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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Saltenwiese (VO) (ST-069)

Objektbezeichnung:

NSG Saltenwiese (VO)

Kennung:

ST-069

Ort: Hoerstel
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 29,62 ha
Offizielle Fläche: 29,90 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2010
Außerkraft: 2030
Schutzziel: (2) Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Biotopen, Lebensgemeinschaften und
Lebensstätten, insbesondere von Pflanzen und Pflanzengesellschaften des offenen Wassers
und des feuchten Grünlandes sowie von seltenen und z. T. stark gefährdeten Iandschaftsraum-
typischen Pflanzen- und Tierarten u. a. von seltenen, zum Teil gefährdeten Wat- und Wiesen-
vögeln, Amphibien und Wirbellosen,

b) zur Erhaltung und Entwicklung eines Feuchtwiesenbereiches als Rast- und Überwinterungs-
gebiet sowie bedeutsames Brutgebiet für zahlreiche, z. T. stark gefährdete Vogelarten,

c) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden sehr schutzwürdigen
Böden: Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natürlicher Lebensraum
sowie regionaltypische oder besonders seltene Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte,

d) wegen der Unterzetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit
des Gebietes,

e) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr scgädlicher Einwirkungen und negativer
Veränderungen ökologischer Zusammenhänge,

f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von herausragender Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00047
Kennung:

BK-3711-908

Objektbezeichnung:

NSG Saltenwiese-Fernrodde

Link zur Karte: BK-3711-908
Objektbeschreibung: Beim NSG Saltenwiese handelt es sich um drei bis ca. 1 km voneinander entfernt liegende Teilflächen eines Feuchtwiesenschutzgebietes. Die größte Teilfläche im Osten ist überwiegend in Landeseigentum befindliches, ebenes Extensivgrünland, das von einigen Gehölzstreifen durchzogen ist. Der überwiegende Teil des Grünlandes besteht aus frischen Wiesen und Weiden, in die stellenweise Flutrasenelemente eingestreut sind. Im zusammenhängenden Block landeseigener Flächen wurden drei Blänken angelegt. Hier haben sich teilweise nährstoffarme Kleinseggenriede und Flutrasen entwickelt. Das überwiegend als Wiese genutzte Grünland wird von Honiggras dominiert, in Teilbereichen hat die extensive Nutzung zur Ausbildung von Magerwiesen mit Rotstraußgras und Wiesen-Margerite geführt. In den wiedervernässten Bereichen haben sich Pflanzen der Feuchtwiesen und -weiden angesiedelt. Relativ zentral im Westen des Gebietes befindet sich in einem stellenweisen feuchten Feldgehölz ein kreisförmiges Kleingewässer mit relativ steilen, mit Weiden bewachsenen Ufern. Östlich davon liegt ein weiterer, rechteckiger Teich, der mit dichtem Schilfröhricht bestanden ist. Die wiederum östlich anschließende Blänke wird ebenfalls durch Schilfbestände geprägt. Ein ehemals die Fläche winkelförmig durchfließender Graben wurde zur Jahrtausendwende verfüllt und an den Nordrand des Gebietes verlegt. Die sich ergebende Vernässung des Grünlandes führt zu Frühjahrsüberflutungen, die sich positiv auf durchziehende und brütende Wiesenvogelarten wie Kiebitz und Großer Brachvogel auswirken. Zwei westlich gelegene Teilflächen gehören zum Bereich Fernrodde. Die mittlere Teilfläche des NSG befindet sich nach wie vor in Ackernutzung und wird am Nordrand von einem Gehölzstreifen aus Eichen und Später Traubenkirsche begrenzt. Die etwa 1 km westlich liegende Teilfläche des Gebietes wird im Norden von einem Gehölz begrenzt, in dem im Nordteil Kiefern und z.T. Fichten dominieren. Nach Süden wird das Gelände etwas feuchter. Hier hat sich ein Birken-Eichenwald entwickelt. Dassüdlich anschließende Grünland wird intensiv genutzt. Am Süd- und Ostrand begrenzt eine durchgewachsene Eichen-Birken-Wallhecke das Gebiet. Wertgebend für das Naturschutzgebiet sind vor allem die geschützten Bestandteile des Feuchtgrünlandes, der Röhrichte und der Stillgewässer mit typischen Ausprägungen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (6,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,04 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (18,37 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (5,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (2,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Röhrichte (0,18 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,04 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,20 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,04 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,42 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,34 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,12 ha)
  • Wallhecke <BD1> (0,39 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,16 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,16 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,18 ha)
  • Fettwiese <EA0> (20,02 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (1,41 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (4,97 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,16 ha)
  • Magerwiese <ED1> (2,91 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,12 ha)
  • Blänke <FD2> (0,13 ha)
  • Teich <FF0> (0,06 ha)
  • Graben <FN0> (0,06 ha)
  • Acker <HA0> (2,83 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,00 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Dolden-Milchstern i.e.S. (Ornithogalum umbellatum s.str.)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ehrenpreis (Veronica arvensis)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris (subsp. campestris))
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Tüpfelfarn Sa. (Polypodium vulgare agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Kriech-Quecke (Elymus repens subsp. repens)
  • Gewöhnliche Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa subsp. cespitosa)
  • Gewöhnliche Sumpfbinse i.e.S. (Eleocharis palustris s.str.)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
  • Gewöhnlicher Rotschwingel (Festuca rubra subsp. rubra)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Grünstengelmoos (Scleropodium purum)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haken-Wasserstern (Callitriche hamulata)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krallenblatt-Sichelmoos (Drepanocladus aduncus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite i.e.S. (Leucanthemum vulgare s.str.)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Sparriges Torfmoos (Sphagnum squarrosum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vogel-Wicke i.e.S. (Vicia cracca s.str.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus subsp. hordeaceus)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras i.e.S. (Agrostis stolonifera s.str.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume i.e.S. (Centaurea jacea s.str.)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata subsp. glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Rispengras i.e.S. (Poa pratensis s.str.)
  • Wiesen-Schafgarbe i.e.S. (Achillea millefolium subsp. millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut i.e.S. (Cardamine pratensis s.str.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines Feuchtwiesengebietes mit
    Gewässern als Lebensraum für feuchteliebende Tier- und Pflanzenarten,
    insbesondere für gefährdete Wiesenbrüter
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Entwaesserungsgraeben
  • Eutrophierung
  • freilaufende Hunde (SP)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte, Kiefer)
  • Stoerung von Tieren
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession (Gewaesser)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Pflege von Hecken
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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