Inhalt:
Naturschutzgebiet Heiliges Meer - Heupen (ST-014)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Heiliges Meer - Heupen |
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Kennung: |
ST-014 |
Ort: | Recke |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 259,69 ha |
Offizielle Fläche: | 259,90 ha |
Flächenanzahl: | 9 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1930 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 2032 |
Schutzziel: | (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 20 in Verbindung mit § 48 c Abs. 1 LG ausgewiesen. (2) Die Unterschutzstellung erfolgt a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaffen und Lebensstätten, insbesondere von seltenen und z. T. stark gefährdeten Iandschaftsraumtypischen Pflanzen- und Tier- arten in einem einmaligen Ensemble vollständig erhaltener Verlandungsserien von natürlichen eutrophen, oligotrophen und dystrophen Gewässern, einschließlich Erlen- und Birkenbruchwäldern, feuchten und trockenen Heiden, Senken mit Torfmoorsubstraten, Feuchtgrünland und Vorkommen von seltenen, zum Teil stark gefährdeten Wat- und Wiesenvögeln, Amphibien und Wirbellosen sowie Pflanzen und Pflanzen- gesellschaften, b) zur Erhaltung und Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes mit seinem typischen Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalt, c) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen, wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdigen Böden: Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natürlicher Lebensraum sowie regionaltypische oder besonders seltene Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte, d) wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes, e) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderun- gen ökologischer Zusammenhänge, f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, insbesondere als Teil des europäischen ökologischen Netzes "NATURA 2000", g) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgenden natürlichen Lebensraum von gemein- schaftlichem Interesse gemäß Anhang 1 der FFH-Richtlinie als maßgeblicher Bestandteil des Gebietes i. 5. des § 48 d Abs. 4 LG: - Dystrophe Seen (3160) - Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010) - Nährstoffarme Littorella-Gewässer (3110) - Nährstoffärmere basenarme Stillgewässer (3130) - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) - Trockene Heidegebiete (4030). Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogel- arten gem. Art. 4 der VogelschutzRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48 d Abs. 4 LG: Vogelarten, die im Anhang 1 der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind - Schwarzspecht (Dryocopus martius) - Kornweihe (Circus cyaneus) - Neuntöter (Lanius collurio) - Heidelerche (Lullula arborea) - Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria). sowie regelmäßig vorkommende Vogelarten gem. Art. 4 Abs. 2 (Zugvogelarten) der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang 1 aufgeführt sind - Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) - Spießente (Anas acuta) - Krickente (Anas crecca) - Knäkente (Anas querquedula) - Wachtel (Coturnix cotumix) - Bekassine (Gallinago gallinago) - Zwergschnepfe (Lymnocrytes minimus) - Nachtigall (Luscinia megarhynchos) - Schafstelze (Motacilla flava) - Großer Brachvogel (Numenius arquata) - Pirol (Oriolus oriolus) - Wasserralle (Rellus aquaticus) - Zwergtaucher (Trachybaptus ruficollis) - Waldwasserläufer (Tringa ochropus) - Kiebitz (Venellus venellus) - Eisvogel (Alcedo atthis) h) Das Gebiet hat darüber hinaus Bedeutung für Wirbellose und Pflanzen, die im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind: - Große Moosjungfer (Leucorrhinia peotoralis) - Froschkraut (Luronium natans). 1) Des Weiteren hat das Gebiet Bedeutung für folgende Arten der Fauna und Flora - Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) - Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) - Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) - Moorfrosch (Rana arvalis) - Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) - Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - Strandling (Littorella uniflora) - Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Heiliges Meer - Heupen |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet Heiliges Meer - Heupen liegt in der atlantischen biogeographischen Region. Es befindet sich in räumlicher Nähe zum FFH-Gebiet Mettinger und Recker Moor, das auch Teil des Vogelschutzgebietes DE-3612-401 Düsterdieker Niederung ist. Es handelt sich um ein sehr strukturreiches Gebiet mit naturnahen, unterschiedlich alten Erdfallseen und -tümpeln mit unterschiedlichen Nährstoffangeboten, die ein landesweit einmaliges Ensemble vollständig erhaltener Verlandungsserien aufweisen. Um die z. T. großflächigen Gewässer herum finden sich u. a. Birken-Eichenwälder und Erlen-Bruchwälder, Gagelgebüsche, feuchte und trockene Heiden sowie große Feuchtgrünlandbereiche insbesondere im Teilbereich des Heupen. Hinzu kommen großflächige feuchte und trockene Heiden, die zum Teil auf mächtigen Flugsanddecken wachsen. Bei den überwiegend naturnahen, nicht genutzten Wäldern handelt es sich um feuchte und trockene Birken-Eichenwälder sowie Erlen-Bruchwälder. Im Schutzgebiet finden sich zudem großflächige nasse bis mäßig feuchte Grünlandflächen, die überwiegend extensiv genutzt werden. Zusammen mit den wenigen eingestreuten Ackerflächen, auf denen auch bereits teilweise Vertragsnaturschutz stattfindet, bilden sie einen regional bedeutenden Lebensraum für den Großen Brachvogel und den Kiebitz. Eine sehr hohe Zahl seltener und gefährdeter Pflanzen-, Moos- und Pilzarten (u. a. Schwimmendes Froschkraut und Strandling) sowie zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten finden dort ihren Lebensraum, darunter Große Moosjungfer, Moorfrosch, Sumpfschrecke, Rohrweihe, Schwarzspecht und Heidelerche, um nur einige wenige zu nennen. Wegen seiner großflächigen, feuchten Grünländer und dem Vorkommen von aktuell mehr als sechs Paaren des Großen Brachvogels ist das FFH-Gebiet Heiliges Meer-Heupen ein wichtiger Baustein im landesweiten Feuchtwiesen-Biotopverbundsystem. Es hat eine landesweit herausragende, repräsentative Bedeutung für den Schutz natürlicher, durch Erdfälle entstandener Seen und Weiher unterschiedlicher Trophiestufen, einschließlich ihrer einmaligen vollständig erhaltenen Verlandungsbereiche. Das Gebiet ist aufgrund der besonderen Ausstattung an Stillgewässern eine einzigartige Kernfläche im landesweiten Biotopverbund. Ein vorrangiges naturschutzfachliches Ziel ist der Schutz und die Optimierung der natürlichen Seen und Weiher verschiedener Trophiestufen und Verlandungsstadien und deren Lebensgemeinschaften. Weitere Ziele sind der Erhalt und die angepasste Pflege der benachbarten Feucht- und Trockenheiden sowie der Sandtrockenrasen. Ebenfalls sehr wichtig ist der Erhalt der Birken-Eichenwälder sowie Erlen-Bruchwälder, in denen weiterhin keine Nutzung stattfinden sollte. Der Fortführung und die Ausweitung der extensiven Bewirtschaftung von Feucht- und Magergrünland u. a. auch als Lebensraum für den Großen Brachvogel kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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