Inhalt:
Naturschutzgebiet Ahsewiesen <VO> (SO-001)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ahsewiesen <VO> |
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Kennung: |
SO-001 |
Ort: | Welver |
Kreis: | Soest |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 178,90 ha |
Offizielle Fläche: | 374,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1993 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 2024 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
1. Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung a) ueberregional bedeutsamer Lebensraeume seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechigen Gruenlandkomplexes mit schutzwuerdigen Gewaesserlebensraeumen, insbesondere von seltenen, zum Teil stark gefaehrdeten rastenden und bruetenden Wasser-,Wat- und Wiesenvogelarten, Amphibien-, Libellen- und Heuschreckenarten und von seltenen zum Teil gefaehrdeten Pflanzengesellschaften des feuchten Gruenlandes, In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen - magere Flachlandmaehwiesen, - Feucht- und Nasswiesen/ - weiden, - Flutrasen, - Roehrichte, - natuerliche Stillgewaesser und fliessende Gewaesser sowie - Hecken und Kopfbaumbestaende, b) Von Lebensraeumen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Lebensraeume oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft. Hierbei handelt es sich folgende Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie - Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510), - Feuchte Hochstaudenfluren (6430), - Naehstoffaermere basenarme Stillgewaesser (3130), und folgende Art gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie - Triturus cristatus (Kammmolch). Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten, auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht - Rohrweihe (Circus aeruginosus), - Wachtelkoenig (Crex crex), - Zwergschwan (Cygnus cygnus), - Neuntoeter (Lanius collurio), - Kampflaeufer ((Philomachus pugnax), - Goldregenpfeifer (Plivialis apricaria), - Bruchwasserlaeufer (Tringa glareola), - Spiessente (Anas acuta), - Loeffelente (Anas clypeata), - Krickente (Anas crecca), - Knaeckente (Anas querquedula), - Wiesenpiper (Anthus pratensis), - Bekassine (Gallinaga gallinago), - Raubwuerger (Lanius excubitor), - Uferschnepfe (Limosa limosa), - Brachvogel (Numenius arquata), - Gruenschenkel (Tringa nebularia), - Rotschenkel (Tringa totanus), - Kiebitz (Vanellus vanellus). 2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, 3. Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit dieses ausgedehnten, von der Ahse durchflossenen Feuchtwiesengebietes mit Flutrasen, Blaenken und Tuempeln sowie der im Naturraum Hellwegboerde typisch gekammerten heckenreichen, schwach geneigten Talhaenge. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4314-004 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Ahsewiesen |
Link zur Karte: | BK-4314-004 |
Objektbeschreibung: | Bei den Ahsewiesen handelt es sich um einen großflächigen, zusammenhängenden Feuchtgrünlandkomplex auf staunassen Böden in der Ahseniederung zwischen den Ortschaften Hultrop, Stocklarn, Berwicke, Wiltrop und Hachenei. Das Gebiet ist mit zahlreichen landschaftsraumtypischen Biotopen ausgestattet und wird von der Ahse in ostwestlicher Richtung durchflossen. Das Umfeld wird durch die ackerbaulich intensiv genutzte Bördelandschaft bestimmt. Der zentrale Niederungsbereich weist einen offenen Wiesencharakter auf und wird durch ein Mosaik aus frischen, wechselfeuchten bis dauernassen Grünlandgesellschaften geprägt, von denen die artenreichen Glatthafer- und Silgenwiesen flächenmäßig am bedeutsamsten sind. Als auentypische Landschaftselemente sind perennierend und periodisch wasserführende Kleingewässer vorhanden. Die Fläche wird von einem weitmaschigen Netz aus Entwässerungsgräben durchzogen, die teilweise angestaut wurden und sich dort durch eine intakte Stillgewässervegetation (u.a. bandförmige Schilfröhrichte) auszeichnen. Die Uferböschungen und Randstreifen der Ahse sind mit Ufergehölzen, gewässerbegleitenden Röhrichten und nitrophytischen Hochstaudenfluren bestanden. Im Rahmen eines LIFE-Projektes wurde im Zeitraum der Jahre 1999 bis 2003 im Kerngebiet durch zahlreiche Maßnahmen (z.B. Anstau von Gräben, Absenkung der Ahseverwallung, Anlage von Kleingewässern) der Bodenwasserhaushalt und die Überschwemmungsdynamik verbessert. Der südliche, nahezu ebene Gebietsteil wird von Grünland eingenommen, das meist als Weide genutzt wird und mit markanten Einzelbäumen (z.T. Kopfbäume) sowie kleinen Baumgruppen angereichert ist. Der nördliche Gebietsteil wird von zahlreichen dornen bewehrten Hecken durchzogen. Das NSG Ahsewiesen zeichnet sich im aktuellen Zustand auf Teilflächen durch einen großflächigen, weitgehend unzerschnittenen Feuchtgrünlandkomplex mit gefährdeten Grünlandgesellschaften und Pflanzenarten aus. Das Vorkommen des Lebensraumtyps 6510 Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen im Gebiet ist als eines der größten Vorkommen in der FFH-Gebietskulisse in der atlantischen biogeographischen Region in NRW von herausragender Bedeutung. Aufgrund seiner Flächengröße besitzt das Gebiet eine hohe Bedeutung für störungsempfindliche Tierarten mit einem hohen Raumnutzungsbedarf. Die Ahsewiesen sind ein traditionelles Brutgebiet des Großen Brachvogels sowie weiterer gefährdeter Wasser-, Wat- und Wiesenvogelarten und ein landesweit (für einzelne Vogelarten national) bedeutender Rastplatz für binnenlandziehende Limikolen, Enten und Kranichen auf dem Heimzug. Eine Gefährdung geht von einer Hochspannungsleitung (Vogelschlag) aus. Die Schilfbestände haben eine hohe Bedeutung für röhrichtbewohnende Arten wie Rohrweihe und Teichrohrsänger, werden aber auch von Blaukehlchen und unregelmäßig vom Schilfrohrsänger besiedelt. Die dornenreichen Hecken stellen für Arten wie den Neuntöter eine hohe Bedeutung dar. Einige Gewässer werden vom Kammmolch besiedelt. Das Feuchtwiesengebiet ist ein international bedeutsames Refugial- und Trittsteinbiotop und steht im unmittelbaren Kontext zur Lippe als Teil der landesweit bedeutenden Biotopverbundachsen. Erhaltung und Optimierung eines großflächigen Feuchtgrünlandkomplexes als Lebensraum gefährdeter Pflanzen- und Tierarten u.a. durch -Extensivierung des Grünlandes, Beibehaltung bzw. Einführung einer wiesenvogelgerechten Grünlandbewirtschaftung -Herstellung eines naturnahen Wasserhaushaltes -Herstellung einer naturnahen Überschwemmungsdynamik |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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