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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wending- und Peimbachtal (SI-084)

Objektbezeichnung:

NSG Wending- und Peimbachtal

Kennung:

SI-084

Ort: Freudenberg
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 22,95 ha
Offizielle Fläche: 22,70 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des NSG erfolgt

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines ueberwiegend als Gruenland genutzten
Mittelgebirgstales, insbesondere von:

- Verlandungsbereichen stehender Gewaesser,
- extensiv genutzten Feuchtwiesen in Form von Sumpfdotterblumenwiesen,
- seggen- und binsenreiche Nasswiesen u.a. in Form von Waldbinsenwiesen,
- feuchten Hochstaudenfluren in Form von Maedesuess-Hochstaudenfluren,
- Grossseggenriedern mit Schlankseggenried,
- naturnahen Bachabschnitten und Quellbereichen,
- bachbegleitenden Erlenwaldbereichen,
- Glatthaferwiesen, einschliesslich der Vorkommen gefaehrdeter Arten der Sumpfzone,
des Feuchtgruenlandes sowie der Fliessgewaesser.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5013-0022
Kennung:

BK-5013-0022

Objektbezeichnung:

NSG Wending- und Peimbachtal

Link zur Karte: BK-5013-0022
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Wending- und Peimbachtal ist ein weitgehend offenes Talsystem nördlich Freudenberg. Das Haupttal, das ca. 2,5 km lange Wendingtal, ist ein von Norden nach Süden abfallendes, geschwungenes Tal mit zwei großen, durch Aufstau des Fließgewässers entstandenen Teichen. Im unteren Talraum stösst von Osten und Südosten das Peimbachtal zum Haupttal. Insbesondere das obere Peimbachtal ist als weite Talmulde ausgebildet. Zum Schutzgebiet gehören ergänzend mehrere kurze, zumeist mit Fichten bestockte Seitensiepen. Das Tal der Wending wird von der Hochbrücke der Autobahn A 45 überspannt. Der obere Talraum nördlich der Autobahnbrücke ist bewaldet: Auf dem Talgrund steht ein altersgleicher Bach-Erlenwald mit geringem Baumholz, ergänzt durch zumeist jüngere Laubwald-Aufforstungen. Die obere Wending und zwei seitliche Zuflüsse sind als naturnahe Quellbäche ausgebildet. Unterhalb der Autobahnbrücke weist die nunmehr offene Bachniederung ein Vegetationsmosaik auf aus mädesüß-reichen Brachestadien und artenreichen Mähwiesen. Ein ausgedehnter Feucht- und Nassbrachkomplex ist auch im unteren Peimbachtal ausgebildet, überspannt von der hohen Straßenbrücke der stark ausgebauten Peimbachstraße. In der oberen Talmulde sind jüngst umfangreiche Entwaldungsaktionen im Bereich ehemaliger Nadelholzkulturen durchgeführt worden. Neben diesen aktuell noch weitgehend vegetationsarmen Flächen kommt ein Komplex aus extensiv genutzten Weide- und Wiesenflächen mit Nassbrachen und zwei Kleingewässern zur Ausprägung. Unterhalb der Einmündung des Peimbachtal in das Haupttal liegt ein großer, beangelter Teich. An seiner Ostseite im Einmündungsbereich der Wending hat sich ein junger Erlenbruchwald entwickelt. Die Wending und ihre Quellbäche sind ein fast durchgängig (bedingt) naturnahes Fließgewässersystem. Zu den naturschutzfachlichen hervorgehobenen Offenland-Lebensräumen des Schutzgebietes gehören Feucht- und Nassgrünland unter Einschluss großflächig ausgebildeter Feucht- und Nassbrachen, kleinflächig ergänzt durch ein Großseggenried. Weitere schutwürdige Biotope sind die kleineren Erlen-Bruch- und Auenwälder. Das obere Peimbachtal ist nach vollzogener Entwaldung ein Bereich mit hohem Entwicklungspotenzial. Belastet wird der verzweigte Talraum-Biotopkomplex durch die genannten hohen Brücken im Haupt- und Seitental. Das Naturschutzgebiet Wending- und Peimbachtal ist ein zentraler Tal-Refugialbiotop mit repräsentativer Biotopausstattung innerhalb des fließgewässerreichen Siegerlandes. Zentraler Inhalt einer nachhaltigen Schutzgebietsstrategie ist insbesondere eine naturorientierte Nutzung und Pflege des Offenlandes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (9,59 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,62 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,29 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,87 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,62 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,42 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,46 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (9,59 ha)
  • Quellbereiche (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,87 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
  • Suempfe (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,60 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,39 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,62 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,60 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,44 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,50 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (1,50 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,00 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,12 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,03 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,10 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,10 ha)
  • Obstbaumreihe <BF6> (0,05 ha)
  • Verkehrsgehölz <BJ1> (0,60 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,04 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (9,59 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,18 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,49 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,29 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,20 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,06 ha)
  • Teich <FF0> (1,50 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Bach <FM0> (0,18 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,29 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,12 ha)
  • Nebenstrasse <VA6> (0,09 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Laichkraut (unbestimmt) (Potamogeton spec.)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Talraum-Biotopkomplexes mit naturraumtypischen Quell-, Feuchtwald- und Offenland-Lebensräumen und ökologische Optimierung durch dauerhafte Etablierung eines naturschutzkonformen Nutzungs- und Pflegekonzeptes.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
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