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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Magerwiesen bei Hohenhein (SI-073)

Objektbezeichnung:

NSG Magerwiesen bei Hohenhein

Kennung:

SI-073

Ort: Freudenberg
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 2,23 ha
Offizielle Fläche: 2,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des NSG erfolgt

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines mageren und teils feuchten Gruenlandbereiches
einschliesslich angrenzender Flaechen als Pufferzone und Entwicklungszone , insbesondere
von:

- Borstgrasrasen, RLP 2/2 (stark gefaehrdet),
- Quellen,
- Feuchtgruenland in Form von Pfeifengraswiese, RLP 1/1 (vor dem Erloeschen bzw.
von der Vernichtung bedroht) einschliesslich der Vorkommen gefaehrdeter Tier- und
Pflanzenarten, besonders eines reichen Orchideenvorkommens und des einzigen Vorkommens
von Arnika im Stadtgebiet Freudenberg.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-SI-00062
Kennung:

BK-5013-0079

Objektbezeichnung:

Naturschutzgebiet Magerwiesen bei Hohenhain

Link zur Karte: BK-5013-0079
Objektbeschreibung: Das von wertvollem Grünland geprägte Gebiet liegt an einem nordexponierten, stellenweise steilen Hang, der sich hier von ca. 425 m auf etwa 395 m üb. NN ab absenkt. Ein asphaltierter Wirtschaftsweg teilt das Gebiet auf halber Hanghöhe in zwei fast gleich große Teile. Die Kernzone des Gebietets wartet mit einem Mosaik aus Nass- und Feuchtwiesen und auch trockeneren Bereichen auf. Hier finden sich Pfeifengraswiesen und Borstgrasrasen, sowie randlich kleinere Bereiche mit Glatthaferwiese und mageren bis fetteren Brachen. Durch die extensive Bewirtschaftung konnten in dieser hoch naturschutzwürdigen Kernzone zahlreiche seltene, z.T. landesweit gefährdete Pflanzenarten überdauern. Darunter finden sich Orchideenarten wie das Gefleckte Knabenkraut, aber auch Borstgras, Heilziest oder die bundesweit gefährdete Arnika. Die Fläche wird mittlerweile im Rahmen des Vertragsnaturschutzes bewirtschaftet, d.h. spät gemäht und nicht gedüngt. Die Nordhälfte des Schutzgebietes wird zum größten Teil von einer Weide eingenommen. Auf dem relativ steilen Hang im Süden der Weide und auf der gegenüber liegenden Hangseite findet sich Magergrünland mit vielen Magerkeitszeigern wie der Rundblättrigen Glockenblume, dem Kanten-Johanniskraut, aber auch dem landesweit gefährdeten Heilziest. In die Magerweide eingebettet liegt ein kleinerer quelliger Bereich mit einer Mädesüßflur sowie einige besser mit Nährstoffen versorgte Bereiche, die als Fettweide angesprochen werden können. Nach Osten schließt ein Gehölzsaum diesen Teil des Schutzgebiets ab. Im Gehölzsaum selbst und kurz hinter der Schutzgebietsgrenze stehen insgesamt drei ältere Eichen mit bis zu 65 cm Durchmesser in Brusthöhe. Eine weitere alte Eiche (BHD 65 - 70 cm) stockt auf der Wegeböschung des asphaltierten Weges, ebenfalls kurz hinter der Schutzgebietsgrenze. Solche, bisher weitgehend unbeeinträchtigt gebliebene Grünlandbereiche wie in der Kernzone, sind nicht nur im südwestfälischen Mittelgebirgsraum sehr selten geworden und sind nicht nur regional von Bedeutung, sondern auch bundes- und europaweit: Die Magerweide in der Nordhälfte des Gebietes gilt landesweit als Geschütztes Biotop (gem. § 42 Landesnaturschutzgesetz). Nass- und Feuchtgrünland (dazu gehören auch die Pfeifengraswiesen), Quellbereiche und Borstgrasrasen stehen sowohl landes- als auch bundesweit unter gesetzlichem Schutz (gem. § 42 Landesnaturschutzgesetz und § 30 Bundes-Naturschutzgesetz). Das Gebiet weist zusätzlich noch Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Europäischen Union) auf wie Glatthaferwiese, Pfeifengraswiese und Borstgrasrasen. Um den wertvollen Grünlandbereich der Kernzone vor den Auswirkungen der intensiven Grünlandnutzung im Umfeld zu schützen, wurde bei der Ausweisung des Schutzgebietes eine größere Wiesenfläche im Süden und ein schmaler Streifen im Osten als Puffer einbezogen. Diese Wiesenflächen werden allerdings ebenso intensiv bewirtschaftet, wie die Nachbarflächen außerhalb des Schutzgebietes. Eine Heckenpflanzung trennt zwar die Intensiv-Wiese von dem naturschutzfachlich sehr wertvollen Grünland weiter hangabwärts. Die Bewirtschaftung sollte aber dringend extensiver gestaltet werden. Auf der Weidefläche im Nordteil ist auf der Flurkarte ein kleiner Bach eingezeichnet, der ausgehend von dem Nassbereich die Weidefläche durchquert, aber im Gelände nicht mehr erkennbar ist. Vermutlich wurden sowohl Quelle als auch Bach in der Vergangenheit verrohrt. Eine Wiederherstellung des ursprünglichen Gewässerzustandes, d.h. die Freilegung von Quelle und Bach ist aus Naturschutzsicht erforderlich. Die Weidefläche sollte weiterhin extensiv bewirtschaftet, wenn möglich in das hiesige Kulturlandschaftsprogramm übernommen werden. Stellenweise sind Pflegemaßnahmen erforderlich (Entfernen/Eindämmen des Drüsigen Springkrauts und von Sträuchern wie Brombeere und Zitterpappel). Die drei alten Eichen im Gehölzsaum (zwei knapp außerhalb des NSG´s/BK´s) sollten bis zur Zerfallsphase erhalten bleiben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,00 ha)
  • Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) <6410> (0,09 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,03 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,01 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,60 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Borstgrasrasen (0,00 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,63 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,22 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,13 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,03 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,04 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,02 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,85 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,18 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,01 ha)
  • Pfeifengraswiese <EC3> (0,09 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,60 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,02 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,12 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,03 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,00 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,01 ha)
  • Ruderalsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB1> (0,06 ha)
  • Fettgrünland-Saum <KC1a> (0,01 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Birnbaum (unbestimmt) (Pyrus spec.)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gartenspringkraut (Impatiens balsamina)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea subsp. virgaurea)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Glattes Habichtskraut (Hieracium laevigatum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Grüne Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kamm-Quecke (Agropyron cristatum)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und soweit möglich Ausweitung des hoch schutzwürdigen Grünlandes im Südteil: Die größere Wiesenfläche im Süden und der schmale Streifen im Osten sollten dringend extensiviert werden. Weiterführung der extensiven Bewirtschaftung und der Pflegemaßnahmen (zurückdrängen der Gehölze, Pflegemad der Brachen) in der Kernzone.
    Auf der Weidefläche im Nordteil: Freilegung des verrohrten Baches und Renaturierung. Die Weidefläche sollte weiterhin extensiv bewirtschaftet, wenn möglich in das hiesige Kulturlandschaftsprogramm übernommen werden. Stellenweise Pflegemaßnahmen erforderlich (Entfernen/Eindämmen des Drüsigen Springkrauts und von Sträuchern wie Brombeere und Zitterpappel).
    Erhalt der drei alten Eichen im Gehölzsaum bis zur Zerfallsphase.
Gefährdungen:
  • Bewirtschaftung, unzureichend (LW) (Magerweide)
  • Duengung, zu intensiv
  • Duengung, zu intensiv (LW)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW) (intensiv genutzte Fettwiese)
  • mangelnde Heckenpflege
  • Quellfassung (WA)
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verrohrung (WA)
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Altholz erhalten
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Ausmagerung einer Gruenlandflaeche
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von verdaemmenden Gehoelzen
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Wasserbauliche Anlage entnehmen, verlegen, rueckbauen
  • Wiederherstellung des urspruenglichen Gewaesserzustandes
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