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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Stockumer Holz (SO-067)

Objektbezeichnung:

NSG Stockumer Holz

Kennung:

SO-067

Ort: Lippetal
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 368,45 ha
Offizielle Fläche: 368,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Beschreibung:
Das Schutzgebiet befindet sich am nördlichen Rand der Gemeinde Lippetal in den Ausläufern
der Beckumer Berge. Es handelt sich um ein größeres Waldgebiet mit einzelnen kleinen Lich-
tungen und angrenzenden Grünlandbereichen. Die Fläche wird von naturnah erhaltenen Bach-
läufen wie dem Frölicher Bach durchzogen.
Im Schutzgebiet befinden sich Lebensräume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß
der Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) bzw. Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft. Der
Bereich wird unter der Ziffer "DE-4214-301" in der Liste der innerhalb der Gemeinschaft besonders
zu schützenden Gebiete geführt.
Es handelt sich um laubholzreiche Wälder mit naturnahen, artenreichen Eichen-Hainbuchenbe-
ständen auf staunassem Grund mit Übergängen zu altholzreichen Buchenwäldern in Kuppenlagen.
Häufiger finden sich truppweise eingemischte Fichtenbestände. Eine Quellmulde am nördlichen
Waldrand speist den Frölicher Bach; ein Gewässer mit besonders ausgeprägtem Bachprofil von
Breiten bis zu 20 m und Einschnittstiefen bis zu 8 m.

Schutzzweck und Schutzziel:
Die Unterschutzstellung erfolgt
1.- zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung
a) eines größeren, naturnahen Laubmischwaldkomplexes am südlichen Rand der Beckumer
Berge in seinen verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen mit naturnahen Fließge-
wässersystemen und Quellen als überregional bedeutsamer Lebensraum seltener und gefähr-
deter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten.

b) der großflächigen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder

c) von natürlichen Lebensräumen und Vorkommen wildlebender Tier- und Pflanzenarten, die in
den Anhängen I, II und IV der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 (ABL. EG Nr.
L206 vom 22. Juli 1992 S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27.Oktober 1997
(ABL. EG Nr. L 305/42) - ( FFH-Richtlinie ), aufgeführt sind.

Hierbei handelt es sich gem. Anhang I der FFH-Richtlinie um folgenden Lebensraum:
-Waldmeister-Buchenwald (9130)
-Stieleichen-Hainbuchenwald (9160)

Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang II/IV der
FFH-Richtlinie sowie für Arten der Vogelschutzrichtlinie Bedeutung für
-Rotmilan
-Wespenbussard
-Pirol
-Nachtigall

2.- aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen.

3.- wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-SO-00022
Kennung:

BK-EHu-0001

Objektbezeichnung:

Stockumer Holz

Link zur Karte: BK-EHu-0001
Objektbeschreibung: Ca. 370 ha großes, geschlossenes Waldgebiet im Südteil der Beckumer Berge auf welligem Relief mit bis zu 20 m Höhendifferenz. Auf örtlich von sandigen Eiszeitablagerungen bedeckten Mergelgestein haben sich vorwiegend mittelgründige, staunasse Lehmböden (Pseudogley) entwickelt. Sie tragen einen naturnahen, artenarmen sowie artenreichen Eichen-Hainbuchenwald, durchsetzt mit kraut- und strauchreichen Eichenbeständen. Auf einer Kuppe befindet sich eine etwa 180m durchmessende Ringwallanlage (das sogenannte Germanenlager). Aus einer Quellmulde am nördlichen Waldrand entspringt der Frölicher Bach, der hier im Waldesinneren noch vollkommen natürlich erhalten ist und ein bis zu 20 m breites und maximal 8 m tiefes Tal gebildet hat.mMehrere Gräbenmentwässern den Wald. Es handelt sich um ein international bedeutsames Gebiet (FFH-Gebiet) welches besonders aufgrund seiner großen zusammenhängenden Flächen mit Eichen-Hainbuchenwäldern sowie seiner Ungestörtheit für den Naturraum von entscheidender Bedeutung. Erhaltung und Förderung der des geschlossenen Eichen-Hainbuchenwaldes mit Erhalt von Alt- und Totholz sowie durch Verschließen der Entwässerungsgräben. (Faunistische Angaben: R. Loske, Langeneicke 1999).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (8,93 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (254,51 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (72,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (19,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,49 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (7,31 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,16 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,16 ha)
  • Quellbereiche (0,00 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,95 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,63 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (8,46 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,98 ha)
  • Eichenwald <AB0> (44,42 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (21,93 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (140,07 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,78 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,91 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (17,65 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,13 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit nicht heimischen Baumarten <AF6> (0,78 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (1,86 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,29 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,48 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,99 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (2,27 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (56,10 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit Nadelbaumarten <AQ6> (1,70 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,10 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (1,53 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (23,00 ha)
  • Totholzwald (Insekten-, Pilzbefall, Zerfallsstadium) <AT6> (4,19 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (10,44 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (9,64 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,55 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,24 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,27 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,00 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,16 ha)
  • Graben <FN0> (0,04 ha)
  • Wildacker <HA2> (2,06 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
  • Kirche, Gebetshaus <SD2> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Pirol (Oriolus oriolus) <RL 1>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
  • Wespenbussard (Pernis apivorus) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli subsp. crus-galli)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kreideflechte (Solenopsora candicans)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nickendes Perlgras (Melica nutans)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rispengras (unbestimmt) (Poa spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rötliche Borstenhirse (Setaria pumila)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
Tierarten:
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Wespenbussard (Pernis apivorus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Altersphasen im Südteil der Beckumer Berge
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Quellfassung (WA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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