Inhalt:
Naturschutzgebiet Auf der Struth (SI-010)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Auf der Struth |
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Kennung: |
SI-010 |
Ort: | Erndtebrueck |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 1,25 ha |
Offizielle Fläche: | 1,20 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1943 |
Inkraft: | 2011 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt
1. zur Erhaltung und Wiederherstellung regional und überregional bedeutsamer Biotope seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere von - Hochmoorbereichen mit Torfmoosgesellschaften, - Pfeifengraswiesen auf torfigen, moorigen Böden, - Feuchtgebüsch mit Moorbirkenbeständen. 2. wegen der Seltenheit des Hochmoorbereiches und zum Erhalt und zur Entwicklung der besonderen landschaftlichen Eigenart und Schönheit des Landschaftskomplexes erreicht werden. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5015-0147 |
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Objektbezeichnung: |
SI-010 - Auf der Struth |
Link zur Karte: | BK-5015-0147 |
Objektbeschreibung: | Das rund 200 m lange und 70 m breite Gebiet liegt am Rand von Erndtebrück an der westlichen Talseite der Eder und wird fast komplett von Industriebetrieben und Lager- oder Parkplätzen umgeben. Nur ein kleiner Bereich im Osten hat noch Verbindung zur unbebauten Talaue der Eder. Die heute noch vorhandene Hochmoorfläche stellt ein Überbleibsel eines größeren Moores dar. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit dem gewerblichen Torfabbau begonnen. Zum Glück ohne großen Erfolg. Noch in den 1960er Jahren gab es Bestrebungen, das Moor völlig zu vernichten und die Fläche in die umgebende Gewerbefläche einzugliedern. Im Jahr 1967 wurde das Hochmoor schließlich unter Schutz gestellt. Die Reste der ehemals größeren Hochmoorfläche zeigt noch die typische, uhrglasförmige Erhebung. Eine bodenkundliche Untersuchung im Jahr 1970 ergab Torfmächtigkeiten von 2,4 m im Osten und 3,8 m im Westen. Im Hochmoor kommen noch hochmoortypische Pflanzen wie Moosbeere, Rosmarin-Heide und Scheidiges Wollgras vor. An einer Stelle hat sich ein kleiner Bestand an Rundblättrigem Sonnentau erhalten. Im Süden sind die ca. 2 m hohen Abbruchkanten erkennbar, die von dem ehemaligen Torfabbau herrühren. Der Torfabbau, die Entwässerungsgräben und Baumaßnahmen in der unmittelbaren Umgebung führten stellenweise zur Austrocknung des Moores. Die Gräben wurden in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder abgedichtet. Die aufkommenden Gehölze, insbesondere Karpatenbirken, wurden bei mehreren Pflegeeinsätzen entfernt. Durch die seit einigen Jahren erfolgende extensive Beweidung mit Ziegen wird die Moorfläche offengehalten und das das Aufkommen von Gehölzen effektiv verhindert. Nach Süden und Osten zur Abtorfkante hin ist ein schmaler Bereich als "Noch regenerierungsfähiges degradiertes Hochmoor" eingestuft. Hier ist der Torfkörper oberflächlich ausgetrocknet, jedoch wachsen in den zahlreichen abgedichteten Entwässserungsgräben wieder Torfmoose. In den Bombentrichtern, die vor allem im südlichen Bereich vorkommen, haben sich kleine Stillgewässer (z.T. Laichgewässer für Amphibien) eingestellt, die bei anhaltender Trockenheit allerdings trockenfallen. Auf dem ehemaligen Torfstich und im Randbereichen des Moores haben sich seggen- und binsenreiche Nasswiesen etabliert. Der hohe Wert des Gebietes liegt zum einen in der Seltenheit des Lebensraums Hochmoor in der Region und seiner besonderen, an den extremen Standort angepassten Vegetation. Zum anderen kann durch die lange Entstehungszeit von mehreren tausend Jahren ein Hochmoor nicht wiederhergestellt werden, ist es einmal vernichtet. Ein weiterer Aspekt liegt in der Erforschung der Vegetationsgeschichte der umliegenden Landschaft. Im Torf konservierte Pollen zeigen, welche Pflanzen in der Umgebung vorkamen und durch die Schichtung lässt sich die Entwicklung der Vegetation rekonstruieren. Das Gebiet hat daher nicht nur landes- und bundesweite Bedeutung ("Seggen- und binsenreiche Nasswiesen", "Stehende Stillgewässer", "Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheide" und "Moore" sind geschützt gem. § 42 Landesnaturschutzgesetz und § 30 Bundes-Naturschutzgesetz), sondern auch europaweite Bedeutung (Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie "Lebende Hochmoore" sowie "Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore"). Höchste Priorität hat die Wiedervernässung bzw. der Erhalt der Vernässung. Außerdem sollte die extensive Beweidung fortgeführt werden. Bei Bedarf sind aufkommende Gehölze zu entfernen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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