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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Swattet Moeoerken (ST-048)

Objektbezeichnung:

NSG Swattet Moeoerken

Kennung:

ST-048

Ort: Rheine
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 6,59 ha
Offizielle Fläche: 6,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2007
Außerkraft: 2027
Schutzziel: (1) gemäß § 20 LG

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt

a) - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebens-
stätten wildlebender, landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
- zur Erhaltung und Entwicklung von standorttypischen und durch natürliche Sukzessionsprozesse
geprägten, feuchtigkeitsliebenden und z. T. seltenen Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften
feuchter, naturnaher Laubwälder, Gebüsche, Röhrichte, Großseggensümpfe, Stillgewässer inklu-
sive Verlandungszonen und extensiver Acker- und Grünlandfluren sowie
- zum Schutz der hieran angepassten, z. T. stark gefährdeten Tierarten wie verschiedene Vogel-,
Amphibien- und Libellenarten,

b) - wegen der Bedeutung des Gebietes als Refugium für wildlebende Tiere und Pflanzen und Teil
eines Biotopverbundkomplexes in einer durch anthropogene Nutzung und Zerschneidung gepräg-
ten Kulturlandschaft,

c) - wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes, insbesondere
wegen der Strukturvielfalt und des daraus resultierenden kleinteiligen Standortmosaiks auf z. T.
relativ nährstoffarmen, schwach humosen bis humosen, niedermoorartigen Böden auf sandigem,
tlw. staunassem Untergrund,

d) - zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Ver-
änderungen ökologischer Zusammenhänge,

e) - aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,

(3) Die über die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung für das Gebiet besteht in
der Erhaltung und Entwicklung eines strukturreichen, halboffenen Landschaftsbestandteils mit meso-
bis eutrophen Stillgewässern und Wäldern. Hierzu gehören - neben den standorttypischen Pflanzen-
gesellschaften unterschiedlicher Verlandungs- bzw. Sukzessionsstadien von der Schwimmblattzone
über Röhrichte und Großseggenrieder bis hin zum Weidengebüsch - auch Erlenbruchwald, Birken-
Eichenwald und Offenlandbereiche, z. B. in Form von extensivem Grünland und extensiv bewirtschaf-
teten Ackerflächen, sowie die jeweils darauf angewiesenen Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
seltene und gefährdete Brutvogel-, Amphibien- und Libellenarten. Zur Sicherung des standorttypischen
Wasser- und Nährstoffhaushaltes sowie der Vermeidung einer beschleunigten Verlandung der Stillge-
wässer sind Grundwasserabsenkungen und Eutrophierung zu vermeiden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00040
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG-Schwattet Moerken

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: 1.Das gut 6 ha große Naturschutzgebiet „Swattet Mörken“ befindet sich westlich der Ortschaft Bevergern im nördlichen Münsterland. Das Naturschutzgebiet wird von intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen, Feldgehölzen, Bruchwald und Gewässern geprägt. Im Norden grenzt der Dortmund Ems Kanal an das Gebiet. Im Süden des Naturschutzgebietes befindet sich ein Milchviehbetrieb, dessen landwirtschaftlich genutzten Flächen ins Naturschutzgebiet hereinragen. Den geologischen Untergrund des Naturschutzgebietes "Swattet Mörken" bilden Terrassensande, die zumeist von Niedermoortorfen überlagert sind. Es handelt sich um ein kleines Feuchtgebiet mit zwei flachen Senken, die fast völlig mit der typischen Verlandungsserie von Schilfröhricht, Weidengebüsch und Erlenbruchwald zugewachsen sind. In der östlich gelegenen feuchten Senke befinden sich vier künstlich angelegte Fischteiche, die vermutlich nicht mehr bewirtschaftet werden. Im Norden des Naturschutzgebietes ist der Standort trockener. Hier befinden sich ein 1,6 ha großer Acker und zwei kleinere Eichen-Birkenwäldchen. Insgesamt knapp 2 ha Grünland befinden sich im Naturschutzgebiet, welches intensiv als Weide oder Wiese genutzt wird. Am östlichen und nördlichen Rand des Naturschutzgebietes grenzt ein unbefestigter Wirtschaftsweg, der gerne von Besuchern und Erholungssuchenden genutzt wird. 2.Das Naturschutzgebiet zeichnet sich insbesondere durch seine an feuchte und nasse Standorte angepassten Lebensräume aus. Neben dem Erlenbruchwald sind hier insbesondere das gesetzlich geschützte Grauweidengebüsch und Schilfröhricht zu nennen. Im Grünland dagegen fehlen die typischen an feuchte Standorte angepassten Pflanzengesellschaften aufgrund der intensiven Bewirtschaftung. So hat das Feuchtgrünland im Naturschutzgebiet nicht die Bedeutung, die es bei extensiver Bewirtschaftung haben könnte. Gefährdete Pflanzenarten, wie Wasserschierling, Langährige Segge, Wassernabel und Sumpf-Haarstrang, die 1995 noch im Gebiet vorkamen, konnten bei der Kartierung 2019 leider nicht mehr nachgewiesen werden. 3.Im landesweiten Biotopverbund stellt das Gebiet ein wichtiges Glied in der Reihe der schutzwürdigen Feuchtgebiete in NRW dar. Das Naturschutzgebiet „Swattet Mörken“ steht gemäß dem Feuchtwiesenschutzprogramm NRW im räumlichen Verbund mit mehreren Schutzgebieten, wie dem nördlich gelegenen Naturschutzgebiet „Moßmörken“, dem westlich gelegenen „Feuchtgrünlandkomplex Ellinghorst“ und das östlich von Bevergern gelegene Naturschutzgebiet „Beermanns Venneken“. 4.Hauptziel sind der Erhalt und die Optimierung des Naturschutzgebietes als Lebensraum für an feuchte Lebensräume gebundene Tier- und Pflanzenarten. Dies beinhaltet Bemühungen die Grünlandbewirtschaftung im Naturschutzgebiet zu extensivieren. Der Erhalt und die Optimierung des ökologischen Zustandes des Nasswaldes mit Erlenbruchwald, Weidengebüschen und Röhricht muss ein weiteres Hauptziel der Bemühungen im Naturschutzgebiet sein. Der Erhalt und die Optimierung der kleinen Eichen-Birkenwäldchen als landschaftsprägende Elemente sind ebenfalls von Bedeutung. Gebietsfremde Pflanzenarten sollten möglichst zurück gedrängt und eine Ausbringung von Grünabfällen verhindert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (4,08 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,93 ha)
  • Röhrichte (0,03 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,02 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,93 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,38 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,03 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,52 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,03 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,18 ha)
  • Acker <HA0> (1,97 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,00 ha)
  • Landwirtschaftliche Hof- und Gebäudefläche <SB5> (0,03 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,35 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schöllkraut (Chelidonium majus)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizahn (unbestimmt) (Bidens spec.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
    und Lebensstätten feuchter, naturnaher Wälder, Gebüsche,
    Röhrichte und Grossseggensümpfe, Nass- und Feuchtgrünland, sowie Stillgewässer mit
    Verlandungsvegetation mit ihren darauf angewiesenen
    Pflanzen- und Tierarten, z.B. seltenen und gefährdeten
    Amphibienarten.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen
  • Bauliche Anlagen
  • Duengung, zu intensiv
  • Einbringen von Pflanzen
  • intensive Beweidung
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Ausweisung von Pufferzonen mit besonderen Auflagen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Naturverjuengung lebensraumtypischer Gehoelze foerdern
  • Stoerende Einrichtungen, Elemente entfernen
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