Inhalt:
Naturschutzgebiet Wulfesknapp / Krähenbrink (SO-078)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Wulfesknapp / Krähenbrink |
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Kennung: |
SO-078 |
Ort: | Lippetal |
Kreis: | Soest |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 54,26 ha |
Offizielle Fläche: | 54,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2002 |
Inkraft: | 2006 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Beschreibung:
Das Schutzgebiet umfasst einen Teil des Lippetales im Bereich der Schoneberger Heide: Es handelt sich um feuchtes Dauergrünland, Kleingewässer in der Aue und einem grund- wasserbeeinflussten Wald sowie einem angrenzenden Sandmagerasen auf der Terrassen- kante. Der Wald auf der ehemals feuchten Heidefläche enthält neben den vorwiegenden Baumarten wie Eichen, Buchen, und Erlen auch Kiefern. Im Schutzgebiet befinden sich Lebensräume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß der Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) bzw. Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Ge- meinschaft. Die Bereiche werden unter den Ziffern "DE-4314-302" in der Liste der innerhalb der Gemeinschaft besonders zu schützenden Gebiete geführt. Der Auenbereich der Lippe wird hier meist als intensives Grünland genutzt. Gliedernde Elemente sind Hecken, Gebüsche, Einzelbäume und Ufergehölze sowie Röhricht und Hochstaudensäume. Schutzzweck und Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt 1.- zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung a) von Lebensgemeinschaften oder Biotoptypen bestimmter Tier- und Pflanzenarten, insbeson- dere des mageren Grünlandes, der Sandtrockenrasen und Heiden auf der Niederterrasse der Lippe, fließender und stehender Gewässer, sowie der Röhrichte und Hochstaudenfluren mit seltenen, zum teil stark gefährdeten rastenden, überwinternden und brütenden Wasser-, Wat- und Wiesenvögeln, Amphibien-, Libellen-, Heuschrecken- und Fischarten. b) von natürlichen Lebensräumen und Vorkommen wildlebender Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhängen I, II und IV der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 (ABL. EG Nr. L206 vom 22. Juli 1992 S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27.Oktober 1997 (ABL. EG Nr. L 305/42) - ( FFH-Richtlinie ), aufgeführt sind. Hierbei handelt es sich gem. Anhang I der FFH-Richtlinie um folgende Lebensräume: -Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder (91E0) -Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) -Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) -Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) -Hartholz-Auenwälder (91F0) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang II/IV der FFH-Richtlinie sowie für Arten der Vogelschutzrichtlinie Bedeutung für -Beutelmeise -Flussregenpfeifer -Gänsesäger -Bruchwasserläufer -Grünschenkel -Kampfläufer -Kiebitz -Nachtigall -Pirol -Tafelente -Wasserralle -Bekassine -Eisvogel -Knäkente -Krickente -Löffelente -Rohrweihe -Wachtelkönig -Fischadler -Flussuferläufer -Spießente -Trauerseeschwalbe -Wiesenpieper -Zwergsäger -Teichrohrsänger -Tüpfelsumpfhuhn -Uferschwalbe -Waldwasserläufer -Zwergtaucher -Wanderfalke -Laubfrosch -Groppe -Bachneunauge -Flussneunauge -Steinbeißer 2.- aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen. 3.- wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und Schönheit dieser historisch gewachsenen Natur- und Kulturlandschaft. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4314-092 |
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Objektbezeichnung: |
Schoneberger Heide,Flur Wulfesknapp und Kraehenbrink (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-4314-092 |
Objektbeschreibung: | Grosses Gebiet einer ehemals feuchten Heide, die heute von Gruenland und Wald (teilweise Bruchwald) eingenommen wird. Der schmale Terrassenstreifen entlang des Weges ca. 150 bis 200 m suedlich und parallel der Lippe liegt kaum ueber der Talaue, so ist der Sandboden grundwasserbeeinflusst. Hier stockt ein 14 ha grosser Wald, dessen Gruendwasserbeeinflussung auch an zwei mit Erlen und Eschen umstandenen Tuempeln und an drei weiteren, jeweils etwa zimmergrossen, gut besonnten Gewaessern mit Seggenriedern zu erkennen ist. In der Baumschicht herrschen verschiedenaltrige Eichen und Buchen (einige breitkronige alte Exemplare stehen an den Entwaesserungsgraeben) in Rein- und Mischbestaenden vor. Eingestreut sind Fichten sowie ein dornfarnreicher, alter Kiefernbestand und ein Bergahorn-Stangenholzbestand. Der Wald, der je nach Feuchtestufe entweder zum Eichen-Buchenwald, zum artenarmen Eichen-Hainbuchenwald oder zum Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald tendiert, ist stellenweise recht unterholzreich. Die Krautschicht ist locker entwickelt und kann durch Aushagerung auch fehlen. Ein Mantelgebuesch ist schwach ausgebildet. Spazierwege und Trimmpfade weisen auf Erholungsfunktion dieses Waldes hin, oestlich schliesst ein Pappel-Kiefern-Ahornmischbestand an. Die am Ostrand des abgegrenzten Gebietes gelegenen Teiche werden nicht mehr intensiv fischereilich genutzt. Ein mit Kiesgeroell befestigter Weg durchschneidet das Gelaende und trennt den langgestreckten oestlichen Teich von den vier westlichen Teichen. Beim oestlichen Teich (ca. 50 x 10 m) sind einige Uferbereiche etwas abgeflacht worden. Ansonsten sind die Ufer aller Teiche nahezu senkrecht abgestochen. Nur wenige charakteristische Uferpflanzen haben sich an den schmalen Uferkanten angesiedelt, z.T. sind sie wohl auch angepflanzt worden (z.B. Rohrkolben). Die Gewaesser werden ansonsten von mageren Gruen- bzw. Brachlandstreifen umgeben. Es grenzen Maisaecker und zwei kleine Freizeithaeuschen an. In der Schoneberger Heide sind suedlich des Spielplatzes und suedlich des Naturschutzgebietes "Schultenkuhle" groessere Gruenlandflaechen ausserhalb der eigentlichen Aue vorhanden. Haeufig sind jeoch ehemalige Gruenlandflaechen in Aecker umgebrochen, auf denen meist Mais angebaut wird. Nahe der Einzelhaueser und Gehoefte entlang des suedlich begrendzenden Postweges wird das vorgenannte Gruenland meist noch beweidet, waehrend die Parzellen naeher zur Lippe ueberwiegend gemahet werden. In der eigentlichen Lippeaue selbst befinden sich ebenfalls artenarem Fettwiesen. Hier zieht sich randlich ein Graben mit Wasserschwadenroehricht und einer sehr artenreichen Uferflur mit Ufer- und Feuchtwiesenpflanzen entlang. Auf dem Modellflugplatz am Spielplatz der Schoneberger Heide, der auf der sandigen Terrassenkante liegt, kommt ein haeufig kurzgeschnittener Sandmagerrasen (Straussgrasrasen) vor. Im Gebiet kommen folgende 20c-Biotoptypen vor: - natuerliche und naturnahe stehende Gewaesser (Tuempel) - Auenwald - Feucht- und Nassgruenland - Sandmagerrasen |
Kennung: |
BK-4315-0003 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Wulfesknapp" |
Link zur Karte: | BK-4315-0003 |
Objektbeschreibung: | Die Biotopkatasterfläche ist flächenidentisch mit dem NSG "Wulfesknapp" und liegt auf der linksseitigen Niederterrasse der Lippe zwischen Lippstadt-Eickelborn und Lippetal-Hovestadt. Der nördliche Teil des Gebietes weist als geomorphologische Besonderheit einen talparallelen Sandrücken (Uferwall) auf, der aus Schwemmsanden und aufsitzenden Flugsanden besteht (SKUPIN, K. 2004: Erläuterungen zu Blatt 4315 Benninghausen. - Geol. Kt. Nordrh.-Westf. 1:25000). Durch sukzessive Offenlegung der Sandsedimente ab 1996 wurde eine Reaktivierung des noch vorhandenen Diasporenpotentials initiiert. In Abhängigkeit von der Nähe zum Grundwasserhorizont und vom Zeitpunkt des Abschiebens haben sich hier die atlantisch-subatlantischen Sandrasen des Thero-Airions und Sandheiden des Genistion pilosae entwickelt. Der größere, nicht von fluviatilen und äolischen Sanden überdeckte Teil der Niederterrasse wird von Grünland eingenommen, das als Mähwiese, im südwestlichen Gebietsteil auch als Standweide genutzt wird. Die Mähwiesen bestehen überwiegend aus Honiggras- und Fuchsschwanzgras-Feuchtwiesen, die in west-östlicher Richtung von Flutrasen durchzogen werden. Eingestreut sind perennierend oder episodisch wasserführende Kleingewässer und Naßbrachen mit Seggenriedern. Im westlichen Gebietsteil wurde ein Waldstreifen in die Abgrenzung mit einbezogen, der lokal noch Anklänge an standorttypische Wälder aufweist, jedoch überwiegend durch waldbauliche und hydrologische Eingriffe stark überprägt ist. Das Gebiet ist einer der wenigen noch erhaltenen bzw. reaktivierten Sandlebensräume, die vor dem Beginn der Agrarmodernisierung entlang der Lippeaue weit verbreitet waren. Zur Mobilisierung und Oligotrophierung der Flächen sind episodische Bodenstörungen notwendig, da die ehemals großräumig wirkenden Prozesse zum Erhalt von Offensandfeldern nicht mehr wirksam sind. Weitere wertgebende Merkmale sind die Grünlandphytozönosen auf grundwassernahen Standorten und das Vorkommen des Laubfrosches. Eine akute Gefährdung geht von der Wiederaufnahme der Ackernutzung (Maisanbau) auf einer Fläche aus, die das Gebiet in nord-südlicher Richtung durchschneidet. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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