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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Merpketal (SO-098)

Objektbezeichnung:

NSG Merpketal

Kennung:

SO-098

Ort: Warstein
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 34,05 ha
Offizielle Fläche: 34,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2015
Inkraft: 2015
Außerkraft: 2035
Schutzziel: (1) Die Unterschutzstellung erfolgt

1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung4 des strukturreichen, offenen Talabschnittes der Merpke
und ihrer Zuflüsse mit regional bedeutsamen Biotopen seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypi-
scher Tier- und Pflanzenarten in der ansonsten ackerbaulich genutzten Südflanke des Haarstranges. Dieser
zeichnet sich durch schutzwürdiges, trockenes und feuchtes Grünland, Quellbereiche sowie Gewässerbiotope
und Gehölzstrukturen mit dem Vorkommen schutzwürdiger Böden aus.
In ihrer natürlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schützen:
- naturnahe Quellbereiche, Bach- und Talabschnitte,
- artenreiche Magerwiesen und -weiden, Borstgrasrasen,
- trockene Heideelemente und -säume,
- Feucht- und Nassgrünland,
- Röhrichte sowie
- stehende und fließende Gewässer.

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen des auch
als Geotop (GK-4415-015) ausgewiesenen Gebietes, und

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des kleinteiligen,
abwechslungs- und strukturreichen, offenen Tales inmitten einer ackerbaulich geprägten, ausgeräumten
Hochfläche, das sich bis ins Möhnetal zieht und somit ein bedeutendes Vernetzungselement darstellt.

(2) Das über die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel für die im Gebiet vorhan-
denen Waldparzellen ist die Entwicklung oder Wiederherstellung von Laubwaldbereichen mit den für den
Naturraum typischen natürlichen Waldgesellschaften in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien, eins-
chließlich der Alt- und Totholzphase, und ihrer natürlichen Strukturvielfalt. Die Naturverjüngung von Gehölzarten
der angestrebten natürlichen Waldgesellschaften soll Vorrang vor der Pflanzung haben und entsprechend
unterstützt werden. Höherrangiges Ziel ist jedoch die Erhaltung und Schaffung eines offenen Talraumes. Es wird
angestrebt, auf Magerstandorten die offenen Bereiche zu fördern und zu entwickeln.
Hierfür ggf. erforderliche Waldumwandlungen sind nur in einem Verfahren und mit Genehmigung
nach § 39 Landesforstgesetz NRW5 möglich.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4415-0199
Kennung:

BK-4415-0199

Objektbezeichnung:

Merpketal nordwestlich von Oberbergheim

Link zur Karte: BK-4415-0199
Objektbeschreibung: Das Merpketal nordwestlich von Oberbergheim wird überwiegend als Mäh- und Weidegrünland genutzt. Im Talgrund ist das Grünland z.T. als Feuchtgrünland, an den Hängen und Böschungen als Magergrünland oder Borstgrasrasen ausgebildet. Das Tal wird von der Merpke durchflossen. Aus zahlreichen, seitlichen, pflanzenartenreichen Quellbereichen, die größtenteils beweidet werden, fließt ihr Wasser zu. Im Süden zieht sich ein Quelltälchen seitlich 200 m in das Ackerland. An einer Stelle durchfließt der Bach einen verlandeten Teich. Entlang des Baches stehen streckenweise Pappeln, z.T. auch Erlen, an den Hängen sind Gebüsche aufgekommen, einige Bereiche sind auch mit Nadelwald und Laubholz aufgeforstet. Das Merpketal mündet nach etwa 2 km Länge im Süden in das Möhnetal. Umgeben wird das Merkpetal von einer ackerbaulich geprägten Hochfläche, die weitgehend ausgeräumt ist. Wertbestimmend sind insbesondere die mageren Grünlandphytozönosen, daneben auch die feuchten und quelligen Grünlandbereiche. Im Vergleich zu den Ergebnisssen der Kartierung von 2006 werden jedoch aufgrund einer nachlassenden oder aufgegebenen Grünlandnutzung einige Feuchtgrünlandflächen inzwischen von Nitrophyten (v.a.Brennessel) dominiert. Das Tal ist Bestandteil des Biotopverbundsystems VB-A-4415-016 Tal der Merpke.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (5,99 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,92 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (5,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (1,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,72 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,83 ha)
  • Borstgrasrasen (0,23 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,35 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,07 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,24 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,39 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (0,96 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,72 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,68 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,20 ha)
  • Lineare trockene Heideelemente, -säume <DA6> (0,07 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,23 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,99 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,92 ha)
  • Magerweide <ED2> (5,69 ha)
  • Teich <FF0> (0,24 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (1,92 ha)
  • Bach <FM0> (0,72 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dornige Hauhechel Sa. (Ononis spinosa agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echter Wiesenhafer (Helictotrichon pratense)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Grünstengelmoos (Scleropodium purum)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Schlafmoos (Hypnum jutlandicum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Minze (unbestimmt) (Mentha spec.)
  • Niederliegendes Johanniskraut (Hypericum humifusum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schrebers Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhaltung eines strukturreichen offenen Tales mit stellenweise magerem und feuchtem Grünland in der ackerbaulich intensiv genutzten Südflanke des Haarstranges
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Ausbau von Quellen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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