Inhalt:
Naturschutzgebiet Muckenbruch (SO-052)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Muckenbruch |
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Kennung: |
SO-052 |
Ort: | Erwitte |
Kreis: | Soest |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 97,37 ha |
Offizielle Fläche: | 97,10 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1996 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
Zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung a) Eines reich strukturierten Niedermoorstandortes mit seinen vielfaeltigen Lebensraeumen und Biotopen feuchter, grundwassergepraegter Standorte und der Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten der Lebensgemeinschaften der Bruchwaelder, Niedermoore, Schilfroehrichte und Seggenrieder, des Feuchtgruenlandes und naturnaher Fliessgewaesser, b) Von natuerlichen Lebensraeumen und Vorkommen wildlebender Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I und II der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 (ABL. EG Nr. L206 vom 22. Juli 1992 S. 7), zuletzt geaendert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27.Oktober 1997 (ABL. EG Nr. L 305/42) - ( FFH-Richtlinie ), aufgefuehrt sind. Hierbei handelt es sich gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie um folgende Lebensraeume: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), und gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie um folgende Tierarten: - , - Bachneunauge, Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder fuer Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer; - Groppe, - Rohrweihe, - Eisvogel, 2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, insbesondere zur Erhaltung und Wiederherstellung eines typischen Niedermoorstandortes im Bereich des Quellhorizontes am noerdlichen Fuss des Haarstranges. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4316-010 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Muckenbruch" östlich Bad Westernkotten |
Link zur Karte: | BK-4316-010 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Muckenbruch erstreckt sich über 92 ha zwischen Westernkotten und Bökenförde in den früheren Überschwemmungsgebieten der Gieseler, der Pöppelsche und der Flachsröte. Die landläufige Bezeichnung "Muckenbruch" bezieht sich auf ein kleines Kalkflachmoor mit eingebetteten Quellbereichen, insgesamt eine überregional sehr seltene Standortkombination. Über einige Jahrzehnte wies das Gebiet überwiegend Forstflächen auf. Diese bestanden zu 80% aus Erlenstangen- und Pappelforsten auf lange entwässertem Erlenbruchwaldstandort mit degenerierten Niedermoortorfen sowie Laubwaldpflanzungen auf Mineralböden mit hohem Bergahornanteilen. Nur im zentralen Bereich ließen sich die Wälder in der Kraut- und ersten Baumschicht als Schwarzerlen- und Eschenauenwälder ansprechen (FFH-LRT 91E0). Zahlreiche Forstflächen werden gemäß eines SOMAKOS seit etwa 2010 sukzessive umgewandelt, andere Flächen wurden gleich mit Laub- bzw. Erlenwaldanpflanzungen aufgeforstet. Der ehemalige Bruchcharakter mit zahlreichen Kopfweiden wurde über Jahre vernachlässigt. Seit etwa 2015 werden abgängige Kopfbäume ersetzt und gepflegt. Seit der Erstellung eines 'Wasserwirtschaftliches Entwicklungskonzeptes für das Niedermoor NSG Muckenbruch' aus 2012 werden die Niedermoorflächen im kommunalen Eigentum allmählich durch Grabenanstau, Drainageaufnahme und Wasserverteilung wieder vernässt. Seither dominieren auf diesen Flächen Großseggen, während Goldruten- und Brennesselbestände rückläufig sind. Einige Waldflächen wurden aus der Bewirtschaftung genommen. Im westlichen Teil des Waldes befinden sich baumfreie Bereiche, teils ehemalige, teils aktuelle Torfentnahmestellen; ein Biotopkomplex aus Schilfröhrichten und Kleingewässern (Torfstiche). Diesen nachempfunden wurden Kleinstgewässer, die für die (FFH Anhang II und IV) im Rahmen eines LIFE-Projektes jährlich neu hergestellt werden. Hier ist eines der letzten Vorkommen Westfalens mit höchster Schutzwürdigkeit angesiedelt. Zur Förderung der Rohrweihe (VS-Anh. I) und der wurden lokal spontane Weidengebüsche entnommen. Dieser strukturreiche, kleinparzellige Offenland-Komplex bietet auch zahlreichen gefährdeten kalkholden Pflanzenarten z.B. der Rispensegge (Carex paniculata) Lebensraum. Durch die Rückumwandlung von Acker in Grünland kann die Habitatqualität für die verbliebenen Steinkauzpaare verbessert werden. Seit 2022 hat sich der Biber im Bereich Gieseler/Muckenbruch angesiedelt. Wie für ihn sind das Lippenebengewässer 'Gieseler' mit einmündender 'Pöppelsche' für zahlreiche Pflanzen und Tiere Biotopvernetzungselemente zwischen Haarstrang und Lippeniederung (Untere Hellwegbörde). Durch den Wald des Muckenbruches verlaufen einige Spazierwege, teilweise wurden zentrale Abschnitte aus dem überregional eingebetteten Wegenetz herausgenommen. Einige Elemente des ehemaligen Naherholungsgebietes (Trimm-dich-Pfad, Wassertretbecken) wurden zurückgebaut. Südlich befindet sich noch ein künstlicher Erdhügel, von dem durch Rodel- und Mountainbike-Nutzung Beeinträchtigungen des Schutzgebietes ausgehen. Die stärkste Beeinträchtigung geht weiterhin von der mangelnden Wasserzufuhr aus. Für das Gebiet gibt es einen Pflege- und Entwicklungsplan (s. LOSKE u. VOLLMER, 1989), einen Forstlichen Fachbeitrag (LB Wald und Holz 2001) sowie ein Wasserwirtschaftliches Entwicklungskonzept (ABU 2012). Um den vermoorten bzw. anmoorigen Kern des NSG liegen landwirtschaftliche Flächen mit hohem Grünlandanteil. Um den Moorkern herum sind Feucht- und Nassgrünlandflächen erhalten geblieben, während entlang der Bruchstraße der Ackeranteil aufgrund flächiger Drainage (teils auf organischen Böden) überwiegt. Hier liegt ein großes Entwicklungspotential des Gebietes mit seinem großen Wassereinzugsgebiet. Der Muckenbruch hat als Kernbereich eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund in der unteren Hellwegbörde mit Anschluss an die übergeordnete Hauptachse Lippeaue. Erhaltung und Entwicklung eines feuchten, strukturreichen Gebietes mit Torfstichen, Nasswäldern mit Quellbereichen in altem Niedermoorbereich der unteren Hellwegbörde. Erhalt und Entwicklung der gesamten strukturellen Vielfalt eines Biotopkomplexes in der ansonsten weitgehend ausgeräumten und intensiv ackerbaulich genutzten Hellwegbörde |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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