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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Dollenbruch <SI> (SI-009K2)

Objektbezeichnung:

NSG Dollenbruch <SI>

Kennung:

SI-009K2

Ort: Hilchenbach
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 1,38 ha
Offizielle Fläche: 1,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

1. Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a ) ueberregional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb bedeutsamer Birken-Moor-
waelder und Erlen-Auenwaelder und Pfeifengraswiesen. In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung
sind insbesondere zu schuetzen

- Birken-Moorwaelder,
- Erlen-Bruchwaelder,
- Erlen-Eschen-Auenwaelder,
- Eichen-Birkenwaelder,
- Pfeifengraswiesen,
- Pfeifengras-Feuchtheiden,
- Seggenriede,
- Berg-Maehwiesen,
- trockene Heidegebiete,
- Borstgrasrasen,
- und Magerweiden und brachgefallenes Magergruenland,

b) von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft.
Hierbei handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie

- trockene Heidegebiete (4030),
- Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, prioritaerer Lebensraum),
- Pfeifengraswiesen (6410),
- Berg-Maehwiesen,
- Moorwaelder (91D0, prioritaerer Lebensraum),
- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0, prioritaerer Lebensraum).

2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
3. Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.

Das ueber die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Waldflaeche
ist die Entwicklung eines Laubwaldes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen
Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwaelder
mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Bestandsstufen einschliess-
lich der Alt- und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-OE-00035
Kennung:

BK-4914-0264

Objektbezeichnung:

NSG "Dollenbruch" (SI) Quellbereich des Dollenbrucher Bachs am Breitenberg

Link zur Karte: BK-4914-0264
Objektbeschreibung: Dieser Quellbereich des östlichen Quellbachs des Dollenbrucher Bachs liegt am Nordhang des Breitenbergs im Kreis Siegen-Wittgenstein. Der Bach entspringt aus mehreren Quellen innerhalb einer Fichtenbestandes und fliesst durch einen mehrere Meter breiten vernässten Bereich. Ausdehnung und Naturausstattung machen den Dollenbruch zu einem zentralen Schutzgebiet im südwestfälischen Bergland. Das Haupttal und seine Nebentäler weisen eine Gesamtlänge von rund 7 km auf. In den Bachniederungen stocken lokal und saumartig Bach-Erlenwälder, auf (sickerquelligen) Nassstandorten stehen (klein-)flächig Bruchwälder. Einzelne randliche Laub- und Nadelmischwälder weisen Heiderelikte (lokal mit Wacholder) auf. Eingebettet in die Waldlandschaft des oberen Silberbachtales sind extensiv genutzte Grünlandflächen, Wildwiesen und Wildäcker. Im zentralen Schutzgebiet liegen einige umzäunte Teiche (mit Freizeit-Baulichkeiten). Am nördlichen Rand des Schutzgebietes liegt die Alt-Abraumhalde der ehemaligen Erzgrube Goldberg, heute bestanden von einem lichten Sekundärwald. Der zentrale Teil des Naturschutzgebietes Dollenbruch besitzt eine Vielzahl naturnaher bis halb-natürlicher Gewässer-, Offenland- und Wald-Lebensräume. Die Fließgewässer weisen eine naturraumtypische Abfolge von Quelle über Quellbach bis hin zum breiten Mittelgebirgsbach auf. Exponierte Schutzobjekte innerhalb des Offenlandes sind (feuchte) Borstgrasrasen, Pfeifengras-Feuchtheiden, Klein- und Großseggenried, Feucht- und Nasswiesen vom Typ der Sumpfdotterblumenwiesen und Feucht- und Nassbrachen mit mädesüß-reicher Hochstaudenvegetation. Insbesondere in der breiten Talniederung des Dornbaches nördlich des Teufelsbruches ist ein eng miteinander verzahnter Biotopkomplex extensiver Kulturlandschaften ausgebildet. Die Bruchwälder sind intakte, torfmoosreichen Erlen- und Birkenbruchwälder mit geringem Baumholz, weitestgehend ohne nitro- und neophytische Vegetationselemente. Sie sind lokal verzahnt mit Ohrweiden-Bruchgebüsch. Im oberen Armecke-Talraum wurde vor über 10 Jahren eine Kette von drei Kleingewässern angelegt. Sie weisen eine oligo- bis mesotraphente Verlandungsvegetation auf. Der Dollenbruch ist ein landesweit bedeutender Refugial-Biotopkomplex in der südwestlichen Randzone des Rothaargebirges. Das Naturschutzgebiet umfasst zentrale Biotopelemente des FFH-Gebietes Dollenbruch, Sellenbruch und Silberbachoberlauf. Der Erhalt der naturnahen Feuchtwälder, die Pflege der halb-natürlichen Kulturbiotope und die Erhöhung des Laubholzanteils durch Förderung bodenständiger Gehölze bei allen forstlichen Maßnahmen sind zentrale Elemente eines nachhaltigen Schutzkonzeptes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,20 ha)
  • Quellbereiche (0,01 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (0,90 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Wiederherstellung eines naturnahen, grossflaechig vernaessten
    Bachtales mit seinen Quellzufluessen, Ermoeglichung des Biotop-
    verbundes mit z.T. wertvollen Seitentaelern
Gefährdungen:
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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