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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Atzelnhardt (SI-015)

Objektbezeichnung:

NSG Atzelnhardt

Kennung:

SI-015

Ort: Burbach
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 3,54 ha
Offizielle Fläche: 3,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-SI-00067
Kennung:

BK-0002

Objektbezeichnung:

NSG Atzelnhardt

Link zur Karte: BK-0002
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet "Atzelnhardt" befindet sich an der Grenze zu Rheinland-Pfalz im Bereich der nördlichen Ausläufer des Westerwaldes auf ca. 550m Höhe. Umgeben von Fichtenmonokulturen und Eichen-Birkenwäldern liegt hier ein nach Norden exponierter, verzweigter und torfmoosreicher Quellbereich des Mischebaches, auf dem ein gut ausgebildeter Moorbirkenbruchwald stockt. Es treten hier kleinräumig verzahnt torfmoosreiche Quellbereiche, Kleinseggenrieder und Waldsimsen- bzw. Binsensümpfe auf. Entlang der oberen Quellbachabschnitte haben sich stellenweise Ohrweidengebüsche etabliert. Außerhalb der vermoorten Bereiche grenzen auf den potenziellen Buchenwaldstandorten ehemals als Hudewälder genutzte, aufgelichtete Mischwälder, in denen zum Teil sehr alte Buchen, Eichen und Fichten dominieren. Offene mittlerweile verbrachte Magerweidenreste sowie an vier Stellen wachsenden Wacholderbüsche, erinnern an die ehemalige Nutzung als Viehweide. Das Naturschutzgebiet "Atzelnhardt" ist Bestandteil des Vogelschutzgebietes DE-5214-401 "Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen". Der naturschutzfachliche Wert des Gebietes liegt vor allem in dem naturnahen torfmoosreichen Moorbirkenbruchwald. Er wird dem Lebensraumtyp NAC0 Sumpf-, Moor- und Bruchwälder zugeordnet. Einige torfmoosreiche Bereiche auf potenziellen Moorbirkenbruchwaldstandorten im südöstlichen Bereich sind durch ehemalige Nutzung als Viehweide gehölzfrei bzw. mit Fichten bepflanzt worden. Im Bereich des Bruchwaldes sind neben den naturnahen, verzweigten Quellbachabschnitten, kleinflächig weitere geschützte Biotoptypen wie Kleinseggenrieder, torfmoosreiche Quellbereiche, Waldsimsen bzw. Binsensümpfe eingestreut. In den angrenzenden Laubmischwaldbereichen sowie in der brach liegenden Magerweiden mit einzelnen Wacholderbüschen wachsen einige alte, landschaftsprägende Fichten und Eichen. Torfmoosreiche Birkenbruchwälder sind ökologisch ein sehr wertvoller Lebensraum und durch ihre Seltenheit besonders schützenswert. Sie stellen im landesweiten Biotopverbund ein wichtiges Refugial- und Ausbreitungsgebiet dar. V.a. aus diesem Grund sind sie unbedingt in ihrer weiteren Entwicklung zu fördern Erhaltung und Förderung der standortgerechten Waldgesellschaften, wie dem strukturreichen Birkenbruchwald im Quellbereich des Mischebaches sowie den angrenzenden Buchenmischwäldern durch natürliche Sukzession sowie behutsame Entnahme standortfremder Gehölze. Umwandlung der standortfremden Fichtenmonokulturen und Überführung in einen standortgerechten Wald durch natürliche Sukzession. Förderung und Erhalt hier vorkommender seltener und gefährdeter Pflanzenarten wie Königsfarn Osmunda regalis (RL 3/3), Sumpfveilchen Viola palustris (RL 3/*) und Igelsegge Carex echinata (RL 3/*), sowie gefährdeter oder bemerkenswerter Tierarten, wie Schwarzspecht (VSR Anh. I, RL */*), Grauspecht (VSR Anh. I, RL 2/2) und Raufußkauz (VSR Anh. I, RL */1).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Moorwaelder <91D0> (1,31 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,74 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,28 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,01 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,05 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,58 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,34 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (1,31 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,74 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,01 ha)
  • Bodensaurer Binsen- oder Waldsimsensumpf <CC3> (0,26 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,24 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,01 ha)
  • Graben <FN0> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze Sa. (Mentha arvensis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica subsp. sylvatica)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Heide-Wacholder (Juniperus communis subsp. communis)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Karpaten-Birke (Betula pubescens subsp. carpatica)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Moor-Birke i.w.S. (Betula pubescens s.l.)
  • Moose unbestimmt (Moose unbestimmt)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weiden-Bastard (Salix x multinervis (S. aurita x cinerea))
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wild-Apfel Sa. (Malus sylvestris agg.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Rote Waldameise (Formica rufa)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Weidenmeise (Parus montanus)
Schutzziele:
  • Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung des quelligen Birkenbruchwaldes mit dem naturnahen Quellbach sowie der Kleinseggenrieder, Bunsensümpfe einschließlich der vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Schlagabraum
  • der Sukzession ueberlassen
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
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