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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Halverder Aa-Niederung (ST-003)

Objektbezeichnung:

NSG Halverder Aa-Niederung

Kennung:

ST-003

Ort: Hopsten
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 141,85 ha
Offizielle Fläche: 141,97 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2012
Außerkraft: 2032
Schutzziel: (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 20 LG ausgewiesen.

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten,
insbesondere von Pflanzen und Pflanzengesellsohaften des offenen Wassers und des feuchten
Grünlandes sowie von seltenen und z. T. stark gefährdeten Iandschaftsraumtypischen Pflanzen-
und Tierarten u. a. von seltenen, zum Teil gefährdeten Wat- und Wiesenvögeln, Amphibien und
Wirbellosen,

b) zur Erhaltung und Entwicklung eines großflächigen Feuchtwiesenbereiches als Rast- und
Überwinterungsgebiet sowie bedeutsames Brutgebiet für zahlreiche, z. T. stark gefährdete
Vogelarten,

c) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdigen
Böden: Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natürlicher Lebensraum
sowie regionaltypische oder besonders seltene Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte,

d) wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit
des Gebietes,

e) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Verände-
rungen ökologischer Zusammenhänge,

f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung,

(3) Die über die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung für das Gebiet ist die Erhaltung,
Sicherung und weitere Entwicklung einer charakteristischen, weitgehend offenen Feuchtwiesenlandschaft
sowie die Sicherung eines stabilen, landschaftstypischen Wasser- und Nährstoffhaushaltes.
Zum Schutz der nährstoffarmen Lebensräume ist die Extensivierung des Grünlandes sicherzustellen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3511-0006
Kennung:

BK-3511-0006

Objektbezeichnung:

NSG Halverder Aa-Niederung

Link zur Karte: BK-3511-0006
Objektbeschreibung: Das NSG Halverder Aa-Niederung liegt zwischen den Ortschaften Schale und Halverde. Es handelt sich um ein offenes, zu seiner Umgebung deutlich eingesenktes Niederungsgebiet von ca. 2,7 km Länge, das von der kanalförmig ausgebauten Halverder-Schaler Aa durchflossen wird. In der nördlichen Hälfte wird das Gebiet vom Osterbraukweg, einem befestigten Wirtschaftsweg gequert. Der überwiegende Teil des Gebietes wird durch Fettwiesen- und Mähweiden geprägt. Wertgebend ist jedoch das Feucht- und Nassgrünland auf ca. 25 % der Fläche. Dieses verteilt sich auf einen größeren Komplex im Zentrum des NSG sowie eine kleinere Fläche am Nordostrand. Hier werden etwa 15 % des NSG von Nass- und Feuchtwiesen eingenommen, die den Rang gesetzlich geschützter Biotope nach §62 LG haben. Weitere §62-Biotope sind 4 Blänken innerhalb der Feuchtwiesenkomplexe. Ackerflächen machen etwa 5 % des NSGs aus. Eine Neueinsaat liegt im Zentrum der Fläche. Vereinzelte Hecken, Baumreihen und Feldgehölze werden durch meist gebietstypische Arten geprägt. Das NSG wird von zahlreichen zumeist tieferen Entwässerungsgräben durchzogen, die in die kanalartig ausgebaute Halverder-Schaler Aa einmünden. Das Feuchtgrünland ist bedeutsamer Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten (Carex canescens, C. vesicaria, Comarum palustre, Hydrocotyle vulgaris, Menyanthes trifoliata, Oenanthe fistulosa, Peucedanum palustre und Salix repens) der Roten Liste. Als gefährdete Brutvögel konnten im Kartierjahr 2012 Kiebitz, Großer Brachvogel, Feldlerche, Schwarzkehlchen, Wiesenpieper und Wiesenschafstelze nachgewiesen werden. Darüber hinaus ist das NSG wichtig für Durchzügler, Nahrungs- und Wintergäste. Obwohl der Gebietszustand überwiegend positiv einzuschätzen ist, sind Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen zur Erhaltung des Gebietes erforderlich. Hierzu gehören die naturnahe Umgestaltung von Gräben, die Offenhaltung der Blänken sowie die Wiedervernässung von Grünland. Darüber hinaus ist es sinnvoll, bestehendes Grünland durch Ankauf und Abschluss von Verträgen zur extensiven Nutzung zu sichern.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,99 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (79,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (38,54 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,41 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (20,59 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,36 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,35 ha)
  • Hecke <BD0> (0,45 ha)
  • Baumhecke, ebenerdig <BD6> (0,19 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,21 ha)
  • Fettwiese <EA0> (48,20 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,77 ha)
  • Fett-Mähweide <EB0a> (24,53 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (20,59 ha)
  • Feuchtwiese <EC1b> (10,23 ha)
  • Feuchtweide <EC2b> (3,52 ha)
  • feuchte Mähweide <EC6b> (4,19 ha)
  • Magergrünland <ED0> (0,81 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,69 ha)
  • Blänke <FD2> (0,41 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines ueberwiegend gruenlandgenutzten Niederungsbereiches u.a. als Lebensraum fuer gefaehrdete Pflanzen-und Wiesenvogelarten.
    Erhaltung und Optimierung landesweit gefaehrdeter Gruenlandgesellschaften.
Gefährdungen:
  • Drainage
  • Entwaesserungsgraeben
  • Eutrophierung (Luft und umliegende Aecker)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Blaenke anlegen, optimieren
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Gruenanlagenpflege extensivieren
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Wiedervernaessung
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