Inhalt:
Naturschutzgebiet Eder <LP Erndtebrueck> (SI-123)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Eder <LP Erndtebrueck> |
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Kennung: |
SI-123 |
Ort: | Erndtebrueck |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 56,21 ha |
Offizielle Fläche: | 55,00 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2011 |
Inkraft: | 2011 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt
1. zur Erhaltung und Wiederherstellung überregional bedeutsamer Lebensräume seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten der Eder mit ihren Auenbereichen insbesondere von - naturnahem Fließgewässer mit Kiesbänken, natürlichen ufernahen Feinsedimentablagerungen, Kolken, Uferabbrüchen, Steilwänden und Stromschnellen sowie mit Unterwasservegetation, FFH-Lebensraum, - stehenden Kleingewässern und Teichen mit Flachwasserzonen, Röhrichtsaum und Schwimmblattvegetation, - naturnahe Randsenkenbäche, Gräben, Flutmulden, Altgewässer und andere Kleingewässer - Einzelbäume, Kleingehölze, Hecken und Gebüsche, - naturnahe Uferbereiche mit Hochstaudenfluren, - Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder, prioritärer FFH-Lebensraum, sowie sonstige Ufergehölze, - brachgefallenem Nass- und Feuchtgrünland, - extensiv genutzten Mähwiesen, - Nass- und Feuchtgrünland, - Magergrünland, - Groß- und Kleinseggenriedern. Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt außerdem zur Erhaltung und Wiederherstellung der oben genannten FFH-Lebensräume sowie der Vorkommen von Groppe, Bachneunauge, Eisvogel, Schwarzstorch und Braunkehlchen. 2. aufgrund der wissenschaftlichen Bedeutung des Fließgewässersystems der Eder, 3. wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der mit Kiesbänken, Stromschnellen, Kolken und Steilwänden vielfältig strukturierten Eder mit Aue. Dieser Schutzzweck entspricht auch den Schutzzielen für das FFH-Gebiet""Ede"" mit der Kennziffer DE-4916-301. Außerdem soll die landschaftliche Schönheit und Vielfalt des Gebietes erhalten und entwickelt werden. Das Naturschutzgebiet ist Teil des gemeindeübergreifenden Naturschutzgebietes"Eder". Es setzt sich in der Stadt Bad Berleburg fort und ist dort per Verordnung geschützt. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4915-061 |
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Objektbezeichnung: |
Roespetal mit Amphibienschutzgewaessern und Feuchtgruenland |
Link zur Karte: | BK-4915-061 |
Objektbeschreibung: | In den achtziger Jahren wurde das Gebiet entfichtet und Artenschutz- teiche wurden in der gesamten westlichen Talhaelfte angelegt. Die Roespe (Schwarzbach) ist hier als naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbach-Unterlaufes erhalten geblieben. Unterspuelte Ufer (Fischunterstaende), Steilwaende (Prallufer), flache Gleitufer, wechselndes Sohlsubstrat und Kiesbaenke bilden einen gut strukturierten Biotop. Die Eisvogelbrutwand muss jedes Jahr neu abgestochen werden, was im Auftrag vom NABU erledigt wird. Das Tal wird von den zahlreichen durch das hoch anstehende Grundwasser sowie Wassereinleitungen aus der Roespe gespeisten Klein- bzw. mittelgrosse Stillgewaesser gepraegt. Es haben sich Roehrichte mit Schilf, Rohrkolben, Schwertlilie, Froschloeffel u.a. sowie Seggenrieder entwickelt. Wasserwechselzonen sind z.T. dicht mit Wasser- feder besiedelt. Libellen sind hier haeufig, z.B. Heidelibellen. Die ehemaligen Schlagfluren zwischen diesen entwickeln sich zu Bruchwaeldern, Braunseggensuempfen, Seggenriedern und Roehrichtbestaenden (Rohrglanzgras-Dominanzen). Moorbirken und Schwarzerlen finden sich sowohl einzeln als auch in Gruppen im Dickungs- und Stangen- holzalter. Haeufig ist stets die Ohrweide (bzw. der Bastard mit Grauweide). Hier und da sind auch Erlen und Birken im geringen und mittleren Baumholzalter zu finden . Andere Laubgehoelze stehen vor allem am suedlichen Gebietsrand (befestigter Weg). Entlang des Baches ist lueckig ein Ufergehoelz (meist Erlen, z.T. auch Moorbirken, Weiden) ausgebildet. Der kleine Fichtenbestand in der Mitte des gebeites wurde 1999 abgetrieben. Laut Aussage von Herrn Belz (mdl. 09/97) sind Pflanzenarten in das Gebiet eingebracht worden, Herkunft wahrscheinlich Niedersachsen. Dies gilt insbesondere fuer Teichrose, Wasserfeder und Sumpfsegge, die in und an den Kleingewaessern z.T. vorherrschen. Dies ist aus populationsoekologischer Sicht kritsch zu sehen. Auch die Dichte der Stillgewaesser sollte nicht unbedingt als Vorbild fuer weitere Naturschutzaktionen im Bereich entfichteter Bachtaeler uebernommen werden. Dennoch ist das Gebiet ein schoenes Beispiel dafuer, dass naturnahe Baeche mit entsprechendem Artenpotential in der Naehe sich nach Entfichtung und anschliessender Sukzession rasch zu sehr wertvollen Gebieten entwickeln koennen. Nach weiterer Entfichtung des Schwarzbachsystems (s.u.) ist aufgrund des hohen Potentials daher ein aussergewoehnlich wertvolles Schutzgebiet zu erwarten. Jedoch werden regelmaessig Unterhaltubgsmassnahmen am Gewaesserufer der Roespe in Naehe der Teich unternommen. So wird sie in weiten Bereichen in ihrer natuerlichen Dynamik gestoert, damit kuenstlich angelegte Gewaesser nicht angeschnitten werden und trocken fallen. Dieses sollte in Zukunft unterbleiben und der westliche, nicht zu bewirtschaftende Teil der natuerliche Sukzession und somit auch einer Dynamik unterstellt werden. Im Wesetn wird das Roespetal extensiv bewirtschaftet uns sowohl von Pferden als auch von Rindern beweidet. Hier befinndet sich nasses bzw. feuchtes Gruenland, welches durch lokale Uebergaengen zu Seggenriedern und Hochstaudenfluren gekennzeichnet ist und in weiten Teilne den Charakter einer Feuchtbrache besitzt. des weiteren sind hier mehrere seggen- und torfmoosreiche Quellsuempfe, Braunseggensuempfe, Waldbinsensuempfe und ein kleines Schnabel-Seggen- Ried ausgebildet. Das Gruenland ist von zahlreichen kleinen Graeben und Baechen durchzogen. In den trockeneren Randbereichen liegen sehr kleine Reste von Magergruenland. Das untere Roespetal ist Teil des Gebietes zum Schutz der Natur "Schwarzbachquellsystem" im LEP III (A_SL-155) und ist fuer die erhebliche Erweiterung des NSG Schwarzbachtal vorgesehen. |
Kennung: |
BK-4915-077 |
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Objektbezeichnung: |
Edertal zwischen dem Norden von Böhl bis suedlich von Muesse |
Link zur Karte: | BK-4915-077 |
Objektbeschreibung: | Der Abschnitt des Edertales ist als breites Sohlental ausgebildet, in dem die Eder in weiten Maeandeboegen fliesst. Die Aue wird fast ausschliesslich gruenland- wirtschaftlich genutzt. Dieses Gruenland wird ueberwiegend als Maehweiden bewirtschaftet. Es ist geduengt und mehr oder weniger stark entwaessert und somit von frischen bis maessig feuchten Standortverhaeltnissen. Gegenueber der Einmuendung des Roespe-Baches, welcher von Westen her in die Ederaue einfliesst und diese hier erweitert, liegt eine reich strukturierte, ehemalige Gruenlandbrache. 1999 erfolgte eine sehr extensive Beweidung. Bemerkenswert ist hier vor allem auch die Morphologie dieses oestlichen Aueabschnittes, da sich hier eine schoen ausgebildete Flutmulde erstreckt. Hierdurch besitzt die ehemalige Brache sowohl trocken-magere als auch feuchte bis nasse Standorte. Am Fusse des Bahndammes, welcher die Aue hier nach Osten hin begrenzt, befindet sich ein naturnaher Graben, der wahrscheinlich aus einem Randsenkenbach hervorgegangen ist. Der Roespe-Bach ist schnellfliessend, mit naturnah ausgebildetem Gewaesserbett und von einem beidseitigen Erlenuferghoelz begleitet. Etwas oberhalb der Roespe-Einmuendung liegt ein kleiner, felsiger Sohlabsturz. Wenige Meter weiter trifft die beschriebene Flutmulde, hier jedoch intensiv bewirtschaftet, wieder auf das Flussbett. Weiter Flussabwaerts wird die Eder zunaechst von einer Bahnbruecke gekreuzt, anschliessend besitzt sie in einem engen, noerdlich ausgerichteten Knick einen Pralhang mit einem kleinen Felsen. Weiter flussaufwaerts befindet sich am oestlichen Hangfuss oberhalb des Weges ein Stollenmundloch. Dieses wurde mit einem Gitter versehen und gilt als ein wichtiges Winterquartier fuer Fledermaeuse. Im weiteren Verlauf macht die Eder noch einmal einen engen Rechtsbogen. Im Anschluss daran ist die Aue wieder durch die besondere Morphologie des Gelaendes gekennzeichnet. Hier geht der Hangfuss, leider durch einen Wirtschaftsweg unterbrochen, unmittelbar in die feuchte Randsenke der Aue mit einem begradigten Randsenkenbach ueber. Die Feuchtgruenlandreste in der Senke zeugen noch von der Korrespondenz zwischen dem Hangdruckwasser und dem Uferfiltrat der Eder. Solche Auenstrukturen sind sehr selten geworden und haeufig durch Verbau, Entwaesserung und vor allem Verfuellung gefaehrdet und somit im besonderen Masse schutzbeduerftig. An der noerdlichen Grenze des Gebietes macht die eder im bereich einer Brkleinen Bruecke noch einmal einen engen Rechtsknick. Hier befinden sich oberhalb des Weges, welcher am Hangfuss verlaeuft, ein breites, oft nur wenige Meter hoher Felsband, welches vermutlich zumindest teilweise auf die ehemalige Erosionskraft der Eder an ihrem frueher nicht befestigten Prallhang zurueckzufuehren ist.Aufgrund der Beeinflussung durch den Wegebau wurden die Felsen nicht als geschuetztes Biotop erfasst. Der gesamte Ederabschnitt ist fast ausschliesslich als naturnah zu bezeichnen. Das Flussbett erreicht bis 12 m Breite bei kiesig-steinigen Substratverhaeltnissen, die hier und da durch Felsbaenke ergaenzt werden. Stellenweise wird es von dichten aber jungen Ufergehoelze und Waldraender gesaeumt, welche von feuchten Uferhochstauden-Fluren ersetzt bzw. begleitet werden. Bemerkenswert ist das haeufige Vorkommen von Flutendem Hahnenfuss und Laichkraeutern einerseits sowie den Fischarten Groppe, Bachneunauge, Bachforelle und Elritze andererseits, die alle auf eine gute Wasserqualitaet hindeuten. Das Gebiet wird an den Talrandkanten begrenzt durch die Trassen von Bundes- und Landstrassen bzw. der Eisenbahnlinie Erndtebrueck - Bad Berleburg sowie den Hangfuessen der angrenzenden Berge. |
Kennung: |
BK-4915-086 |
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Objektbezeichnung: |
"Wolfsbachtal", oestlich Roespe |
Link zur Karte: | BK-4915-086 |
Objektbeschreibung: | Relativ schmales Gruenlandtal mit teils noch genutzten, teils brach gefallenen Wiesen. Im oberen Teil eher muldenfoermig mit vernaessten Hangzonen verengt sich das Wolfsbachtal rasch zu einem Kerbtal mit deutlich trockeneren Standortsverhaeltnissen. In Teilbereichen treten hier jedoch, infolge von Hangdruckwaessern auch aeusserst kleinraeumige Durchdringungen nasser und trockener Gruenlandgesellschaften auf. Der schnell fliessende Bach weist leichte Maeander auf. Der offene Talverlauf wird im oberen Drittel durch eine Erlenaufforstung unterbrochen. Die z.T. ueppige Krautschicht wird teilweise noch von vorheriger Wiesenvegetation gebildet. In diesem Bereich meist sumpfiger Charakter. Das bei der Erstaufnahme als "relativ zahlreich" beschriebene Vorkommen" des Breitblaettrigen Knabenkrauts konnte bei der Kartierung in 1997 nicht bestaetigt werden. Am obere Talende wurde in einer feuchten Gruenlanflaeche ein kleiner Wildacker und ein ca. 200 qm grosser Teich (ohne Fischbesatz) angelegt. |
Kennung: |
BK-5015-089 |
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Objektbezeichnung: |
Ederwiesen noerdlich von Erndtebrueck |
Link zur Karte: | BK-5015-089 |
Objektbeschreibung: | Ederauen noerdlich von Erndtebrueck. Das Gebiet liegt im Ueberschwemmungsbereich der Eder und weist stellenweise ein ausgepraegtes Relief mit Mulden und Rinnen auf. In diesen feuchten Senken finden sich Sumpfdotterblumen-Wiesen, in denen stellenweise die Fadenbinse dominiert. Das Gruenland wird ueberwiegend als Maehweide mit fruehem ersten Schnitt und anschliessender Beweidung genutzt. Der nasseste Bereich wird lediglich im Spaetsommer extensiv als Viehweide genutzt. Hier wechseln sich feuchte Hochstaudenfluren, Rohrglanzgras-Roehrichte, Sumpfdotterblumen-Wiesen und Flutrasen kleinflaechig ab. Das Gebiet wird durch zwei Graeben entwaessert, die von Roehrichten und feuchten Hochstaudenfluren gesaeumt werden. Letztere treten auch entlang der Zaeune auf und strukturieren die Talaue. Gehoelze finden sich fast nur am Ederufer. Der Ederlauf ist verlegt worden. Die Ufer, vermutlich auch die Sohle sind mit Steinschuettungen befestigt. Der neue Flusslauf ist leicht geschwungen, an mehreren Stellen wurden seitlich Hochflutrinnen angelegt. In die Sohle wurden verschiedentlich grosse Steinbrocken zur Erhoehung der Sohlrauhigkeit eingebaut. Der noerdliche Abschnitt scheint nicht ausgebaut worden zu sein, da hier schlammig-lehmige Substrate ueberwiegen. Das Gebiet wurde 1980 und 1981 im Rahmen einer Planuntersuchung auf seine Vogelwelt untersucht. Dabei wurde die Bekassine ganzjaehrig zwischen 2 und 6 Ex. (bei woechentlicher Kontrolle) festgestellt, so dass auf 2 Brutpaare geschlossen wird. Die Bekassine war bis 1994 wahrscheinlich Brutvogel. 1994 bruetete auch das Braunkehlchen mit 1 Brutpaar. 1995 konnten beide Arten nicht mehr bestaetigt werden. Die Zwergschnepfe ist regelmaessiger Wintergast. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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