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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rothaarkamm am Grenzweg <LP Erndtebrueck> (SI-122)

Objektbezeichnung:

NSG Rothaarkamm am Grenzweg <LP Erndtebrueck>

Kennung:

SI-122

Ort: Erndtebrueck
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 108,54 ha
Offizielle Fläche: 111,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2011
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt

1. zur Erhaltung und Wiederherstellung regional und überregional bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzen-
arten eines ausgedehnten Waldkomplexes mit naturnahen Mittelgebirgsbächen, insbesondere
von

- bodensauren Buchenwäldern, FFH-Lebensraum,
- Quellen,
- typisch ausgebildeten Mittelgebirgsbächen mit ihrer Unterwasservegetation
FFH-Lebensraum und ihren uferbegleitenden Gehölzstrukturen, FFH-Lebensraum,
- feuchten Hochstauden- und Waldsäumen.

Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt außerdem zur Erhaltung und Wiederherstellung
der oben genannten FFH-Lebensräume und der Vorkommen von der Groppe sowie der in der
Vogelschutzrichtlinie genannten Arten Rauhfußkauz, Rotmilan, Schwarzspecht, Grauspecht und
Schwarzstorch.

2. zur Sicherung eines ausgedehnten Waldgebietes mit seinen Fließgewässersystemen
und Wiesentälern als Zeugnis der Naturgeschichte und als Gegenstand der Landeskunde
sowie naturwissenschaftlicher Forschung.

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart sowie der hervorragenden Schönheit des
Gebietes, das durch seine Ausdehnung, Geschlossenheit und seinen Erhaltungszustand
herausragt.

Dieser Schutzzweck entspricht auch den Schutzzielen für das FFH-Gebiet "Schanze"
mit der Kennziffer DE-4816-302.

Das Gebiet ist Teil eines kreisübergreifenden zusammenhängenden Waldgebietes am
zentralen Rothaarkamm, das sich in der Stadt Bad Berleburg und im Hochsauerlandkreis
in der Stadt Schmallenberg fortsetzt. Es ist auch dort als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Aufgrund dieser Großflächigkeit ergibt sich u.a. die besondere Schutzwürdigkeit.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4915-067
Kennung:

BK-4915-067

Objektbezeichnung:

Buchenwälder am Rothaarkamm im Forstbetriebsbezirk Röspe

Link zur Karte: BK-4915-067
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst die grossflächigen, zusammenhängenden Buchenwälder am südwestlichen Ausläufer des Rothaarkammes im Forstbetriebsbezirkes Röspe. Der zentrale Bereich ist ein grossflaechig-langgestreckter, altholzreicher, gut strukturierter Buchenbestand, der den Bergruecken zwischen "Burgkopf", "Rehhecke" und "Darre" entlang der Grenze zum Kreis Olpe bestockt, sowie den im Osten liegenden "Großen Kopf". Die Bestaende werden zu hohen Anteilen noch aus Altbuchen aufgebaut, deren Alter vereinzelt 150 Jahre ueberschreitet. Grosse Flaechen sind aber aufgelichtet und mit Naturverjuengungen unterschiedlicher Altersstufen bestockt. Die Altbuchen sind zumeist dicht mit Flechten, u.a. auch Bartflechten ueberzogen. In der suedlichen Haelfte sind neben Fichten auch einige Eichen und Ahorne beigemischt. Der Totholzanteil ist ueberall gering. Hoehlenbaeume sind besonders in den Altholzinseln zu finden. Der Buchenwaldstreifen am sued- und ostexponierten Hang des Breitenberges wurde größtenteils abgetrieben und ist von einem Buchen-Buschwald aus Naturverjuengung abgeloest worden. Sehr wenige Ueberhaelter stehen in der Flaeche. Einzig auf dem Osthang und im Westen verblieben noch lichte Altbuchenbestaende mit zumeist dichtem Buchen-Unterwuchs. Der nördlich angrenzende Bestand im überwiegend geringen bis mittleren Baumholzalter weist Schälschäden auf. Der östliche, jüngere Buchenbestand weist einige Fichtenbeimischungen auf. Westlich der "Kappler Bracht" befindet sich eine kleine quellnasse bis staunasse Waldwiese. Die eigentliche Nutzung wurde vor langer Zeit aufgegeben, die Flaeche ist brach gefallen. Alte Entwaesserungsgraeben sind noch vorhanden, aber stark verlandet. Am suedlichen Rand der Flaeche wurde in juengere Zeit ein Teich angelegt, der die zeitweilig ueber die Graeben ablaufenden Niederschlagswaesser aufnimmt. Eine Verlandung des Teiches ist bereits von einem Seggenbestand eingeleitet. Stellenweise kommt viel Fichtenanflug auf. In der Flaeche stehen zahlreiche Eichen und Vogelbeeren mit Verbisschutz, zudem einzelne Fichten. Am Südostrand entspringen die kleinen, naturnahen Quellsiepen des Freberbaches.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (109,48 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (2,23 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (109,48 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (102,78 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (2,23 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,23 ha)
  • Teich <FF0> (2,23 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (2,23 ha)
  • Graben <FN0> (2,23 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines grossflaechigen, gut strukturierten Buchenwaldkomplexes in den Hochlagen des südlichen Rothaarkammes mit unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsphasen und oekologische Optimierung insbesondere durch Foerderung von Alt- und Totholzinseln
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • unerwuenschte Sukzession (kleinfl., Feuchtbrache)
  • Wildverbiss (JA) (lokal)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
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