Inhalt:
Naturschutzgebiet Ruhraue (SO-016)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ruhraue |
---|---|
Kennung: |
SO-016 |
Ort: | Ense |
Kreis: | Soest |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 369,42 ha |
Offizielle Fläche: | 370,00 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1985 |
Inkraft: | 2006 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
Zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung a) der naturnahen Strukturen, der Dynamik und der Durchgaengigkeit eines Fliessgewaessers mit seinen auentypischen Elementen als ueberregional bedeutsamer Lebensraum seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere als Brut-, Rast- und Ueberwinterungsraum fuer an Wasser gebundene Vogelarten. Der gesamten Ruhraue kommt aufgrund ihres Arteninventars, ihrer strukturellen Vielfalt und ihrer naturnahen Lebensraeume eine sehr hohe Bedeutung fuer den Biotopverbund zu. b) von natuerlichen Lebensraeumen und Vorkommen wildlebender Tiere und Pflanzen, die in den Anhaengen I und II der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 (ABL. EG Nr. L206 vom 22. Juli 1992 S. 7), zuletzt geaendert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27.Oktober 1997 (ABL. EG Nr. L 305/42) - ( FFH-Richtlinie ), aufgefuehrt sind. Hierbei handelt es sich gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie um folgende Lebensraeume: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), - Fluesse mit Schlammbaenken und einjaehriger Vegetation (3270), - Feuchte Hochstaudenfluren (6430), - Erlen-Eschen- und Weichholzauenwaelder (91E0), - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150) und gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie um folgende Tierarten: - Kamm-Molch, - Bachneunauge, - Groppe, - Teichfledermaus, und gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie um folgende Vogelarten: - Eisvogel, - Spiessente, - Uferschwalbe, - Krickente, - Flussregenpfeifer, - Knaekente, - Teichrohrsaenger, - Tafelente, - Bekassine, - Gaensesaeger, - Wiesenpieper, - Zwergsaeger, - Wasserralle, - Singschwan, - Zwergtaucher, Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder fuer Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer die Kreuzkroete. 2. Aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gruende, 3. Wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit dieser Auenlandschaft. Im Schutzgebiet befinden sich Lebensraeume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess der Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) bzw. Vogelschutzrichtlinie der Europaeischen Gemeinschaft. Die Bereiche werden unter den Ziffern "DE-4413-301" sowie "DE-4614-303" in der Liste der innerhalb der Gemeinschaft besonders zu schuetzenden Gebiete gefuehrt. Die Ruhr zeichnet sich auf diesem Abschnitt durch das Vorkommen vieler Strukturelemente aus, die fuer einen Mittelgebirgsfluss im Niedersauerland charakteristisch sind. Zu nennen sind naturnahe Fluss- abschnitte mit Unterwasservegetation, hohe Steilwaende, Flachufer mit Schlammablagerungen und Schotterbaenke. Der Fluss wird abschnittsweise von Erlen und Weiden sowie Uferhochstaudenfluren gesaeumt. Die Aue wird groesstenteils als Weidegruenland genutzt und bildet dort ein Mosaik aus zahlreichen auentypischen Lebensraeumen, wie alten Flutmulden, Teichen, Auwaldabschnitten und Altarmrelikten. Im siedlungsnahen Bereich von Wickede befinden sich jedoch auch Trinkwassergewinnungsanlagen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4413-901 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Ruhrstau bei Echthausen |
Link zur Karte: | BK-4413-901 |
Objektbeschreibung: | Sohle des Ruhrtals und angestauter Abschnitt der Ruhr bei Echthausen. Insbesondere im westlichen Teil recht langsam fliessender Flusslauf mit schmalem Roehrichtsaum. Vor allem das rechte Ruhrufer wird von Ufergehoelzen, Laubmischwaldstreifen oder Einzelbaeumen bzw. Einzelgebueschen bestanden. Im Suedosten stockt an der Böschung ein Fichtenbestand. Rund 700 m nördlich der Staubasis liegt eine von einem Erlen-Weidenbestand bewachsene Kiesinsel im Flußlauf. Die Talsohle setzt sich aus Gruenland, Kleingewaessern, Hecken, Altarmen und Gruenlandbrachen zusammen. Das begleitende Ufergehoelz der Teiche besteht überwiegend aus Roterlen, streckenweise auch aus Fichten. Unweit der Südgrenze des Gebietes findet sich ein von Erlen und Weiden gesäumter Altarm, der teilweise noch der natürlichen Fließgewässerdynamik unterliegt. Ein anderer Altarm im Norden besitzt keinerlei Anschluß mehr an das Ruhrhochwasser, so daß sich ein von Röhrichtzonen unterbrochener Weidenbruchwald entwickelt hat. Eine mehrere hundert Meter lange, alte Naturhecke stockt im suedlichen Teil im Bereich einer Boeschungskante. Westlich dieser Hecke wurden ehemalige Ackerflaechen in Wiesen bzw. (Feucht-)gruenlandbrachen umgewandelt. Die Grünlandbereiche östlich dieser Hecke, einschließlich des Ruhrdeiches werden mit Schafen beweidet. Im Bereich ehemaliger Flutrinnen finden sich kleinflächig binsenreiche Feuchtweiden. Brachflächen im Umfeld des ehemaligen Altarms unterliegen zum Teil einer raschen Gehölzsukzession. Insgesamt besteht in der Ruhraue ein abwechslungs- und strukturreicher Komplex aus genutzten und ungenutzten Gruenlandbereichen und Kleingehoelzen. Im noerdlichen Teil bestehen Weideflaechen mit rel. bewegtem Relief, auf den Boeschungen stocken oft Reihen alter Eichen mit Strauchunterwuchs. Im Nordosten befindet sich hier auch eine kleine Klaeranlage im Gebiet. Eine Wassergewinnungsanlage grenzt im Nordwesten an, die gesamte rechte Ruhraue gehoert noch zum Betriebsgelaende und ist abgesperrt. |
Kennung: |
BK-4513-004 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Ruhr zwischen Neheim -Huesten und Oeventrop (siehe allg. Bermerkungen) |
Link zur Karte: | BK-4513-004 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst einen naturnahen Abschnitte der Ruhr zwischen Neheim-Huesten und Oeventrop. Die Ruhr präsentiert sich in dem Gebiet als Mittelgebirgsfluss mit zahlreichen Strukturelementen naturnaher Fließgewässer. Zu nennen sind bis zu fünf Meter hohe Steilwände im Bereich von Prallhängen, Flachufer mit Schlammablagerungen, Kiesbänke, unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten des Wassers und eine steinige Gewässersohle. Die Ruhr wird abschnittsweise von flussbegleitenden Gehölzen aus Erlen und Weiden sowie Uferhochstaudenfluren gesäumt. Im Nordwesten sind großflächige Weidegrünländer mit zahlreichen Flutmulden in das Gebiet mit einbezogen worden. In den Flutmulden bilden sich lokal Kleingewässer, die z.T. periodisch Wasser führen und daher Bedeutung als Amphibien-Laichgewässer haben. . Unterhalb von Arnsberg-Neheim befindet sich der größte Uferschwalbenkolonie des Landes in natürlichen Ufersteilwänden. |
Kennung: |
BK-4413-002 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Ruhrauenbereich bei Wickede, Echthausen mit Klaerbecken und (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-4413-002 |
Objektbeschreibung: | Ruhrauenabschnitt zwischen der Ruhrbruecke nach Wickede und der Stauanlage Echthausen. Suedlich Wickede befinden sich in dem mit nur wenigen Birken bestandenen Gruenlandbereich einige Klaerbecken und Trinkwasserbrunnen. Nach Nordosten von der Ruhr abzweigender Kanal wird von Pappeln, Weiden und Erlen gesaeumt. Die Ruhr selbst wird ebenfalls von den genannten Gehoelzen und Hochstaudenfluren begleitet, unterbrochen von klei- neren Feldgehoelzen aus Eichen, Birken und Hainbuchen. Die Sueduferboeschung der Ruhr zeigt vor der Flussbiegung nach Norden Anklaenge eines Eichen-Hainbuchenwaldes. Oestlich Wickede Ruhr unter einer Eisenbahnbruecke fliessend, an der sich weiter noerdlich ein Wehr anschliesst. Suedoestlich vom Wehr befinden sich in Ufernaehe junge Gehoelzanpflanzungen (Weiden) sowie verbrachte Gruenland- und Ackerflaechen. Suedlich der Eisenbahnunterfuehrung Weideland mit westlich exponiertem Steilhang und bemerkenswerten Magerkeitszeigern wie Knolliger Hahnenfuss, Pimpinelle, Dorniger Hauhechel und Feld- simse. |
Kennung: |
BK-4513-003 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Ruhr bei Wickede |
Link zur Karte: | BK-4513-003 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet Ruhr bei Wickede suedlich von Wickede umfasst zwei naturnahe Abschnitte der Ruhr. Der leicht gestaute oestliche Abschnitt wird von flussbegleitenden Waldbereichen und Gehoelzen sowie von Gruenlandbereichen gesaeumt. Der westliche Abschnitt hat eine geringere Wasserfuehrung und wenig Ufergehoelze und ist durch Kiesbaenke, Steilufer, Uferabbrueche, Kolke und eine steinige Gewaessersohle gekennzeichnet. An den nordwestexponierte Haengen wachsen waermeliebende Gebuesche. Der westlich Wickede durch den Obergraben abgeschnittene Arm der Ruhr zeichnet sich durch eine geringe Wasserfuehrung in den meisten Jahreszeiten aus. Bei gelegentlichen starken Abflussereignissen ist der Wasserstand jedoch sehr hoch. Infolge der geringen Fliessgeschwindigkeit haben sich an vielen Stellen Roehrichtsaeume entlang der Ruhr ausgebildet, die oertlich bis fast in die Flussmitte hineinwachsen. Unterbrochen werden die Roehrichtsaeume von ausgedehnten Kiesbaenken und Stillwasserzonen unterschiedlicher Tiefe. Am westlichen Ende des Zusammenflusses zwischen Obergraben und Ruhr ist ein Laubmischbestand aus Eichen und Birken zu finden, am oestlichen Zusammenfluss stehen Fichten und Pappeln. Interessant ist auch der geologische Aufbau des Ruhrbettes. Hier stehen karbonische Schichten direkt an und treten als schieferige Rippen im Flussbett zutage. An den Boeschungen ist dann sehr eindrucksvoll an Uferanrissen die Niederterrassenauflage zu erkennen, der dann wiederum die juengeren Bodenbildungen auflagern. Dabei ergibt sich ein sehr abwechslungsreiches Mosaik unterschiedlichster Habitate. Zum Ufer hin schliessen sich Flutrasen an, die von der Langblaettrigen Minze gepraegt werden. Direkt am Wehr gedeihen am hohen Ufer Arten der Magerweide. Bemerkenswert erscheint auch die Rolle der Ruhr als Kinderstube fuer Fische, die in den sonst naturfern ausgebauten Flussabschnitten wenig optimale Bedingungen vorfinden. Der Ruhrauenabschnitt suedwestlich von Wickede am Nordufer einen mit nur wenigen Birken bestandenen Gruenlandbereich auf. Die Ruhr selbst wird ebenfalls von den genannten Gehoelzen und Hochstaudenfluren begleitet, unterbrochen von kleineren Feldgehoelzen aus Eichen, Birken und Hainbuchen. Die Sueduferboeschung der Ruhr zeigt vor der Flussbiegung nach Norden Anklaenge eines Eichen-Hainbuchenwaldes sowie Gruenlandbereiche. Oestlich Wickede fließt die Ruhr unter einer Eisenbahnbrueck. Suedoestlich der Bruecke befinden sich in Ufernaehe Gehoelzanpflanzungen. Suedwestlich der Eisenbahnunterfuehrung befindet sichWeideland mit westlich exponiertem Steilhang und bemerkenswerten Magerkeitszeigern wie Knolliger Hahnenfuss, Pimpinelle, Dorniger Hauhechel und Feldsimse |
Kennung: |
BK-4513-0130 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Gruenlandbrache in der Ruhrtalaue westlich Haus Füchten |
Link zur Karte: | BK-4513-0130 |
Objektbeschreibung: | Westlich des Hauses Fuechten erstreckt sich entlang der Bahnlinie ein etwa 50m breiter und ca, 400m langer, hochstaudenreicher Gruenlandbrachestreifen auf frisch-feuchtem Standort, der durch einen heterogenen Gehoelzstreifen am Bahndamm im Westen und durch einen grossen Ackerschlag im Osten begrenzt wird. Die Vegetation der Gruenlandflaeche weist einen kleinraeumigen Wechsel von einer typischen, etwas lueckigen Glatthaferwiese, Arten der Feuchtwiesen bis zu feuchten Hochstaudenfluren auf und bietet eine hohe Strukurvielfalt gegenuber den benachbarten intensiv genutzten Ackerbereichen. Durch die direkte Angrenzung an die Ackerflaechen und die Duengerdrift kommt es lokal zu einem vermehrten Auftreten von Eutrophierungszeigern. Der Gehoelzstreifen erhoeht die Strukturvielfalt dieses extensiven Streifens und bietet vor allem Vogelarten Brut- und Nahrungshabitate. Aufgrund seiner Lage zwischen den als Gruenland genuztzen Bereichen der Ruhraue im Norden und im Sueden, die ansonsten durch den grossen Ackerschlag von einander abgekoppelt sind, hat diese feuchte Gruenlandbrache eine besondere Funktion als wertvoller Vernetzungsbiotop, insbesondere fuer Amphibien. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.