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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet WASAG-Moore (RE-072)

Objektbezeichnung:

NSG WASAG-Moore

Kennung:

RE-072

Ort: Haltern
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 105,66 ha
Offizielle Fläche: 105,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2016
Inkraft: 2016
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG

zu 1)
zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebens-
gemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:
- die renaturierungsfähigen degradierten Hochmoorflächen
- die zum Teil torfmoos- und seggenreichen Gewässer

zu 2)
aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen
- die strukturreichen Wälder und Moorwälder
- die basenarme Pfeifengraswiese mit Seggen und Binsen
- der Lebensraumkomplex als Lebensstätte für die heimische Tierwelt
- die besonders schutzwürdigen Braunerde-Podsole im Osten
zu 3)
wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart
oder hervorragenden Schönheit
des Gebiets
- die zahlreichen Kleingewässer und Offenlandbereiche mit charakteristischer Vegetation.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4209-0048
Kennung:

BK-4209-0048

Objektbezeichnung:

Bewaldete Binnendünen, Moore, Moorwälder und Kleingewässer in der Sythener Mark

Link zur Karte: BK-4209-0048
Objektbeschreibung: Das 52 ha große Binnendünen-Gebiet umfasst vier Teilflächen. Die westliche Teilfläche wird von strukturreichen Kiefernbeständen dominiert . In der unteren Baumschicht und in der Strauchschicht dominieren mit Birke, Stieleiche, Faulbaum und Eberesche die typischen Gehölzarten der Birken-Eichenwälder. Auch die Krautschicht weist die typischen Elemente der genannten Waldgesellschaft auf. Im Zentrum der Bestände liegt ein 2 ha großer Pfeifengrassumpf mit kleineren offenen Wasserflächen. Durch Kiefernwälder getrennt folgt nach Osten hin ein verlandender Teich der durch Wollgras und Pfeifengras dominiert wird. Am Rand stocken anmoorige Birken- und Kiefernbestände. Innerhalb des Geländes der Sprengstofffabrik wurde ein offenbar durch Grundwasseranstieg absterbender Birkenbestand mit Röhrichtelementen eingegrenzt. Den zentralen Teil des Gebietes bilden mehrere bis zu einem ha große Moorkomplexe und Birkenmoorwälder mit offenen Wasserflächen, Wollgras und Torfmoospolstern. Östlich grenzen Eichen- und Birkenwälder sowie Kiefernmischwälder mit Elementen der Eichen- Birkenwälder in Baum-, Strauch- und Krautschicht an. Wertbestimmend für das Gebiet sind die Moorbereiche und Sumpfwälder die das Gebiet zu einem hervorragenden Refugialgebiet für die Lebewelt der Moore im Westmünsterland machen. Auch für die Lebewelt naturnaher Birken-Eichenwälder auf Dünenstandorten und des Altholzes ist das Waldgebiet ein wichtiges Refugialhabitat im stark durch naturferne Kiefernwälder geprägten Sandmünsterland. Ebenfalls kommt dem Gebiet eine große Bedeutung im Hinblick auf den landesweiten Biotopverbund der Moore und Moorwälder zu. Schutzziel ist die Erhaltung der strukturellen Vielfalt durch eine naturnahe forstliche Nutzung und der schonende Umbau der Kiefernwälder in bodenständige Laubwälder. Weiterhin sollte der Schutz und Wiederenwicklung der Moore und Moorwälder oberste Priorität haben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Dystrophe Seen und Teiche <3160> (0,47 ha)
  • Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) <6410> (2,00 ha)
  • Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore <7120> (0,94 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (29,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,31 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,67 ha)
  • Moore (0,94 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,78 ha)
  • Suempfe (2,00 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (5,69 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,47 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (0,94 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,54 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (0,43 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (6,22 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (29,76 ha)
  • Hochmoor- oder Torfmoosaspekt <CA1> (0,94 ha)
  • basenarme Pfeifengraswiese <EC4> (2,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,29 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,01 ha)
  • Heideweiher, Moorblänke <FE0> (0,16 ha)
  • Heideweiher <FE1> (0,31 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,01 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Spiess-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung von naturnahen Laubmischwäldern auf Dünenstandorten, Mooren, Moorwälder und Kleingewässer
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Isolationseffekt
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Betretungsverbot
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Vernetzung herstellen
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