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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Mischebachtal <LP Neunkirchen> (SI-094)

Objektbezeichnung:

NSG Mischebachtal <LP Neunkirchen>

Kennung:

SI-094

Ort: Neunkirchen
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 16,34 ha
Offizielle Fläche: 16,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt zum Schutz und zur Entwicklung der
typischen Arten, Lebensgemeinschaften und Lebensräume eines naturnahen, überwiegend
landwirtschaftlich extensiv genutzten Grünlandtales und Erlen-Eschen-Weichholz-
Auenwaldes mit entsprechenden Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von

- Borstgrasrasen (prioritärer FFH-Lebensraumtyp)
- naturnaher Bach
- Magerwiesen und -weiden in Form von Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen
(FFH-Lebensraumtyp 6510)
- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (prioritärer FFH-Lebensraumtyp 91E0)
- Fließgewässer mit Unterwasservegetation (FFH-Lebensraumtyp 3260)
- bachbegleitendem Erlenbestand
- Grünlandbrachen und Uferhochstaudensäume
- Stieleichen-Birkenwald
einschließlich der Vorkommen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Feucht- und Magergrünlandbereiche,
Fließgewässer, Erlen-Eschen-Feuchtwälder und bachbegleitenden
Ufergehölze.
Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt zusätzlich zur Erhaltung und Wiederherstellung
der oben genannten FFH-Lebensräume sowie der Vorkommen von Eisvogel,
Neuntöter, Groppe und Dunkelblauem Ameisenbläuling als Arten von gemeinschaftlichem
Interesse nach der FFH- Richtlinie und EU-Vogelschutzrichtlinie.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK--00009
Kennung:

BK--00009

Objektbezeichnung:

NSG Mischebachtal

Link zur Karte: BK--00009
Objektbeschreibung: Das ca. 18 ha große NSG "Mischebachtal" umfasst den ca. 1500 m langen unteren Abschnitt des Mischebachtales bis zu seiner Mündung bei Wiederstein. Es handelt sich um ein weitgehend offenes Wiesental mit einem überwiegend naturnahen, stark mäandrierenden Bachlauf, der fast auf der ganzen Strecke von einem dichten, alten Erlenufergaleriewald begleitet wird. Das Grünland reicht von artenreichen frischen bis feuchten Glatthaferwiesen, Feuchtwiesen und -weiden sowie Brachen , die an einer Stelle in moorartige Schwingrasen übergehen. Das Grünland zeichnet sich durch seine hohe Artenvielfalt und Blütenreichtum, stellenweise auch Orchideenreichtum aus. Der Talraum bildet daher einen wertvollen Biotopkomplex. Beeinträchigungen ergeben sich in der Mitte des Gebietes durch eine große Fischteichanlage und Fichtenriegel sowie durch die Zerschneidung bzw. Einengung des Gebietes im Mündungsbereich durch eine querende Bahntrasse und Wohnbebauung. Das Gebiet ist Bestandteil des FFH-Gebietes "Bergwiesen Lippe mit Buchheller- und Mischebachtal" Aufgrund des außerordentlich großen Strukturreichtums und des Vorkommens von Überregional seltenen Biotoptypen wie Feuchtgrünland, naturnahen Mittelgebirsbächen, Auwäldern und Quellmooren kommt dem Gebiet eine wertvolle Funktion zur Erhaltung der Lebensgemeinschaften der genannten Biotope zu. Im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes von naturnahen Fließgewässer, Grünländern und Auwäldern ist das NSG Mischebachtal ein wichtiges Refugialgebiet für eine artenreiche Flora und Fauna. Schutzziel ist die Erhaltung des naturnahen Charakters des Gebietes durch eine angepasste Pflege, Nutzung und eine naturnahe forstliche Nutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,86 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,04 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,86 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (10,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,86 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,86 ha)
  • Moore (0,04 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (10,00 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,86 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,02 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,04 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,38 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,99 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,04 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (7,78 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,54 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,68 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,02 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,86 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze Sa. (Mentha arvensis agg.)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleines Mädesüss (Filipendula vulgaris)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke i.w.S. (Betula pubescens s.l.)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Rauhhaariger Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Rispengras (Poa chaixii)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Wiesentales mit Erlengaleriewald, naturnahem Mittelgebirgsbach, wertvollem Feucht- und Naßgrünland sowie artenreichen Glatthaferwiesen.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Verzicht auf Anlage von Gewaessern
  • Wiederherstellung von Biotopen
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