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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rote Brook (ST-060)

Objektbezeichnung:

NSG Rote Brook

Kennung:

ST-060

Ort: Mettingen
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 10,72 ha
Offizielle Fläche: 11,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und
Lebensstaetten bestimmter wildlebender Tierarten und wildwachsender Pflanzen,
- Zum Schutz und zur Erhaltung des bachbegleitenden Bruchwaldes,
- Zum Schutz und zur Erhaltung der Riedflaeche sowie des feuchten Gruenlandes,
- Zum Schutz, zur Erhaltung und zur Entwicklung der Still- und Fliessgewaesser,
- Zum Schutz und zur Erhaltung der Niedermoorflaeche aus erdgeschicht-
lichen und landeskulturellen Gruenden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00024
Kennung:

BK-3612-903

Objektbezeichnung:

NSG Roter Brook

Link zur Karte: BK-3612-903
Objektbeschreibung: Das im Osnabrücker Hügelland und hier speziell im Mettinger Vorland gelegene, vergleichsweise kleine NSG Rote Brook (11,4 ha) wird durch bachbegleitende Wald und Feuchtgrünlandflächen am Roten Bach geprägt. Im Zentrum liegen die von Erle und Esche dominierten Feuchtwälder, die in Teilbereichen auch bruchwaldartig ausgebildet sind. Das Bachtal des "Roten Baches" beginnt westlich eines Wirtshauses unterhalb der Straße. Der Bachlauf ist eingetieft, grabenartig verbreitert und weitet sich im weiteren Verlauf nach Nordosten in Richtung eines von Westen kommenden Zulauf des Baches erheblich auf. Lediglich ein Abschnitt südöstlich von zwei Reihen parallel angeordneten Fischteichen ist noch naturnah erhalten. Die Teiche sind heute verlandet und werden von aufgekommenen Erlen- und Weidengebüschen beschattet. Das von Westen kommende Fließgewässer verläuft in einem schmalen Tälchen durch Feucht- und Nasswiesen. In den Feuchtwäldern ist stellenweise liegendes Totholz reichlich vorhanden. Der Mineralboden wird von einer z.T. dichten Krautschicht überzogen. Im Süden des Gebietes ist am Rande des Bachtales eine langgestreckte Abraumhalde des früheren Erzbergbaus vorhanden. Hier stockt ein Eichen-Buchenwald aus starkem Baumholz. Die östliche Gebietshälfte mit flach nach Nordosten abfallenden Hangbereichen wird von unterschiedlich feuchten Grünlandgesellschaften eingenommen. Der Talbereich wird von extensiv genutztem Feucht- und Nassgrünland (seggen-und binsenreiche Nasswiesen) geprägt, welches von Gräben durchzogen wird. Die Grünlandflächen werden von einzelnen Strauch- und Baumhecken umgrenzt und durchzogen, die aus Erlen, Eichen, Buchen und Eschen zusammengesetzt sind. Zwischen den scherenartig nach Westen geöffneten Abschnitten des NSG liegt eine extensiv beweidete Grünlandfläche, die mit einer am Nordrand stehenden Kopfbaumreihe und einzelnen Gehölzgruppen das Landschaftsbild bereichert, die jedoch nicht unter Naturschutz steht. Die besondere Bedeutung des Gebietes ergibt sich einerseits durch das Vorkommen bachbegleitender Au- und Bruchwaldbestände aus Erlen und z.T. Eschen. Andererseits werden die Offenlandbereiche durch artenreiche Feucht- und Nasswiesen sowie Großseggenriede gekennzeichnet. Mit seinen gesetzlich geschützten Feuchtwäldern und typisch ausgeprägten Feuchtgrünlandbeständen hat das kleine Naturschutzgebiet eine wichtige Trittsteinfunktion für das Mettinger Vorland. Das NSG ist Teil des Bachtals des Roten Baches und hat eine herausragende Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund. Aufgrund der Verknüpfungsfunktion für NATURA 2000-Gebiete ist sie ein Baustein für den Erhalt und die Entwicklung der Biodiversität im Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Das Bachtal grenzt im Norden an das Gewässersystem der Mettinger und Recker Aa an und ist somit Teil dieses Verbundkomplexes. Ein wichtiges Ziel ist die Einbeziehung des im Westen gelegenen, extensiv beweideten Grünlandkomplexes in das Naturschutzgebiet. Des Weiteren sind die brach gefallenen Grünlandflächen wieder in Pflege oder extensive Nutzung zu nehmen, um in dem Gebiet die Vielfalt an artenreichen Feucht- und Nasswiesen zu erhöhen. Darüber hinaus würde eine Umgestaltung der ehemaligen Fischteiche zu einem bachbegleitenden Erlenauenwald die Bedeutung des Schutzgebietes wesentlich erhöhen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (2,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,75 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,39 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,51 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,30 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,75 ha)
  • Röhrichte (0,76 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,10 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,46 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,75 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,82 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,05 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,39 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,06 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,39 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,51 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,15 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,28 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,30 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,36 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einheimische Schwarzpappel (Populus nigra subsp. nigra)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris (subsp. campestris))
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa subsp. cespitosa)
  • Gewöhnliche Sumpfbinse i.e.S. (Eleocharis palustris s.str.)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Thymian-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia subsp. serpyllifolia)
  • Vogel-Wicke i.e.S. (Vicia cracca s.str.)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Greiskraut Sa. (Senecio aquaticus agg.)
  • Wasser-Greiskraut i.e.S. (Senecio aquaticus s.str.)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut i.e.S. (Cardamine pratensis s.str.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines Feuchtgebietskomplexes mit
    naturnahem Bachabschnitt, bachbegleitendem Auenwald, ehemaligen
    Fischteichen und unterschiedlichen Feuchtgrünlandgesellschaften
Gefährdungen:
  • Aufschuettung (ehemalige Abraumhalde)
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Entwaesserungsgraeben
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
  • Mahd im langjaehrigem Rhythmus (Pflegemahd)
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
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