Inhalt:
Naturschutzgebiet Hevearm und Hevesee (SO-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Hevearm und Hevesee |
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Kennung: |
SO-005 |
Ort: | Moehnesee |
Kreis: | Soest |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 302,88 ha |
Offizielle Fläche: | 320,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1975 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 2023 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
(1) Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung a) Ueberregional bedeutsamer Biotope seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraum- typischer Tier- und Pflanzenarten des Hevesees und des Hevearms des Moehnesees und ihrer Uferbereiche, der Quellbereiche und Fliessgewaesser innerhalb eines grossflaechigen Waldkomplexes. Das Gebiet wird gepraegt durch den Hevesee und den Hevearm mit ihrer internationalen Bedeutung fuer durchziehende, rastende, ueberwinternde Wasser- voegel und Brutvoegel sowie naturnaher Waldgesellschaften und im Zusammenhang mit dem Wald stehende schutzwuerdige Gewaesserbiotope. In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen: - naturnahe Waldgesellschaften (Erlen-Bruchwald, bachbegleitender Erlenwald - geschuetzte Biotope nach Paragraph 62 LG NRW), - Quellbereiche, - Uferabbrueche und Ufergehoelze, - naturnahe Bach- und Talabschnitte (geschuetzte Biotope nach Paragraph 62 LG NRW), - Roehrichte (geschuetzte Biotope nach Paragraph 62 LG NRW) sowie Verlandungsbereiche, - Teichschlamm-Pioniergesellschaften und - stehende und fliessende Gewaesser. b) Von Lebensstaetten und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I und II der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Lebensraeume oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung von besonderer Bedeutung sind, sind sie als prioritaer eingestuft. Hierbei handelt es sich um folgende Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0), prioritaer), - Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (9160), - Unterwasservegetation in Fliessgewaessern der Submontanstufe und der Ebene (3260), und folgende Arten gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie: - Groppe (Cottus gobio), - Bachneunauge (Lampetra planeri). Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten, auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht: - Eisvogel (Alcedo atthis), - Schwarzstorch (Ciconia nigra), - Mittelspecht (Dendrocopos medius), - Singschwan (Cygnus cygnus), - Zwergsaeger (Mergus Albellus), - Rotmilan (Milvus milvus), - Fischadler (Pandion haliaetius), - Krickente (Anas crecca), - Tafelente (Aythya ferina), - Schellente (Bucephala clangula), - Gaensesaeger (Mergus merganser), - Zwergtaucher (Podiceps ruficollis). 2. - Aus wissenschaftlichen und landeskundlichen Gruenden, 3. - Wegen der Seltenheit grosser offener Wasserflaechen (Hevesee und Hevearm) mit ihren anwechslungsreich strukturierten Uferzonen, mit Roehrichten, Grossseggenriedern, besondere Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes. (2) Das ueber die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Waldflaechen ist die Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit den fuer die heimischen Laub- waldgesellschaften typischen Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassen- bestaende in naturnahe Laubwaelder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Bestandsstufen einschliesslich der Alt- und Totholzphase. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4514-0051 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Hevearm und Hevesee des Möhnesees", Teilfläche Hevearm |
Link zur Karte: | BK-4514-0051 |
Objektbeschreibung: | Der Hevearm ist der südliche Arm des Möhnesees und liegt innerhalb der ausgedehnten Wäldern des Arnsberger Waldes. Die Abgrenzung des Naturschutzgebietes verläuft entlang der Uferrandwege und bezieht am Südrand die Mündungsbereich von Schlibbecke und Krusmecke mit ein. Der Hevearm wird ab dem Hochsommer durch einen gut ausgebildeten Komplex amphibischer Gesellschaften geprägt. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Trockenfallens der Teichböden und der Dauer der limosen Ökophase entwickeln sich alljährlich entlang seines flachen Südufers Zweizahn-, Ufermelden- und Zwergbinsen-Gesellschaften. Die obere Uferzone wird von verschiedenen Dauergesellschaften eingenommen, von denen die Großseggenrieder und Weidengebüsche am bedeutsamsten sind, während Röhrichte und Hochstaudenfluren nur fragmenarisch ausgebildet sind. Die große, offene Wasserfläche des Hevearms ist in Verbindung mit dem Hauptgewässer des Möhnesees ein traditionelles Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche gefährdete Taucher, Entenvögel und dem Fischadler. Das Gebiet zeichnet sich durch überregional bedeutsame amphibische Lebensräume und Verlandungsbiotope aus und besitzt eine internationale Bedeutung für durchziehende, rastende und überwinternde Wasservögel. |
Kennung: |
BK-SO-00013 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Hevearm und Hevesee des Möhnesees", Teilfläche Hevesee |
Link zur Karte: | BK-SO-00013 |
Objektbeschreibung: | Naturnahe Verlandungszonen, Fließgewässerabschnitte und Laubwälder im Bereich des Hevesees und seiner Hauptzuflüsse Heve und Kleine Schmalenau. Der Hevesee ist das durch einen Straßendamm abgetrennte Vorbecken des Hevearms der Möhnetalsperre mit weitgehend konstantem Wasserstand. Aufgrund des nur wenig schwankenden Wasserstandes konnten sich in den Mündungsbereichen der beiden Fließgewässer zum Teil ausgedehnte, naturnahe Verlandungszonen mit typischer Vegetationsabfolge aus (Unter-)Wasservegetation, Schlammfluren, Röhrichten, Großseggenriedern Weidengebüschen und Erlen-Bruchwald ausbilden. An die Verlandungszone schließen nach Osten im Sohlental der Heve typische Auenbiotope an. Neben dem naturnah ausgeprägten Fließgewässer sind hier vor allem die bachbegleitenden Hainmieren-Schwarzerlenwälder und angrenzende Stieleichen-Hainbuchenwälder zu nennen. Darüber hinaus hat sich im südlichen Talraum der Heve unter Qualmwassereinfluss ein mosaikartig verzahnter Komplex aus verschiedenen Röhrichten und Großseggenriedern mit z. T. mesotrophem Charakter gebildet. Von Süden fließen dem See zudem mehrere, zum Teil von Auwald und Quellfluren begleitete, naturnahe Quellbäche zu. Naturnahe Laubwaldbestände aus zum Teil alten, örtlich totholzreichen Stieleichen-Hainbuchenwäldern und Hainsimsen-Buchenwäldern (haupts. Eichenwälder mit Buche im Voranbau) stocken vor allem am Nordufer, an dem auf lokal steilen, südexponierten Hangpartien auch Übergänge zum wärmeliebenden Hainsimsen-Traubeneichenwald ausgebildet sind. Am Südufer dominieren dagegen Fichtenwälder (vor allem geringes bis mittleres Baumholz), auch im Hevetal stockt ein größerer Fichtenbestand aus mittlerem Baumholz. In den Schwarzerlen-Auenwäldern breitet sich örtlich der Spierstrauch als neophytische Art aus, an problematischen Neophyten kommt der Riesen-Bärenklau lokal in der Heve-Verlandungszone vor. Das Gebiet zeichnet sich durch überregional bedeutsame Fließgewässer-, Verlandungs- und Waldbiotope aus und besitzt als Teil des Natura 2000-Gebiet "VSG Möhnesee" internationale Bedeutung für durchziehende, rastende und überwinternde Wasservögel. Darüber hinaus bietet die Heveaue zahlreichen gefährdeten Tierarten der Fließgewässer wie Groppe, Bachneunauge und Eisvogel einen geeigneten Lebensraum. Hauptziele sollten der Erhalt der naturnahen Verlandungs- und Auenbiotope und der zum Teil totholzreichen, alten Laubwaldbestände sowie der kurz bis mittelfristige Bestandsumbau der Fichtenwälder zu bodenständigen Laubwäldern (Hainsimsen-Buchenwald, Stieleichen-Hainbuchenwald) sein. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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