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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hanfteich (ST-025)

Objektbezeichnung:

NSG Hanfteich

Kennung:

ST-025

Ort: Saerbeck
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 5,62 ha
Offizielle Fläche: 5,63 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1938
Inkraft: 2010
Außerkraft: 2030
Schutzziel: (1) Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaflen oder
Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten; insbesondere zum Erhalt
des Heideweihers als Lebensraum und Vermehrungsort für heide- und moortypische
Tier- und Pflanzenarten.

b) zur Erhaltung und Entwicklung der oligo- bis mesotrophen Stillgewässer,

c) zum Erhalt und zur Sicherung der natürlichen Geländemorphologie einschließlich der
gebietstypischen Bodenstrukturen und zur Sicherung des natürlichen Grund- und Boden-
wasserhaushalts,

d) wegen der Bedeutung des Gebietes als Refugium für wildlebende Tiere und Pflanzen
und Teil eines Biotopverbundkomplexes in einer durch anthropogene Nutzungen gepräg-
ten Umgebung,

e) aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie natur- und erdgeschichtli-
chen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung,

f) wegen Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes, insbesondere wegen der hohen
Strukturvielfalt und des daraus resultierenden, kleinteilig ausgeprägten Standortmosaiks,

g) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer
Veränderungen ökologischer Zusammenhänge,

h) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, insbeson-
dere als Teil des zu schaffenden europäischen ökologischen Netzes "NATURA 2000",

i) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltuugszustandes der natürlichen
Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gemäß Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie, Hierbei handelt es sich insbesondere um
folgenden natürlichen Lebensraum von gemeinschaftlichen Interesse gemäß Anhang I der FFH-
Richtlinie als maßgeblicher Bestandteil des Gebietes i. S. des § 48 d Abs. 4 LG:

- Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und / oder
der Isoeto- Nanojuncetea (3130)

Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vorkommende
Amphibien und Reptilien, die im Anhang II bzw. IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind:

- Kammmolch (Triturus cristatus)
- Moorfrosch ( Rana arvalis)

i) Das Gebiet hat darüber hinaus Bedeutung für folgende Pflanzenarten:

- Schwimmendes Froschkraut (Luronium natans) (prioritäre Art).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3811-0065
  • BK-3811-063
Kennung:

BK-3811-0065

Objektbezeichnung:

Hanfteich

Link zur Karte: BK-3811-0065
Objektbeschreibung:
Kennung:

BK-3811-063

Objektbezeichnung:

Umfeld des NSG "Hanfteich"

Link zur Karte: BK-3811-063
Objektbeschreibung: Das Umfeld des NSG Hanfteich, bestehend aus neu angelegten Biotopen und einem Waldstreifen. Westlich des Naturschutzgebietes erstreckt sich bis zur Strasse hin ein schmaler Kiefernwaldstreifen mit z.T. hoeheren Anteilen an Stieleiche und Sandbirke. Der Bereich wird von mehreren ehemaligen Wallhecken durchzogen und weist insgesamt ein welliges, duenenartiges Bodenrelief auf. Am Nordostrand des Naturschutzgebietes, von diesem und der angrenzenden Strasse durch einen gehoelzbewachsenen Erdwall getrennt, wurde 1989 ein Kleingewaesser angelegt. Das Gewaesser mit flachen Uferzonen weist im Sommer nur einen geringen Wasserstand auf. Inzwischen haben sich mehrere seltene und stark gefaehrdete Pflanzenarten der Heideweiher angesiedelt. Zur Foerderung der Heideweiherarten waere eine teilweise Entfernung der sich inzwischen gebildeten Schlammschicht sinnvoll. Am Sued- und Ostrand des NSG Hanfteich wurde auf einer Breite von ca. 30 m der Oberboden des ehemals vorhandenen Ackers abgeschoben und eine Verwallung zum angrenzenden Acker angelegt. Der Wall ist lueckig mit jungen Laubgehoelzen bepflanzt. Der abgeschobene Bereich weist sehr unterschiedliche Feuchtigkeitsverhaeltnisse auf. Dementsprechend kommen sowohl Flaechen mit Trockenrasenvegetation als auch Flaechen mit dichter Feuchtwiesenvegetation vor. Auch in diesem Bereich haben sich mehrere gefaehrdete Pflanzenarten angesiedelt. Darueber hinaus ist die Flaeche (Teil-)Lebensraum des gefaehrdeten Schachbrettfalters und weist eine arten- und individuenreiche Heuschreckenfauna auf. Ausserdem ist der Bereich potentieller Landlebensraum fuer die Amphibien des NSG Hanfteich. Der gesamte Bereich ist als Pufferzone fuer das Naturschutzgebiet bedeutsam und sollte in dieses einbezogen werden. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - naturnahe Stillgewaesser (FE1)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea <3130> (2,56 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,41 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,64 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,56 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,46 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit Nadelbaumarten <AC3> (0,84 ha)
  • Birkenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AD2> (0,64 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (3,48 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,17 ha)
  • Wallhecke <BD1> (0,20 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,06 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,81 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,61 ha)
  • Heideweiher <FE1> (2,97 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Froschkraut (Luronium natans) <RL 2S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Alpen-Binse (Juncus alpinoarticulatus)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faden-Segge (Carex lasiocarpa)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Klee (Trifolium campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Froschkraut (Luronium natans)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillenfarn (Pilularia globulifera)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge (Carex arenaria)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schlank-Segge Sa. (Carex acuta agg.)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes)
  • Sumpfquendel (Peplis portula)
  • Südlicher Wasserschlauch (Utricularia australis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wildes Stiefmütterchen i.e.S. (Viola tricolor)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizahn (unbestimmt) (Bidens spec.)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • öders Segge (Carex viridula var. viridula)
Tierarten:
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
  • Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Waldgrille (Nemobius sylvestris)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung naehrstoffarmer Kleingewaesser als Refugialraum fuer
    seltene Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • nicht einheimische Arten
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Entschlammung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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