Inhalt:
Naturschutzgebiet Duesterdieker Niederung (ST-034)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Duesterdieker Niederung |
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Kennung: |
ST-034 |
Ort: | Westerkappeln |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 1.129,77 ha |
Offizielle Fläche: | 1.130,60 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1983 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 2032 |
Schutzziel: | (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 20 in Verbindung mit § 48 c Abs. 1 LG ausgewiesen. (2) Die Unterschutzstellung erfolgt a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung großflächiger, in ihrer räumlichen Geschlossen- heit hervorragender Grünlandkomplexe und von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten, ins- besondere von seltenen und z. T. stark gefährdeten landschaftsraumtypischen Pflanzen- und Tier- arten u. a. von seltenen, zum Teil gefährdeten Wat-, Wiesen- und Wasservögeln, Amphibien, Repti- lien und Wirbellosen, b) wegen der besonderen Bedeutung der Grünlandkomplexe sowie der Still- und Fließgewässer als landesweit bedeutsames Brutgebiet für Großer Brachvogel, Kiebitz und Wiesenpieper sowie als wichtiges Rastgebiet für Bekassine, Braunkelchen, Goldregenpfeifer, Kiebitz, Knäkente, Kornweihe und Kranich, c) als wichtige Kernfläche innerhalb eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung aufgrund des außergewöhnlich großen Vorkommens landesweit gefährdeter und bedrohter Pflanzen- gesellschaften bzw. Pflanzen- und Tierarten, d) zum Erhalt und zur Sicherung der natürlichen Geländemorphologie einschließlich der gebiets- typischen Bodenstrukturen, e) zur Erhaltung und Wiederherstellung des landschaftstypischen Grund- und Bodenwasserhaus- haltes mit seinem typischen Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalt, f) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdi- gen Böden: Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natürlicher Lebens- raum sowie regionaltypische oder besonders seltene Böden als Archiv der Natur- und Kulturge- schichte, g) wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes, h) zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Verän- derungen ökologischer Zusammenhänge, i) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, insbesondere als Teil des zu schaffenden europäischen ökologischen Netzes "NATURA 2000", j) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebens- räume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Art. 4 Abs. 4 i. V, m. Art, 2 der FEHRichtlinie. Hierbei handelt es sich insbe sondere um folgenden natür- lichen Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang der FFHRichtlinie als maßgeblicher Bestandteil des Gebietes i. S. des § 48 d Abs. 4 LG: - Sandtrockenrasen (2330) - Pfeifengraswiesen (6410). Außerdem handelt es sich um Lebensräurne insbesondere für folgende im Schutzgebiet vorkom- mende Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebie- tes i.S.des48dAbs,4LG: Vogelarten, die im Anhang 1 der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind - Kornweihe (Circus cyaneus) - Rohrweihe (Circus aeruginosus) - Wachtelkönig (Crex crex) - Kranich (Crus grus). - Neuntöter (Lanius collurio) - Kampfläufer (Phi!omachus pugnax) - Goldregenpfeifer (PIuviaIis apricaria) - Tüpfelsumpfhuhri (Porzana porzana) - Bruchwasserläufer (Tringa glareolo) und regelmäßig vorkommende Zugvögel der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang 1 aufgeführt sind - Krickente (Anas crecca) - Knäkente (Anas querquedula) - Löffelente (Anas clypeata) - Wiesenpieper (Anthus pratensis) - Steinkauz (Athene noctua) - Wachtel (Coturnix coturnix) - Bekassine (Callinago gallinago) - Raubwürger (Lanius excubitor) - Uferschnepfe (Limosa Iimosa) - Schafstelze (MotacilIa flava) - Großer Brachvogel (Numenius arquata) - Pirol (Oriolus oriolus) - Zwergtaucher (Pachybappus ruficolIis) - Braunkehlchen (Saxico/a rubetra) - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) - Wasserralle (Rallus aquaticus) - Waldwasserläufer (Tringa ochropus) - Kiebitz (Vanellus vanellus) und weitere Vogelarten der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang 1 aufgeführt sind - Steinkauz (Athene noctua) sowie Amphibien und Reptilien, die im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind - Kammmolch (Triturus cristatus) k) Das Gebiet hat darüber hinaus Bedeutung für folgende Arten der Flora und Fauna: - Frühe Haferschmiele (Aira praecox) - Trauben-Trespe (Bromus racemosus) - Langährige Segge (Carex elongata) - Hirse-Segge (Carex panicea) - Blasen-Segge (Carex vesicaria) - Silbergras (Corynephorus canescens) - Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - Nadel Sumpfsimse (Eleocharis acicularis) - Faden-Binse (Juncus filiformis) - Gagel (Myrica gale) - Sumpf Blutauge (Potentilla palustris) - Sumpf-Sternmiere (Stel!aria palustris) - Kreuzkröte (Bufo ca/amita) - Laubfrosch (Hyla aborea) - Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) - Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) - Verkannter Grash üpfer (Chorthippus mollis) - Sumpf-Grashüpfer (Chorthippus montanus) - Gemeiner Gelbling (Colias hyale) - Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) - Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) - Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas) - Kleine Binsenjungfer (Lestes virens) - Brauner Feuerfalter (Lycaena tit yrus) - Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera) - Sumpfschrecke (Stethophyma grossurn) Die über die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung für das Gebiet ist die Erhaltung und Optimierung einer offenen, von zusammenhängendem feuchtem und mesophilem Grünland geprägten Niederungslandschaft mit einem stabilen, landschaftstypischen Wasserhaushalt. Dabei sind die weitge- hende Extensivierung des Feucht- und Nassgrünlandes zum Schutz der nährstoffarmen Lebensräume mit entsprechender Vermeidung von Eutrophierung sowie die Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen anzustreben. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3612-901 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Duesterdieker Niederung |
Link zur Karte: | BK-3612-901 |
Objektbeschreibung: | Die "Duesterdieker Niederung" gehoert zu den grossraeumigen Feuchtwiesenschutzgebieten in Nordrhein- Westfalen mit nur geringen Ackeranteil. Aus ueberwiegend sandigen, pleistozaenen und holozaenen Ablagerungen haben sich unter Einfluss des hoch anste- henden Grundwassers vor allem organogene (Niedermoore) und semiterrestrische Boeden (Anmoorgleye und Gleye) entwickelt. Podsol-Gleye und Gley-Podsole treten nur untergeordnet in den Randbereichen auf. Die natuerlichen Grundwasserschwankungsbereiche waehrend der Vegetations- periode liegen je nach Bodentyp zwischen 0 und 0,80 m unter Flur, sind jedoch durch Entwaesserungsmassnahmen abgesenkt worden. Das Gebiet wird von zwei groesseren Vorflutern (Hauptgraben, Westerbecker Graben) entwaes- sert. Im oestlichen Teilgebiet ist ein dichteres Entwaes- serungssystem vorhanden als im westlichen. Die Gruenlandvegetation des Gebietes weist zahlreiche Pflanzengesellschaften auf. Den groessten Flaechenanteil nehmen Fettwiesen ein. Weidelgras-Weisskleeweiden, Flutrasen, Sumpfdotterblumen-Nasswiesen, und naehrstoffarme Pfeifengraswiesen treten (z.T. nur sehr kleinflaechig, besonders im oestlichen Bereich) auf. Weitere vegetationskundliche Besonderheiten des Gebietes sind z. B. die Feuchten Besenheiden, die sich an den Wegraendern erhalten haben. An einer Stelle des Gebietes, in einem mit Kiefern durchsetzten Eichen- Birkenwald, hat sich eine Torfmoos-Rasenbinsen-Gesellschaft entwickelt. In dem noerdlichsten, kleinflaechigen Teilgebiet des Naturschutzgebietes waechst Gagelgebuesch. Nur wenige Gehoelze (Hecken, Feldgehoelze, Baumreihen) durchsetzen das Gebiet. Einige Stillgewaesser (Blaenken, Teich) sind im Gebiet vorhanden. Die sehr stickstoffarmen Boeden am Suedrand des Gebiets westlich der Spiekwiese sind mit kiefernreichem Stieleichen-Birkenwald be- standen, der lokal in Weissmoos-Kiefernwald uebergeht. In der Krautschicht dominieren Preisel- und Heidelbeere. Hier liegen innerhalb zweier Sandabgrabungen mehrere strukturreiche Kleingewaesser (Flach- und Steilufer, temporaer austrocknend, nieder- und hochwuechsige Ufervegetation) mit Vorkommen verschiedener Amphibienarten, darunter auch der Laubfrosch. Durch die extreme Naehrstoffarmut konnten sich hier verschiedene Spezialisten wie z.B. Sonnentau ansiedeln. Die feuchten Bereiche sind vollstaendig von einer dichten Moosschicht, lokal mit Torfmoos, bedeckt. Bei Verhinderung von Stickstoffeintrag koennte hier ein kleines Moor entstehen. Zur Erhaltung dieses wertvollen Biotops muessen kurzfristig Massnahmen durchgefuehrt werden. Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum zahlreicher z.T. gefaehrdeter Wiesenvoegel wie z.B. Grosser Brachvogel, Bekassine und Braunkehlchen. Ueber 30 Brutvoegel konnten im Gebiet nachgewiesen werden. Auch als Rast- und Nahrungsbiotop ist es von grosser Bedeutung, z. B. fuer Gruenschenkel und Kampflaeufer. Zur Erhaltung und langfristigen Sicherung der Duesterdieker Niederung muessen gezielte Entwicklungs- und Pflegemassnahmen im Gebiet kurzfristig durchgefuehrt werden. Paragraph 20c Biotoptypen: Grosseggenried / Roehrichtbestaende / Feuchtheide / Hochmoor, Uebergangsmoor |
Kennung: |
BK-3612-908 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Wiesen am Schachsel |
Link zur Karte: | BK-3612-908 |
Objektbeschreibung: | Im Norden und Nordosten schliessen sich an die Duesterdieker Niederung ausgedehnte Gruenlandbereiche an. Sie erstrecken sich einer flachen Senke zwischen Waeldern und Ackerflaechen suedlich des Mittellandkanals. Das Gelaende ist heckenarm, nur entlang der Wege sind noch einige Wallhecken aus Stieleichen, Erlen und Birken erhalten. Im SO stockt ein Feldgehoelz mit Buchen-Eichenwald. Das Gebiet durchziehen mehrere, meist mit Hochstauden bewachsene Entwaesserungsgraeben. Teilbereiche sind in Acker umgewandelt worden. An Parzellen- grenzen und auf einzelnen Parzellen sind noch Magerkeits- zeiger vorhanden. Im oestlichen Bereich nimmt der Anteil der Ackerflaechen und einzelner Kleingehoelze (vorwiegend Eichen- Birkenwaeldchen) zu. Im Gebiet befinden sich zwei Gagelbestaende. Das Biotop wird durch den westlich angrenzenden Waldbereich, in dem in grossen Mengen Muell abgeladen wurde, beeintraechtigt. Die Ablagerungen sollten beseitigt werden. Eventuell muessten Teilflaechen gerodet und abgeschoben werden. Den Untergrund bilden anmoorige Boeden aus Talsand |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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