Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Moosfelder Wald (SO-064)

Objektbezeichnung:

NSG Moosfelder Wald

Kennung:

SO-064

Ort: Ense
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 211,52 ha
Offizielle Fläche: 211,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

1. Zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

a) eines grossflaechigen, naturnahen Laubmischwaldkomplexes im noerdlichen Niedersauerland
in seinen verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen mit naturnahen Fliessgewaesser-
systemen und Quellen als ueberregional bedeutsamer Lebensraum seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten,
b) von natuerlichen Lebensraeumen und Vorkommen wildlebender Tier- und Pflanzenarten, die in den
Anhaengen I und II der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 (ABL. EG Nr. L206 vom
22. Juli 1992 S. 7), zuletzt geaendert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27.Oktober 1997 (ABL. EG Nr.
L 305/42) - ( FFH-Richtlinie ), aufgefuehrt sind.

Hierbei handelt es sich gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie um folgenden Lebensraum:

- Hainsimsen-Buchenwald (9110),

und gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie um folgende Tierart:

- Groppe.

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-
Richtlinie Bedeutung fuer:

- Mittelspecht,
- Rotmilan,
- Wespenbussard,
- Grauspecht.

2. Aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gruenden,
3. Wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.

Im Schutzgebiet befinden sich Lebensraeume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess der
Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) bzw. Vogelschutzrichtlinie der Europaeischen Gemeinschaft. Der Bereich
wird unter der Ziffer "DE-4513-302" in der Liste der innerhalb der Gemeinschaft besonders zu schuetzenden
Gebiete gefuehrt.
Es handelt sich um ausgedehnte, laubholzreiche Waelder mit dominierenden Buchen- und Stieleichenbestaenden.
Inselartig eingestreut sind einige Buchen-Altholzbestaende mit Totholzanteilen. Einen erheblichen Anteil an der
Bestockung haben ferner ueber 100-jaehrige Eichenbestaende. Haeufig finden sich truppweise eingemischte
Fichten bzw. vor allem im Sueden einige Nadelholzbestaende. Quer durch das Gebiet ziehen sich etliche,
vielfach naturnah ausgebildete, meist periodisch wasserfuehrende Siepen mit Quellbereichen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4513-006
  • BK-4514-001
Kennung:

BK-4514-001

Objektbezeichnung:

Außenberg und Brandholz

Link zur Karte: BK-4514-001
Objektbeschreibung: Der nordöstlich Mossfelde gelegene Außenberg markiert den höchsten Punkt des bei Niederense in die Möhneschleife hineinragenden Höhenrückens. Seine nach Süden zum Tal der Großen Aupke sowie nach Westen zum Möhnetal hin abfallenden Hänge tragen zum großen Teil 50 - 70jährige Buchenbestände mit gruppen- und truppweise eingemischter Fichte sowie größere Fichten-Althölzer, welche vielfach in der Endnutzung stehen und femelartige Buchen-Voranbauten aufweisen. Die Buchenbestände zeigen die für Hainsimsen-Buchenwälder dieser Altersklasse typische spärliche Krautschicht. In die Waldbestände eingebettet sind naturnahe Quellbereiche und periodisch trocken fallende Quellbäche. Zwei größere, überwiegend stark eingekerbte Siepen entwässern das Gebiet zum Aupke- bzw. zum Möhnetal. Dort, wo diese Siepen von Erlen gesäumt werden, handelt es sich um nach § 62 LG geschützte Biotope (Fließgewässer, Auwald) mit den für sie charakteristischen Strukturen und Pflanzengesellschaften. Zum besonderen Wert des Gebietes tragen insbesondere zwei im Zentrum bzw. im Nordosten gelegene größere Buchen-Altholzkomplexe (mit Eichen-Anteilen) bei. Gerade diese älteren Buchenbestände repräsentieren in typischer Weise die für sehr frische bzw. schwach bis mäßig wechselfeuchte Böden in den niedrigeren Höhenlagen des Sauerlandes charakteristische Rasenschmielen-Ausbildung des Hainsimsen-Buchenwaldes.
Kennung:

BK-4513-006

Objektbezeichnung:

Brandholz

Link zur Karte: BK-4513-006
Objektbeschreibung: Grossflächiger Laub-Mischwaldkomplex aus 90- bzw. 145-jährigen Eichen-Buchen-Mischbeständen mit zweischichtigem bis stufigem Bestandesaufbau und überwiegend mittlerem bis starkem Baumholz. Zerstreut findet sich liegendes Totholz. Der am westlich exponierten Unterhang gelegene Bestand besitzt einen lockeren Hainbuchen-Unterstand, so dass die Bestandesstrukturen annähernd denen natürlicher Hainbuchen-Stieleichenwälder (Stellario-Carpinetum) entsprechen. Je nach Lichteinfall ist die Krautschicht nur inselartig ausgebildet, zeigt allerdings alle für die natürliche Waldgesellschaft (Luzulo-Fagetum) und den Standort typischen Arten. In den Beständen entspringen mehrere meist flach ausgeformte Siepen. Da sie nur periodisch Wasser führen, sind die für Quellbäche charakteristischen Pflanzengesellschaften nur rudimentär ausgebildet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (NaN ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (NaN ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (42.111,00 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (189.501,00 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (63.167,00 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (631.671,00 ha)
  • Eichenwald <AB0> (605.551,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (105.278,00 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (6.117,00 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (NaN ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (NaN ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (842.228,00 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (42.112,00 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (42.111,00 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (84.223,00 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (NaN ha)
  • Schlagflur <AT0> (NaN ha)
  • Waldrand <AV0> (21.056,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (NaN ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (NaN ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (NaN ha)
  • Wildacker <HA2> (21.056,00 ha)
  • Feuchter Waldinnensaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA3> (NaN ha)
  • Trockener Waldinnensaum bzw. Hochstaudenflur, linienförmig <KB3> (NaN ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Grauspecht (Picus canus) <RL 2S>
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Alpen-Widertonmoos (Polytrichum alpinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Beckenmoos (Pellia epiphylla)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Girgensohnsches Torfmoos (Sphagnum girgensohnii)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schaumkraut (unbestimmt) (Cardamine spec.)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Blaumeise (Parus caeruleus)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Grauspecht (Picus canus)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Kernbeisser (Coccothraustes coccothraustes)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Mittelspecht (Dendrocopos medius)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Waldkauz (Strix aluco)
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Schutzziele:
  • Entwicklung eines großflächigen Laubholzkomplexes mit naturnahen Bestandesstrukturen zur Herstellung eines räumlichen und funktionalen Biotopverbundes mit den umliegenden Laubholzbeständen.
  • Erhaltung und naturnahe Bewirtschaftung eines großflächigen Laub-Mischwaldes.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verrohrung (WA) (Durchlässe unter Forstwegen)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.