Inhalt:
Naturschutzgebiet Elberndorfer Bachtal <VO> (SI-040)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Elberndorfer Bachtal <VO> |
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Kennung: |
SI-040 |
Ort: | Hilchenbach |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 81,29 ha |
Offizielle Fläche: | 110,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1996 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 2024 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
1. Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung a) des nahezu flaechig ausgebildeten Mosaiks von regional und ueberregional bedeutsamen Biotopen seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines von Gruenland gepraegten und durch Hecken und Gehoelzgruppen reich gegliederten, durchgaengigen Talsystems. Das Gebiet zeichnet sich durch die enge Verzahnung von extensiv und nicht bewirtschafteten Feucht- und Nassgruenlandbereichen, Kleinseggen- und Grossseggenrieden sowie Magergruenland aus, welches im Gesamtkontext in dieser Grossflaechigkeit und Auspraegung einzigartig ist. Eine weitere Besonderheit stellen die Uebergangsmoore mit einer hervorragenden Repraesentanz fuer den Naturraum dar. Die Bedeutung des Gebietes wird durch den naturnahen, weitgehend frei maeandrierenden Elberndorfer Bach unterstrichen. In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen: - Magerwiesen und -weiden, - Borstgrasrasen, - Goldhaferwiesen, - Calluna-Heiden, - Nass- und Feuchtwiesen, insbesondere Pfeifengrasrasen, - brachgefallenes Nass- und Feuchtgruenland sowie sonstige Gruenlandbrachen, - Kleinseggen- und Grossseggenriede, - Sumpfquellen sowie sonstige naturnahe Quellbereiche und Quellfluren, - Suempfe, Quellmoore sowie Uebergangs- und Schwingrasenmoore, - naturnahe Uferbereiche mit feuchten Hochstaudenfluren und Roehrichten, - naturnahe Still- und Fliessgewaesser mit Kiesbetten als Laichsubstrat fuer Fische und natuerlichen, ufernahen Feinsedimentablagerungen, - die vorhandene Ufer- und Unterwasservegetaion, - flechtenreiche, stillgelegte Silikatsteinbrueche, - Bruchwaelder und deren Relikte, - Bach-Erlen-Eschen-Waelder, - Einzelbaeume, Baumgruppen, Gebuesche und Hecken sowie - die Lebensraeume von Groppe, Bachneunauge, Eisvogel und Schwarzstorch. b) von Lebensraeumen, die im Anhang I der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Lebensraeume bedroht sind und ihre Erhaltung von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft. Hierbei handelt es sich um: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetion (3260), - Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, prioritaerer Lebensraum), - Pfeifengraswiesen auf kalkreichen, torfigen und tonig-schluffigen Boeden (6410), - Feuchte Hochstaudenfluren (6430), - Berg-Maehwiesen (6250) sowie - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140). 2. Aufgrund der wissenschaftlichen Bedeutung des hervorragend ausgebildeten Gruenlandkomplexes und aufgrund der Bedeutung des Elberndorfer Bachtales als eindrucksvollem Beispiel jahrhundertelanger extensiver Landwirtschaft. 3. Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des vielgestaltigen, offenen Mittelgebirgstales. Das ueber die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Wald- flaechen ist die Entwicklung oder Wiederherstellung der fuer den Naturraum typischen Waldgesell- schaften in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien, einschliesslich der Alt- und Totholzphase, und ihrer natuerlichen Strukturvielfalt. Die Naturverjuengung von Gehoelzarten der angestrebten natuerlichen Waldgesellschaften soll Vorrang vor der Pflanzung haben und entsprechend unterstuetzt werden. In Waeldern, die an Gewaesser und sonstige gegenueber Naehrstoffeintrag empfindlichen Lebensraeume angrenzen, soll eine kontinuierliche Bestockung gefoerdert werden. Soweit zum Schutz, zur Entwicklung und zur Wiederherstellung der Offenlandbiotope und Quellbereiche erforderlich, sollen Nadelwaelder in Extensivgruenland oder Sukzessionsflaechen umgewandelt werden. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5015-0014 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Elbendorfer Bachtal, Gemeindegebiet Hilchenbach |
Link zur Karte: | BK-5015-0014 |
Objektbeschreibung: | Der naturnah ausgebildete Elberndorfer Bach fließt durch ein großflächiges, durchgängiges Talsystem mit halboffenem Charakter, welches überwiegend von Fichtenforsten umgeben ist. Der Bach ist weitgehend nicht reguliert und mäandriert im mittleren und unteren Abschnitt frei durch das Muldental. Seine Sohle ist überwiegend kiesig, bietet aber eine natürliche Substratvielfalt, Prall- und Gleithänge finden sich ebenso wie Kolke, Abbruchkanten und Unterstände. Die schmale Bachaue wird überwiegend von Gebüschen aus Ohr- und Grauweide eingenommen sowie von bachbegleitenden Birkengehölzen die eine Wiederbewaldung der teilweise brach gefallenen Feuchtgrünländer einleiten. Weiterhin werden große Teile von Grünlandbrachen eingenommen, die ein eng verzahntes Mosaik aus Röhrichten (hauptsächlich Rohrglanzgras), Hochstaudenfluren, Quellmooren und Seggenriedern bilden. Im NW des Gebietes vereint sich das Tal des Bastseifens mit dem Elberndorfer Bachtal durch den Zusammenfluss der Bäche. Das Tal des Bastseifens weitet sich in seinem nordöstlich liegenden Oberlauf auf. Hier befindet sich neben einer Goldhaferwiese ein sehr ausgedehntes Übergangsmoor mit Beständen des Scheiden-Wollgrases sowie der Kriechweide. Auf der Moorfläche haben sich Gebüschkomplexe aus überwiegend Ohrweiden etabliert, zudem weist die Dominanz des Pfeifengrases auf offensichtlich gestörte Wasserverhältnisse hin. weiter nördlich, durch einen Wirtschaftsweg und einen Fichtenforts davon getrennt, liegen Wirtschaftsgrünland sowie einige Fischteiche. Böschungen am Talrand (geteerter Forstweg) sind oft mit weiteren Laubgehölzen sowie einzeln stehenden, älteren Fichten bewachsen. Im unteren Talabschnitt befindet sich ein Teich mit Flachwasserbereichen und ausgeprägten Verlandungsbereich mit kleinflächigen aber gut ausgebildeten Übergangsmooren. Hier findet sich ein Bestand der Sumpf-Calla der offensichtlich angesalbt wurde. Insgesamt ist das Tal durch Gehölze, Brachflächen mit verschiedenen Aspekten, extensiv genutztem Grünland und Kleingewässern reich gegliedert, nicht standortgerechte Fichtenparzellen in der Aue sind in den letzten Jahren nahezu vollständig entfernt worden. Diesem Teilgebiet des FFH-Gebietes Elberndorfer und Oberes Zinser Bachtal kommt aufgrund der Flächengröße und der gut ausgebildeten Bächen und begleitenden Biotoptypen eine hervorragende Bedeutung für die Erhaltung der Lebensgemeinschaften naturnaher, Mittelgebirgsbächen, Bruchwälder, Quellmoore und Feuchtgrünland zu. Erwähnenswert ist ebenfalls das fast vollständige Absenz von Neophyten wie Großblütiges Springkraut im Auenbereich. Auch die als Nährstoffzeiger geltende Brennnessel kommt nur in sehr geringen Deckungsgraden und nicht dominanzbildend vor. Das Gebiet ist als überregional bedeutendes Fließgewässersystem im Kontext des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Fließgewässer zu werten. Prioritäres Schutzziel ist die Erhaltung der Gewässerdynamik der Bäche, die Erhaltung der Quellen und Quellmoore sowie der Bruchwälder durch Erhaltung und Verbesserung des Wasserregimes. Zudem sollten weitere Bereiche der Auen schonend von Fichten freigestellt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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