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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Honert (SI-093)

Objektbezeichnung:

NSG Honert

Kennung:

SI-093

Ort: Bad Berleburg
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 16,42 ha
Offizielle Fläche: 16,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

1. Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a) von regional und ueberregional bedeutsamen Lebensraeumen seltener und
gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten eines aufgelassenen Schieferbergwerkes
und eines ehemaligen Bahndamms. Besonders bedeutsam sind die Stollen und
Abbauhallen mit ihren speziellen mikroklimatischen und hydrologischen Verhaeltnissen
als Winterquartier fuer Fledermaeuse in einem landes- und europaweiten Biotopverbund.
Das Gebiet zeichnet sich ausserdem durch ein arten- und strukturreiches Vegetations-
mosaik aus.

In ihrer Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen:

- Stollen,
- die natuerlichen Felsen, Block-, Schutt- und Geroellhalden,
- Magergruenland,
- Trockenbrachen und Trockensaeume,
- Gebuesche und Baumgruppen,
- Vorwaelder und naturraumtypische Laubwaelder,
- Felswaende und Felsplatten sowie
- Schieferschutthalden und Schotterflaechen.

b) der Populationen des Grossen Mausohrs (Myotis myotis) und der Bechsteinfledermaus
(Myotis bechsteinii), die im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind,

c) der Populationen von weiteren Fledermausarten, die im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgefuehrt
sind:

- Braunes Langohr (Plecotus auritius),
- Fransenfledermaus (Myotis natteri),
- Grosse Bartfledermaus (Myotis brandti),
- Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) sowie
- Wasserfledermaus (Myotis daubentoni),
- Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus),

d) des Lebensraumes und des Vorkommens des Uhus (Bubo bubo) als
Anhang-I-Art der Vogelschutz-RL,

2. zur Sicherung der ehemaligen Schiefergrube als Zeugnis der Erdgeschichte und des landes-
kundlich bedeutsamen historischen Bergbaus sowie als Gegenstand wissenschaftlicher
Forschung.

3. wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Bergbaulandschaft mit ihren Felsen,
Schutthalden und Pingen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4916-0084
  • BK-4916-024
  • BK-4916-052
Kennung:

BK-4916-052

Objektbezeichnung:

Grube Honert

Link zur Karte: BK-4916-052
Objektbeschreibung: Am Hangfuss und Unterhang des Honertsberges befinden sich die Anlagen der ehemaligen Grube "Honert", in der noch um die Jahrhundertwende Dachschiefer gewonnen wurde. Das Gebiet weist heute ein Vegetationsmosaik auf aus Magergruenland (in der suedwestlichen Randzone), Gebuesch, Vorwald und Baumgruppen, durchsetzt von vegetationsarmen Felswaenden und Felsplatten, ergaenzt durch offene Schotterflaechen und annaehernd vollstaendig besiedelte Trockenbrachen und Trockensaeume. Mitten durch das Gebiet fuehrt die Trasse der 1981 eingestellten Bahnlinie Raumland-Frankenberg. Am Hang treten 2 kleinere Stollen zutage. Einer wurde vom BNV 1980 mit einem Fledermausgitter versehen. 1982 wurde zusaetzlich eine der beiden Schiefergruben wieder geoeffnet und vergittert
Kennung:

BK-4916-024

Objektbezeichnung:

Buchenwaelder am Kleinen Rammelsberg

Link zur Karte: BK-4916-024
Objektbeschreibung: Der bewaldete Hang des Kleinen Rammelsberges faellt nach Suedwesten steil zum Edertal ab. Umgeben von ueberwiegenden Fichtenwaeldern sind auf oertlich flachgruendigem Standort zwei Buchen-Altholzinseln erhalten geblieben. Stellenweise tritt das Gestein in Form flacher Felsrippen und einzelner Gesteinsbloecke zutage
Kennung:

BK-4916-0084

Objektbezeichnung:

Grube und Mutung Honert

Link zur Karte: BK-4916-0084
Objektbeschreibung: Nördlich und östlich von Laubroth liegen an der Kreisstraße 50 am Übergang des Honert-Berges zum Edertal die Grube und die Mutung Honert. Die zwischen 1860 und 1912 betriebene Grube Honert ist ein mittelgroßes Bergwerk mit einem 104 m langen Hauptstollen und 4 Nebenstollen mit einer Länge zwischen 66 und 140 m. Zahlreiche Abbauhallen mit Schuttablagerungen prägen das Bild des Stollensystems. Ein kleiner Durchschlupf führt zu einem weiteren, vermutlich sehr umfangreichen Stollensystem, das bisher noch nicht weiter erforscht ist. Bei dem etwa 30 m langen Mutungsstollen (südöstliche Teilfläche) handelt es sich um einen Versuchsstollen. Beide Stollenmundlöcher sind fachgerecht vergittert und langjährige Winterquartiere von mindestens 4 Fledermausarten. Im Januar 2002 wurde mit über 50 Fledermäusen die bisher höchste Individuenzahl festgestellt, für die jedoch keine Artendifferenzierung vorliegt. Das engere Umfeld der Stollenmundlöcher umfasst unterschiedliche, anthropogen geprägte Nutzungen und Biotoptypen. Die Grube Honert ist ein wichtiger Baustein im Netz der unterirdischen Fledermauswinterquartiere Westfalens. Das Gebiet bildet zusammen mit dem Grubengelände Hörre einen Schwerpunkt im Netz der Winterquartiere des Großen Mausohres im südlichen Sauerland.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Nicht touristisch erschlossene Hoehlen <8310> (0,00 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Block- und Schutthalden (nicht FFH-LRT) <NGB0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,67 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,08 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AG3> (0,02 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,61 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,33 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,01 ha)
  • Magergrünland <ED0> (0,67 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,07 ha)
  • sekundäre Silikat-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB4> (0,03 ha)
  • Höhlen und Stollen <GE0> (0,07 ha)
  • Stollen <GE2> (0,00 ha)
  • Verkehrsrasenfläche <HC4> (0,01 ha)
  • Gleisanlage, Bahnhof <HD0> (1,33 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (2,67 ha)
  • Böschung <HH0> (0,03 ha)
  • Strassenböschung, Damm <HH2> (0,01 ha)
  • Bahnböschung, Damm <HH4> (0,02 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
  • Kreisstrasse <VA2c> (0,02 ha)
  • Rad-, Fussweg <VB5> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) <RL 2>
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) <RL G>
  • Großes Mausohr (Myotis myotis) <RL 2>
  • Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) <RL 3>
  • Schlingnatter (Coronella austriaca) <RL 2>
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Leinkraut (Linaria arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Bastard-Salweide (Salix x smithiana (S. caprea x S. viminalis))
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Berg-Steinkraut (Alyssum montanum)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Drüsiges Weidenröschen (Epilobium ciliatum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra)
  • Kaukasus-Fetthenne (Phedimus spurius)
  • Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Orant (Chaenorhinum minus)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Nördlicher Streifenfarn (Asplenium septentrionale)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rauhhaar-Wicke (Vicia hirsuta)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Rundblättrige Glockenblume Sa. (Campanula rotundifolia agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum)
  • Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum)
  • Schmalblättrige Acker-Hohlzahn (Galeopsis angustifolia)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Sparrige Segge (Carex muricata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Habichtskraut (Sa.) (Hieracium murorum agg.)
  • Wald-Platterbse (Lathyrus sylvestris)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Fetthenne (Sedum album)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album subsp. album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis subsp. pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. glabrum)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium fo. rosea)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wimper-Perlgras (Melica ciliata)
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
Tierarten:
  • Bartfledermäuse (Myotis mystacinus/brandtii)
  • Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Großes Mausohr (Myotis myotis)
  • Höhlen-Kreuzspinne (Meta menardi)
  • Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Niphargus spec. (Niphargus spec.)
  • Olivbrauner Wegdornspanner (Triphosa dubitata)
  • Schlingnatter (Coronella austriaca)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Zackeneule (Scoliopteryx libatrix)
Schutzziele:
  • Sicherung einer aufgelassener Schiefergruben mit einem
    vielfaeltigem Vegetationsmosaik als regional
    bedeutsamer Sekundaerbiotopkomplex
  • Erhalt von Laubwaldinseln und oekologische Entwicklung
    insbesondere durch Foerderung von Alt- und Totholz
  • Sicherung von Stollen u.a. als Lebensraum für FFH-relevante Fledermausarten
Gefährdungen:
  • Isolationseffekt
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Rekultivierung, unsachgemaess
  • unerwuenschte Sukzession (Zuwachsen Grubeneingang)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verkehr
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Fledermaus-Quartier sichern
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
  • kein Kahlschlag
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
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