Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Burggraben (RE-062)

Objektbezeichnung:

NSG Burggraben

Kennung:

RE-062

Ort: Recklinghausen
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 12,38 ha
Offizielle Fläche: 12,39 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand:
Inkraft seit: 2012
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 (1) 1) und 3) BNatSchG zu 1)

- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften
bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:

- Natürliche und naturnahe Fließ und Stillgewässer Quellbereiche und Feuchtgrünländer,
- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen:
- Extensive und brachgefallene Grünlandflächen auf Niedermoorböden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4309-0114
  • BK-4309-0115
Kennung:

BK-4309-0115

Objektbezeichnung:

Wiesental am Burggraben

Link zur Karte: BK-4309-0115
Objektbeschreibung: Südlich des landesweit beseutsamen Niederungsgebietes "Die Burg" erstreckt sich über etwa 1,3 km Länge das grünlandgenutzte Wiesental des Burggrabens, eines begradigten Bachlaufs, der weiter nördlich als Nieringbach "Die Burg" durchfließt. Der 50-100 m breite, durch Niedermoorböden geprägte flache Talraum wird durch kleinere, teils altholzreiche und naturnahe Eichengehölze, mehrere Baumreihen, Hecken und kleinere Teiche (Bachstaue) gegliedert, und wird von vor allem im Süden und in der Mitte intensiv genutzten Mähweiden, teils auch von Lolium-Grasansaat-Flächen eingenommen. Im Norden treten in Bachnähe stärker vernässte, teils länger brachgefallene Grünlandflächen hinzu. Der Bach selbst ist ca. 50 cm breit, meist 1 m eingetieft und begradigt, teils in Bongossi gefasst, nur stellenweise treten Wasserpflanzen auf. In einem Wäldchen im Süden findet sich neben einem kleinen Bachstau auch ein auwaldartiger, quelliger Erlenbestand im Bereich eines verlandeten Teichs, sowie angrenzend jüngere Erlen-Koniferen-Mischbestände. Von besonderem Wert für viele Tier- und Pflanzenarten sind die artenreichen Nassgrünlandflächen bzw. -brachen, innerhalb des landesweiten Biotopverbundes ist der Talraum des Bruchgrabens als Teil des Silvertbach-Gewässersystems von herausragender Bedeutung. Eine Renaturierung des Bachlaufs und die Extensivierung der Grünlandflächen sollten angestrebt werden. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Feucht- und Nassgrünland (EC1, EC5, EE3).
Kennung:

BK-4309-0114

Objektbezeichnung:

Feuchtgrünland, Gräfte und Kleingehölze an der Mollbecke südlich von Haus Niering

Link zur Karte: BK-4309-0114
Objektbeschreibung: Im Süden von Haus Niering, umgeben von Ackerflächen und intensiv genutzten Gras-Ansaaten, fallen in der nur wenig eingemuldeten Aue der Mollbecke auf Niedermoorböden teils genutzte, teils seit längerem brachgefallene, feuchte bis nasse Grünlandflächen ins Auge. Bei Haus Niering wurde eine Gräfte und Baumreihen mit als Biotopfläche erfasst. Nördlich einer kleinen Straße wird das Grünland gemäht, hier fällt der Seggen- und Binsenreichtum des Gebietes ins Auge. Der grabenartig ausgebaute Bach verläuft hier am Westrand der Aue (außerhalb der Abgrenzung). Südlich der Straße wird das verbrachte Feuchtgrünland durch einzelne Gebüschgruppen sowie mehrere jüngere Kopfweidenreihen strukturiert, neben Sumpf-Segge und Zottigem Weidenröschen breiten sich hier stellenweise Hochstauden wie die Goldrute aus. Auch die nach Osten angrenzende, ca. 2 m hohe Hangkante ist mit Gebüschen und Kopfbäumen bewachsen. Der 0,5 m breite, begradigte und durch Bongossi befestigte Bach verläuft in dieser Teilfläche im Westen des Bestandes. Die Gräfte bei Haus Nierung weist typischerweise kaum Vegetation auf, die begrenzende Mauer zeichnet sich jedoch durch das Vorkommen des in der Umgebung sehr seltenen Blasenfarns aus. Ansonsten ist das Grünland hier sehr arten- und strukturarm (Lolium-Ansaat). Die extensive Feuchtwiesennutzung im Nordteil des Gebiets sollte fortgesetzt werden. Eine gelegentliche Pflegemahd und Entbuschung der Feuchtbrachen im Süden wird empfohlen, da sich ansonsten eine weitere Ruderalisierung und Verbuschung zu erwarten ist. Eine Anbindung an das im Norden angrenzende, landesweit bedeutsame Niederungsgebiet "Die Burg" sollte durch eine Renaturierung der Mollbecke und Extensivierung der angrenzenden Grünlandflächen angestrebt werden. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Feucht- und Nassgrünland (EC1, EE3).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (9,61 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gebaeudestrukturen und Hofstellen <NHN0> (0,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,54 ha)
Biotoptypen:
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,34 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,44 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,08 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,43 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,12 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,07 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,10 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,43 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,09 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (2,29 ha)
  • Fettweide <EB0> (7,35 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,49 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,40 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,17 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,65 ha)
  • Gräfte <FF7> (0,09 ha)
  • Fluss-, Bachstau <FH2> (0,04 ha)
  • Bach <FM0> (0,37 ha)
  • Acker <HA0> (0,04 ha)
  • Mauer, Trockenmauer <HN2> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Trauerweide (Salix babylonica)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Vogelmiere Sa. (Stellaria media agg.)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines als Grünland genutzten Bachtales mit kleinen, naturnahen und altholzreichen Laubgehölzen, Baumreihen und teils brachgefallenem Feuchtgrünland im Umfeld des landesweit bedeutsamen Gebietes "Die Burg"
  • Erhaltung von feuchten, teilweise brachgefallenen Grünlandflächen im Auenbereich der Mollbecke als Refugial-Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten im intensiv landwirtschaftlich genutzten Umfeld; Erhaltung einer alten Hofgräfte mit wertvoller Mauervegetation
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Duengung empfindlicher Standorte (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Nachsaat (LW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung kulturhistorischer Strukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Umbruch
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • LB-Ausweisung
  • LB-Ausweisung-Teilflaeche
  • naturnahe Gewaessergestaltung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.