Substrat sandig-schlammig) seinen Ursprung in einem nur lokal feuchten, jüngeren Erlenbestand mit vielen Nadelbäumen. Im Süden und der Mitte befinden sich ein kleineres und ein größeres Laubgehölz überwiegend aus Stieleiche, Birke und Buche, außerdem kleinere Hybridpappel- und Eschenbestände. Ein kleinflächig feuchteres, älteres Eschengehölz (mit naturnahem Waldtümpel) und ein baumartenreicher, ebenfalls teils recht feuchter Birken-Eichen-Bestand stellen hierbei relativ naturnahe Waldbestände dar. Als weitere gliedernde Landschaftsstrukturen in der durch Gley- und Pseudogleyböden geprägten, bis zu 5 m eingetieften, flachen Talmulde sind zahlreiche Baumreihen (v.a. aus Eiche, Esche und Pappel), zwei ältere Kopfbaumreihen, zwei kurze Rosskastanien- bzw. Eichen-Pappel-Alleen im Norden des Gebietes, kleine beweidete Obstbaumbestände und vor allem im Norden mehrere ältere Einzelbäume im meist frischen, nur kleinflächig feuchteren Weidegrünland zu erwähnen. Hier befindet sich auch ein kleiner hypertropher Weidetümpel mit dichtem Rohrkolbenbestand inmitten eines dichten Weidengehölzes. Das verbliebene Auen-Grünland am Bachlauf sollte unbedingt als möglichst extensiv genutztes Grünland erhalten werden, eine Extensivierung angrenzender, intensiver Gras-Ansaatflächen sowie eine Umwandlung von Ackerflächen sollte ebenso wie eine Renaturierung des Bachlaufs angestrebt werden. Innerhalb des landesweiten Biotopverbundes ist der Talraum des Grenzgrabens als Teil des Silvertbach-Gewässersystems von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahes Stillgewässer (FD0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Alleen <NBH0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (9,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,43 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,56 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,18 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (2,68 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,93 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,90 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,20 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,46 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,10 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,91 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,11 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,09 ha)
  • Allee <BH0> (0,20 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,05 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,05 ha)
  • Bach <FM0> (0,45 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,43 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pfirsichbaum (Prunus persica)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vogelmiere Sa. (Stellaria media agg.)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines noch teilweise als Grünland genutzten Bachtales mit kleinen, teils naturnahen und altholzreichen Laubgehölzen, (Kopf-) Baumreihen, Alleen, Obstbaumweiden und Einzelbäumen im Umfeld des landesweit bedeutsamen Gebietes "Die Burg"
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Nachsaat (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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