Inhalt:
Naturschutzgebiet Weißes Venn und Geisheide (RE-069)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Weißes Venn und Geisheide |
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Kennung: |
RE-069 |
Ort: | Haltern |
Kreis: | Recklinghausen |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 1.041,07 ha |
Offizielle Fläche: | 1.041,70 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2016 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG i. V. m. § 32 Abs. 2 BNatSchG zu 1) zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensge- meinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere: - der auf extensive Nutzung, einen stabilen Wasserhaushalt und nährstoffarme Verhältnisse angewiesene Biotopkomplex als Lebensraum für seltene und zum Teil stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten - die großräumige, alte, halboffene Heide- und Moorlandschaft mit naturnahen Hochmoorrelikten und ausgedehnten Zwergstrauchheiden - die extensiv genutzten Feucht- und Magergrünländer - die zahlreichen eutrophen und dystrophen Stillgewässer mit ihren natürlichen Verlandungsgesellschaften - die besonders schutzwürdigen Grundwasser- und Moorböden im Weißen Venn zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebens- räume und wild lebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Artikel 4 i. V. m. Artikel 2 der FFHRichtlinie: Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFHRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des § 32 Abs. 3 BNatSchG: - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) - Dystrophe Seen (3160) - Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010) - Trockene Heidegebiete (4030) - Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (7120) - Moorschlenken - Pioniergesellschaften (7150) - Hainsimsen-Buchenwald (9110) - Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen (9190) - Moorwälder (91D0, Prioritärer Lebensraum) Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gemäß Artikel 4 Vogelschutz-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des § 32 Abs. 3 BNatSchG: Vogelarten der Vogelschutz-Richtlinie, die im Anhang I aufgeführt sind: - Heidelerche (Lullula arborea) - Schwarzspecht (Dryocopus martius) - Fischadler (Pandion haliaetus) - Blaukehlchen (Luscinia svecica) - Wespenbussard (Pernis apivorus) - Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) - Neuntöter (Lanius collurio) - Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) - Eisvogel (Alcedo atthis) - Schwarzstorch (Ciconia nigra) Zudem gibt es im Gebiet folgende, regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht im Anhang 1 der Vogelschutz- Richtlinie aufgeführt sind: - Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) - Löffelente (Anas clypeata) - Krickente (Anas crecca) - Wiesenpieper (Anthus pratensis) - Tafelente (Aythya ferina) - Bekassine (Gallinago gallinago) - Pirol (Oriolus oriolus) - Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) - Wasserralle (Rallus aquaticus) - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) zu 2) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen - zur Erhaltung und Förderung des extensiv genutzten Grünlandes - die großräumige, alte und halboffene Heide- und Moorlandschaft des Sand-Münsterlandes von biogeographischer Bedeutung zu 3) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit des Gebiets - der landschaftsästhetisch wertvolle und aufgrund seiner Ausprägung und Größe besonders bedeutsame Biotopkomplex - der Irrgarten |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-RE |
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Objektbezeichnung: |
Weißes Venn / Geisheide, Teilbereich des FFH-Gebietes DE 4108-303 im Kreis Recklinghausen |
Link zur Karte: | BK-RE |
Objektbeschreibung: | Am Nordrand der Hohen Mark hat sich im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Haltern eine ausgedehnte Moor- und Heidelandschaft erhalten. Namensgebend für das FFH-Gebiet sind das Weiße Venn, ein teilweise abgetorftes Hochmoor und die daran nach Südwesten anschließenden Zwergstrauchheiden der Geisheide Der im Kreis Recklinghausen gelegene Teil des FFH-Gebietes hat großen Anteil sowohl an den Heideflächen als auch am Weißen Venn. Das Moor ist durch einen Damm in zwei Teile geteilt. Im nordöstlich Teil schließt sich an das Moor ein großer Teichkomplex die sogenannten Torfvennteiche an, die zur Karpfenzucht künstlich angelegt wurden. Moor- und Heideflächen sind umrahmt und durchsetzt mit Kiefern- und Birkenmischwäldern, die sich in die Hügel der Hohen Mark hinein ausdehnen. Im Randbereich finden sich neben großflächigen Nadelforsten wenige Eichen- und Buchenwälder.. Nach Nordosten hin hat das Gelände mit seinen großen, in tieferen Lagen feuchten Grünlandflächen einen offeneren Charakter. Ein Netz von teilweise nicht mehr genutzten Fahrwegen, die von Gräben und Gehölzen begleitet werden, durchzieht den Grünlandbereich. Das Offenland wird darüber hinaus durch eingestreute Feldgehölze und Waldparzellen bereichert, die dem zahlreich vorhandenen Dam- und Rotwild Schutz bieten. Das Gebiet ist ein ursprünglicher Landschaftsausschnitt mit einem Komplex aus nährstoffarmen Moor-, Heide- und Grünlandstandorten sowie naturnahen Teichen mit ausgeprägten Verlandungszonen und in seiner großflächigen Ausdehnung von herausragender Bedeutung. Es ist Teilbereich eines der fünf wichtigsten Moor- und Heidekomplexe in Nordrhein-Westfalen und eines der bedeutendsten Rückzugsgebiete für hochgradig gefährdete Tierarten wie z.B. Ziegenmelker und Heidelerche. Hervorzuheben sind die ausgedehnten trockenen Heiden und die in großen Teilen noch regenerierbaren Hochmoorbereiche. Die Trockenen Heiden des Lebensraumtyps 4030 nehmen einen bedeutenden Teil der Fläche ein. Das zentrale Weiße Venn und das davon unabhängige Roten Berge Moor, ein kleines Übergangsmoor in einer eiszeitlich geformten Geländemulde, stellen einen landesweit herausragenden Wert dar. Darüber hinaus ist die Biotopvielfalt, die von bodensauren Buchen- und Eichenwäldern zu feuchten Moorbirkenwäldern, von Heiden mit Sandtrockenrasen zu Mooren und Stillgewässern und von trockenem Magergrünland zu Feuchtgrünland mit Binsensümpfen und Röhrichten reicht, hervorzuheben. Das Gebiet bietet eine außerordentlich hohe Qualität der Verzahnungsbereiche von Wald und Offenland. Die durch die vormalige militärische Beanspruchung und in jüngerer Zeit teils durch Windwurf betroffenen Sukzessionswälder bieten ein sehr hohes Potential für die anspruchsvollen Arten der mageren Halboffenländer und lichten Waldzonen. Das Gebiet ist eine Kernfläche der landesweit bedeutsamen Biotopverbundachse entlang der Heubachniederung und mit seinen ausgedehnten Heide-, Moor- und Trockenrasenflächen ein landesweit bedeutsamer Trittstein für anspruchsvolle Arten des extensiv genutzten Offenlandes. An erster Stelle der Entwicklungsziele steht die Regeneration des Moorkomplexes durch Wiedervernässung an. Die Grünland- und Heideflächen sind weiterhin extensiv zu bewirtschaften, während die Waldbereiche der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben bzw. die Entwicklung zu bodenständigen Wäldern fortgesetzt werden sollte. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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