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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Johannistal (RE-064)

Objektbezeichnung:

NSG Johannistal

Kennung:

RE-064

Ort: Recklinghausen
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 8,42 ha
Offizielle Fläche: 8,42 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand:
Inkraft seit: 2012
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 (1) 1) und 3) BNatSchG zu 1)

- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften
bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:

- Die naturnahen Buchen- und Eichenbestände, dem eingestreuten Weidegrünland und den angrenzenden
Hohlwegen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-RE-00017
Kennung:

BK-4309-0013

Objektbezeichnung:

NSG Johannistal

Link zur Karte: BK-4309-0013
Objektbeschreibung: Das gebiet umfasst das Trockental "Johannistal" nördlich von Berghausen. Zwischen Recklinghausen und Suderwich erstreckt sich in der flachwelligen, ackerbaulich genutzten Lösslandschaft des Vestischen Höhenrückens über gut einen Kilometer von Nordwest nach Südost ein um die 50 m breites Trockental mit 5-10 m hohen, zumeist bewaldeten Böschungshängen. Im Norden gabelt sich das Tal in drei schmale Einschnitte auf. Im oberen Talabschnitt sind die Böschungsflanken von einem strukturreichen Eichen-Buchenwald bestockt. Stellenweise ist Hainbuche beigemischt. Es besteht ein hoher Anteil an Alt- und Tothol, insbesondere auch an stärkerem Totholz. Eingestreut sind einige Uralt-Buchen und Niederwaldrelikte. Der ca. 10-15 m breite Talgrund ist überwiegend aufgelichtet und wird von Brennnesselfluren und stw. jungem Eschenaufwuchs geprägt. Im unteren Teil wurde die Sohle mit Pappeln aufgeforstet (Stangenholzalter). Der mittlere Abschnitt ist ein teif eingeschnittenes schmales Tal, dessen Talgrund episodisch wasserführt. Die Hänge werden von alten Pappeln bestockt, mit viel stehejden, auch älterem Totholz. Eingestreut finden sichRot- und Grau- Erlen und Bergahorn. Der Unterwuchs wird überwiegend von Holunder, Brombeere und Brennnessel gebildet. Im Süden weitet sich das Tal auf ca. 120 m auf und der Talgrund und die flachen Hänge werden Grünland eingenommen, das mit Pferden beweidet wird.. Die nördliche Böschung ist teils von Pappeln bestockt, im östlichen Teil von alten Eichen. Auf der südwestlichen Böschung siedelt ein e kleine Baumgruppe mit alten Eichen und Pappeln.. Die Talung ist eiszeitlich entstanden, im zumeist trockenen Talgrund dominieren Pseudogley- und Gleyböden, an den Hängen herrschen Parabraunerden über Löss vor. Das Tal wird von mehreren Wegen gequert. Beeinträchtigt wird das Gebiet durch eine größere Kleingartenanlage im Norden, mehrere das Gebiet querende bzw., durchziehende Wege und die teils recht intensive Weidenutzung des Grünlandes. Das Gebiet weist derzeit weniger als 50% N-LRT auf, besitzt jedoch ein hohes Entwicklungspotential. Das strukturreiche Gebiet mit seinem hohen Anteil an Alt- und Totholz weist eine besondere Bedeutung für Höhlenbrüter, Altholzbewohner, v.a. Fledermaüse und xylobionte Insekten auf. Es ist ein besonderes geomorphologisches Relikt im Naturraum des Vestischen Höhenrückens. Es stellt einen kleinen Rest des ehemals ausgedehnten Waldes "Das Loh" dar und ist ein bedeutsames Refugial- und Trittsteinbiotop im regionalen Biotopverbund in der agrarisch geprägten Lösslandschaft am Ballungsrand dar. Hauptentwicklungsziel ist der Erhalt und die Förderung des alt- und totholzreichen Waldgebietes. Mittelfristig sollten die derzeit intensiv bewirtschafteten Trockentalbereiche in Extensivgrünland umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,40 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (4,15 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,72 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,30 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (3,40 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,61 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,11 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,30 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,03 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines auch geowissenschaftlich wertvollen Trockentals mit altholzreichen, naturnahen Buchen- und Eichenbeständen, Weidegrünland, Kleingehölzen und angrenzenden Hohlwegen, u.a. als Lebensraum für Hecken- und Höhlenbrüter sowie Altholzbesiedler in der ackerbaulich geprägten Umgebung
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Erosion
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Trampelpfad (SP)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Hecke anlegen, ergaenzen
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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