Inhalt:
Naturschutzgebiet Doerpetal und Seitentaeler (RS-005)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Doerpetal und Seitentaeler |
---|---|
Kennung: |
RS-005 |
Ort: | Remscheid |
Kreis: | Remscheid |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 80,86 ha |
Offizielle Fläche: | 78,34 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1995 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung des Fliessgewaesseroekosystems Doerpetal und Seitentaeler insbesondere als reich strukturierter und gefaehrdeter Biotopkomplex mit naturnahen Baechen und zufliessenden naturnahen Siepen und Quellbaechen mit Quellfluren und Feucht- und Magerwiesen, Brachen, Hochstaudenfluren, begleitenden Wald- und Aue- gehoelz-Flaechen, - Zur Erhaltung und Entwicklung der Fliessgewaesser als Lebensraum fuer die Fliessgewaesserfauna (u.a. Groppe und Bachneunauge) und - flora, zur Sicherung der Durchgaengigkeit, Dynamik, Gewaesserguete und des Strukturreichtums der Fliessgewaesser, - Zur Erhaltung und Entwicklung der Gruenlandbiotope, insbesondere der Feuchtwiesen und Magerwiesen und Brachen und zur Sicherung der floristischen und faunistischen Vielfalt dieser Lebensgemeinschaften, - Zur Erhaltung gewaesserbegleitender, naturnaher Erlenwaldstreifen sowie zur Erhaltung und Entwicklung der Quellbereiche und der Stillgewaesser mit ihrer Fauna und Flora, - Zur Erhaltung und Schutz des Lebens-, Rueckzugs- und Regenerations- und Ruheraumes fuer zahlreiche gefaehrdete Tierarten sowie zum Schutz dieser Tierarten, - Zum Schutz gefaehrdeter Pflanzenarten, |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4809-0084 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Dörpetal und Seitentäler |
Link zur Karte: | BK-4809-0084 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet "Dörpetal und Seitentäler" liegt im äußersten Osten und Südosten des Stadtgebietes von Remscheid und ist mit 78 ha das drittgrößte NSG Remscheids. Es erstreckt sich auf das Tal der Dörpe sowie die naturnahen Seitentäler Bornbach, Weidenbroich, Langenbach, Tefentaler Bach, Tefentaler Siepen, Bornensiepen, Waldbach, Waldsiepen, Ochsensiepen, Singensiepen und weitere kleinere Zuläufe der Dörpe. Die Ausdehnung des Schutzgebietes folgt mehr oder weniger eng dem Verlauf der Dörpe und ihrer Nebenbäche und umfasst dabei entlang der Fließgewässer eine Gesamtstrecke von rund 14 km. Die zum größten Teil bewaldeten Hangbereiche liegend weitgehend außerhalb der Schutzgebietsabgrenzung. Das Gebiet fällt von ca. 320 m über NN in den Quellbereichen von Bornbach und Langenbach auf ca. 250 m über NN im Bereich der Wuppertalsperre ab. Das Untersuchungsgebiet ist überwiegend von Grünlandgesellschaften geprägt (v.a. Fettwiesen und -weiden sowie Magerweiden an den etwas höher gelegenen Hangbereichen sowie Feucht- und Nasswiesen und -weiden, Flutrasen und Feuchtbrachen sowie flächige Hochstaudenfluren in den Auebereichen). Zusammen mit den größtenteils gewässerbegleitenden Säumen, Röhrichten und Großseggenriedern macht das Offenland knapp 70 % der Gesamtfläche aus. Hinzu kommen Still- und Fließgewässer inklusive der vielen Quellfluren (ca. 7 %). Die Wälder nehmen nur 8% der Fläche ein, zusammen mit den Kleingehölzen ergibt sich ein Anteil von ca. 20 % an gehölzbetonten Biotoptypen. Hierbei handelt es sich v.a. um zumeist schmale, galerieartige, nur punktuell aufgeweitete, Ufergehölze entlang der Fließgewässer. Sie gehören zu den hierfür charakteristischen Waldgesellschaften wie Eschenauenwälder, Erlenauwälder (Alnion incanae) und Weidenauwäldern (Salicion albae). Dazu gesellen sich an den Hangbereichen kleine Flächen mit Hainsimsen-Buchenwälder, Eichen- und Eichenmischwälder sowie standortfremde Fichtenwälder sowie Neuaufforstungen (ca. ein Drittel der Waldfläche). Es handelt sich um das größte, zusammenhängende Gewässerökosystem im Remscheider Osten mit großer Naturnähe und Vielfalt. Landschaftsmorphologisch bemerkenswert ist die für die Region vergleichsweise offene Muldenlage der oberen Dörpe und ihrer Nebenbäche Bornbach und oberes Langenbachtalsystem. Das NSG "Dörpetal und Seitentäler" ist aus naturschutzfachlicher Sicht in großen Flächenanteilen als "regional sehr wertvoll", in kleineren Gebietsanteilen als "mehr oder weniger stark von einem naturnahen Zustand abweichend" zu bewerten. In vielen Teilen aber, besonders aber im Bereich einiger Fließgewässer, Feuchtgrünländer und strukturreicher Laubgehölze, ist das Gebiet als besonders naturnah zu bezeichnen. Manche dieser Biotope (artenreiche Teiche, Magergrünlandfragmente, strukturreiche Hecken) besitzen trotz eines nur geringen Flächenanteils an der NSG-Fläche eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung. Auch der hohe Grünlandanteil im Gebiet hat aufgrund des in der Region vergleichsweise hohen Anteils gehölzbestandener Flächen (31% Fläche von Remscheid sind Wälder und Forste) eine regionale Bedeutung. Das NSG "Dörpetal und Seitentäler" ist insbesondere bezüglich der Artengruppe der Vögel, aber auch innerhalb der Tagfalter im regionalen Vergleich als sehr artenreich einzustufen (z.B. Vorkommen von: Wasseramsel, Eisvogel (sporadische BV), Teichhuhn, Zwergtaucher, Waldohreule, Neuntöter, Dorn- und Klappergrasmücke, Fitis, Feldsperling, Bluthänfling und Goldammer, Bekassine, Sumpfrohrsänger, Mädesüß-Perlmutterfalter, Sumpfhornklee-Widderchen, Kaisermantel). Die Artenzahlen wertgebender Vogelarten im NSG "Dörpetal und Seitentäler" liegt über dem regionalen Durchschnitt im Bergischen Städtedreieck. Besonders einzelne Fließgewässer, Feuchtgrünländer und strukturreicher Hecken sind von hohem faunistischem Wert. Der besondere Wert des Feuchtgrünlandes wird vor allem auch durch die hier artenreiche Flora unterstrichen. Einige Sippen (Schmalblättriges Wollgras, Knöterich-Laichkraut, Bach-Quellkraut) sind in Remscheid fast nur im Untersuchungsgebiet noch zu finden. Flächen von geringem naturschutzfachlichem Wert sind z. B. altershomogene Nadelforste und sonstige Pflanzungen. Gleiches gilt für Flächen mit hohem Anteil an Brennnesseln, Neophyten und nicht standortspezifischen Baumarten sind ebenfalls in ihrem Wert gemindert und durch Entwicklungsmaßnahmen aufzuwerten. Das Naturschutzgebiet "Dörpetal und Seitentäler" stellt sich als ein Gebiet dar, das noch einer Vielzahl gefährdeter und oder seltener Pflanzenarten einen Lebensraum bietet, auch im regionalem Vergleich mit anderen, benachbarten Naturschutzgebieten. Für die Bedeutung des Gebietes für seltene und/oder gefährdete Pflanzenarten spielt nicht zuletzt auch die Größe des Gebietes bzw. die Vielzahl an naturnahen, der Dörpe zufließenden Seitenbächen, eine wesentliche Rolle. Hervorzuheben ist neben der hohen Biotopqualität einiger Teilbereiche die durch die Lage im ländlichen Raum vergleichsweise gute Vernetzung der Biotope. Einige der künstlichen Staugewässer (Wuppertalsperre, Regenrückhaltebecken Bornbach) bieten zahlreichen Arten (v. a. Rastvögeln) Nahrungs- und teilweise auch Brutraum. Zu nennen sind neben einigen Entenarten Teichhuhn und Zwergtaucher. An der Wuppertalsperre kommt die Westliche Keiljungfer regelmäßig vor. Das Gebiet hat somit auch überregionale Bedeutung. - Erhaltung und Entwicklung des Fließgewässerökosystems Dörpetal und Seitentäler insbesondere als reich strukturierter und gefährdeter Biotopkomplex mit naturnahen Bächen und zufließenden naturnahen Siepen und Quellbächen mit Quellfluren und Feucht- und Magerwiesen, Brachen, Hochstaudenfluren, begleitenden Wald- und Auegehölz-Flächen, - Erhaltung und Entwicklung der Fließgewässer als Lebensraum für die Fließgewässerfauna und -flora, zur Sicherung der Durchgängigkeit, Dynamik, Gewässergüte und des Strukturreichtums der Fließgewässer , - Erhaltung und Schutz des Lebens-, Rückzugs- und Regenerations- und Ruheraumes für zahlreiche gefährdete Tierarten sowie zum Schutz dieser Tierarten, - Prüfung von NSG-Erweiterungen, v.a. auch Einbeziehung von Waldbereichen in das NSG, - Schutz und Aufwertung aller Quellbereiche Schutz und Aufwertung aller Grünlandbereiche, besonders aber des Mager- und Feuchtgrünlandes durch naturschutzgerechte Nutzung und Pflege sowie Erhöhung der Struktur-vielfalt (Erhöhung des Saum- und Grenzlinienanteils, Pflanzung lichter, einreihiger Hecken und Einzelbüsche) - Striktes Verbot des Umbruchs und der Aufforstung von Grünland - Deutliche Auslichtung aufgeforsteten Grünlandes (z. B. unteres Langenbachtal) - Schutz und Förderung der überall in der Region gefährdeten Strukturen des ländlichen Raumes und der daran gebundenen Tier- und Pflanzenarten (Umfeld der Höfe Bornbach, Tefental, Niederlangenbach, Forsten, Heydt, Sonnenschein, Dörpmühle): u. a. Reduzierung versiegelter Flächen, Schaffung von Nistmöglichkeiten und Unterschlüpfen, Entwicklung von Säumen und einreihigen, lichten Hecken, Aufwertung des umliegenden Grünlandes) - Schutz des Gebietes vor Zerschneidung durch versiegelte Fahr- und Fußwege - Vergrößerung oligotropher Standorte (magere Feuchtwiesen, Magerwiesen und -weiden, Heidesäume) - Aufwertung aller bestehenden Waldbereiche des NSG. Dazu: Weitgehende Entlassung aller Waldflächen des NSG aus der forstlichen Nutzung. Entwicklung der Waldflächen nach Naturwaldkriterien (hohes Baumalter, Vorhandensein einzelner Uraltbäume, Totholzreichtum (stehend und liegend), heimische Baumarten, Mischungsgrad, Stufigkeit) sowie mosaikartige Verzahnung mit offenen Bereichen, Umwandlung aller Nadelwaldbestände in standortgerechten Laubwald; ausschließlich über Naturverjüngung, Auflichtung von Waldbereichen im Übergang zu Grünland zur Schaffung halboffener Strukturen, Förderung "verschwundener Arten", wie u. a. Baumpieper, Schutz des Gebietes vor invasiven Neophyten: Regelmäßige Kontrolle bisher neophytenfreie Bachtäler (Bornbach) und umgehende Entfernung von Initialstadien, Schaffung naturschutzfachlich wertvoller Saumbiotope |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.