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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Seelbachs- und Eulenbruchswald (SI-076)

Objektbezeichnung:

NSG Seelbachs- und Eulenbruchswald

Kennung:

SI-076

Ort: Freudenberg
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 167,14 ha
Offizielle Fläche: 167,20 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des NSG erfolgt

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung der typischen Arten und Lebensgemeinschaften
eines grossen, zusammenhaengenden Waldgebietes, insbesondere von:

- naturnahen, gestuften, reich strukturierten, krautreichen Buchenwaeldern mit ausgepraegter
Naturverjuengung in Form von Hainsimsen-Buchenwald (bodensaurer Buchenwald),
FFH-Lebensraum,
- Laubwaldflaechen mit hohen Anteilen von Traubenkirsche und z.T. auch Bergahorn,
- naturnahen Bachabschnitten mit Erlen-Eschenwaeldern, RLP 3/2 (gefaehrdet / stark
gefaehrdet), prioritaerer FFH-Lebensraum, und Weichholzsaum,
- Quellbereichen (Quellsuempfe),
- Feucht- und Nassgruenland in Form von Sumpfdotterblumenwiesen, einschließlich der
typischen Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensgemeinschaften.

Die Festsetzung des NSG erfolgt ausserdem zur Erhaltung und Wiederherstellung der oben
genannten FFH-Lebensraeume sowie der Vorkommen von Mittelspecht, Schwarzspecht,
Grauspecht und Rotmilan als Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH-Richtlinie.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5013-0012
Kennung:

BK-5013-0012

Objektbezeichnung:

NSG Seelbachs- und Eulenbruchswald

Link zur Karte: BK-5013-0012
Objektbeschreibung: Großflächiger, geschlossener Waldkomplex nordwestlich von Freudenberg, durchzogen von der Kreisstraße nach Hohenhain und von der Landesstraße nach Friesenhagen. Das Waldgebiet wird großflächig von Buchen- und Buchenmischwälder bodensaurer Prägung bestimmt und von einigen Quellsiepen durchzogen. Die Buchenmischwälder innerhalb des Naturschutzgebietes werden häufig von Eichen durchsetzt. Insbesondere im Norden, aber auch in den zentralen Bereichen weisen die Bestände lokal alte und starke Buchen-Exemplare auf. Insbesondere in den Quellsiepen nördlich der Kreisstraße sind lokal ausgedehnte Quellfluren ausgebildet, entlang eines Quellbaches im Süden stehen junge Bach-Erlen- und Eschen-Auenwäldchen. Die Altwälder des Naturschutzgebietes sind Habitat mehrere Spechtarten, u.a. auch des im Süderbergland sehr seltenen Mittelspechts. Das Gebiet stellt einen weitgehend naturnahen, naturraumtypischen Waldkomplex aus bodensauren Buchenwäldern und Quellsiepen dar, der in seiner Ausdehnung, Geschlossenheit und Ausprägung im westlichen Siegerland herausragt. In der Randzone des Waldschutzgebietes beidseitig der Kreisstraße liegt die Hohenhainer Schanze, eine noch deutlich erkennbarer und kulturhistorisch wertvoller Teil der alten Siegener Landhecke bzw. Landwehr. Das Schutzgebiet "Seelbachs- und Eulenbruchswald" ist ein herausragender Wald-Refugialbiotop innerhalb des Süderberglandes und als FFH-Gebiet Teil des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2.000. Das Zentrum des Naturschutzgebietes (=28 % der NSG-Fläche) ist als Wildnisgebiet des Landes NRW ausgewiesenen. Zentrale Naturschutzziele sind der Erhalt und die ökologische Entwicklung alter, totholzreicher Buchen-Laubmischwald-Biotope in der submontanen Höhenstufe des südwestfälischen Berglandes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,04 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (120,18 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,28 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (2,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,25 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,44 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,28 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,44 ha)
  • Quellbereiche (0,55 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,34 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (24,70 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (71,95 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (19,18 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (6,60 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,18 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (34,30 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,79 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,10 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (1,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,00 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (4,67 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,34 ha)
  • Teich <FF0> (0,20 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,04 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,50 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,49 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines großflächigen Buchenmischwald-Biotopkomplexes mit Quellsiepen als naturraumtypische Sonderbiotope und ökologische Entwicklung durch Erhöhung des Laubwaldanteils und durch Förderung von Alt- und Totholz.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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