Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Wierlauke <LP Welver> (SO-097)

Objektbezeichnung:

NSG Wierlauke <LP Welver>

Kennung:

SO-097

Ort: Welver
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 53,24 ha
Offizielle Fläche: 53,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

1. zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines größeren, naturnahen Laubmisch-
waldkomplexes in seinen verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen mit naturnahen
Gewässersystemen und angrenzender extensiven Grünlandnutzung als bedeutsamer Lebens-
raum seltener und gefährdeter sowie lebensraumtypischer Tier- und Pflanzenarten und seiner
Bedeutung als Vernetzungs- und Rückzugsraum in der waldarmen, überwiegend ackerbaulich
genutzten Hellwegbörde.

2. zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem hohen bis sehr hohen Biotop-
entwicklungspotential (z.B. typischer Pseudogley).

3. wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des
Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4314-009
Kennung:

BK-4314-009

Objektbezeichnung:

Waldgebiet "Wierlauke" suedwestlich Heintrop

Link zur Karte: BK-4314-009
Objektbeschreibung: Großflächiger Waldkomplex, in dem Pappel-, Eichen und vor allem Eschenwälder das Bild bestimmen. Lokal lassen sich kleine Buchen- und Erlenwälder verzeichnen. Letztere wurden teilweise als Niederwald genutzt. Aber auch in den übrigen Waldbeständen finden sich vereinzelt alte Niederwaldreste in Form von Esche, Hainbuche, Linde oder Feld-Ahorn. Das leicht nach Süden geneigte Gelände besteht aus Kalkmergel und wird von einem umfangreichen Entwässerungssystem durchzogen. In der artenreichen Krautschicht herrschen zumeist Carpinion-Arten vor. Feucht-nasse Senken werden von der Sumpf-Segge eingenommen. Örtlich sind Schwertlilie und Wolfstrapp beigemischt. Mehrere durch Hecken gegliederte Grünlandparzellen befinden sich im Gebiet. Eine Bewirtschaftung erfolgt hauptsächlich mit Rindern. Kleinere Bereiche werden als Mähwiese genutzt. An den Waldrändern hat sich vielfach ein dichter Waldmantel ausgebildet. Das Gebiet ist nicht durch ein Wegenetz erschlossen. Das heterogen strukturierte und zudem großflächige Waldgebiet "Wierlauke" stellt in der weitgehend ausgeräumten und ackerbaulich intensiv genutzten Hellwegbörde für viele Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum dar. Im Rahmen einer naturnahen Waldbewirtschaftung sollten sich die Entwicklungsmaßnahmen auf den Umbau der Pappelwälder in einen Bestand mit standortgerechter Waldgesellschaft (Carpinion) konzentrieren. Zur Wiederherstellung der ursprünglichen Standortverhältnisse ist weiterhin ein Verschluss der Entwässerungsgräben empfehlenswert.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (41,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (15,18 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,89 ha)
  • Eichenwald <AB0> (8,67 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (4,34 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,72 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,72 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (26,02 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,45 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,72 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,61 ha)
  • Fettweide <EB0> (11,57 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines heterogen strukturierten Waldgebietes als Lebensraum für viele waldbewohnende Tier- und Pflanzenarten in der ansonsten weitgehend ausgeräumten und intensiv ackerbaulich genutzten Hellwegbörde
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.