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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Osterklee (ST-077)

Objektbezeichnung:

NSG Osterklee

Kennung:

ST-077

Ort: Tecklenburg
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 37,88 ha
Offizielle Fläche: 37,91 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2011
Außerkraft: 2031
Schutzziel: (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 23 BNatSchG in
Verbindung mit § 32 Abs. 2 BNatSchG ausgewiesen.

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt ,

a) Zur Erhaltung und Entwicklung sowie Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
oder Lebensstaetten bestimmter, zum Teil stark gefaehrdeter, wildlebender Pflanzen-
und Tierarten, wie kalkliebenden Pflanzen, Vögel, Amphibien, Reptilien und Wirbellose
(Schmetterlinge, Heuschrecken u.a.), insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Kalkmagerrasen und Magerweiden
mit ihrer charakteristischen Fauna und Flora (Vegetation),
- zur Erhaltung und Entwicklung des Steinbruchs im Rahmen der natuerlichen Sukzession
als Lebensstaette spezialisierter, Tier- und Pflanzenarten,
- zur Erhaltung und Entwicklung von Saumbiotopen mit ihrer charakterisistischen Fauna und
Flora,
- zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher, vielfaeltig strukturierter Waldbestaende mit gut
ausgebildeten Waldraendern und Saeumen sowie einem angemessenen Alt- und Totholz-
anteil,
b) zum Erhalt und zur Sicherung der Geländemorphologie einschließlich der gebietstypischen,
im Hinblick auf ihr Biotopentwicklungspotential besonders schutzwürdigen Bodentypen und
des davon geprägten Naturhaushaltes sowie zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und nega-
tiver Veränderungen ökologischer Zusammenhänge;

c) aus wissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie natur- und erdgeschichtlichen Gruen-
den und wegen der biographischen Bedeutung des Höhenrückens und der stratigrafischen Bedeu-
tung des Steinbruchs,
d) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
e) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung,
f) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Le-
bensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4
Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche
Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gem. Anhang I der FFH-Richtlinie als maßgebliche
Bestandteile des Gebiets i. S. des § 34 Abs. 2 BNatSchG:

- Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210, prioritaerer Lebensraum)
- Waldmeister-Buchenwald (9130),

Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer folgende im Schutzgebiet vorkom-
mende Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes
i.S. des § 34 Abs. 2 BNatSchG: Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefürt sind:

- Uhu (Bubo bubo) (bruetend),
- Neuntoeter (Lanius collurio) (Bruetend).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3712-0053
Kennung:

BK-3712-0053

Objektbezeichnung:

NSG Osterklee

Link zur Karte: BK-3712-0053
Objektbeschreibung: Dem Sandsteinhauptkamm des Osning vorgelagert erstreckt sich östlich von Brochterbeck von NW nach SO ein ca.1,7 km langer Plänerkalksteinzug, der sich ca. 40 m über das Umland erhebt und von Kalkhalbtrockenrasen, Magergrünland sowie Kalk-Buchenwald geprägt ist. Auf dem südexponierten Hang sind ausgedehnte, teilweise mäßig bis örtlich stark verbuschte Kalkhalbtrockenrasen entwickelt, die durch überwiegend extensive Beweidung (Pferde/Schafe) gepflegt bzw. genutzt werden. Die Kalkhalbtrockenrasen gehen zum Kuppenplateau hin in teilweise artenreiche Magerwiesen über. In zentraler Kuppenlage liegt eine häufig gemähte Grünlandfläche, die als Modellsegelflugplatz genutzt wird, aber noch einige typische Arten der Kalkhalbtrockenrasen enthält. Ansonsten stocken auf der Kalkzug und den stärker geneigten nördlichen Hängen hauptsächlich Waldmeister-Buchenwälder, örtlich auch Hainbuchen-reiche Wälder, mit zumeist artenreicher Krautschicht, örtlich ist ehemalige Niederwaldwirtschaft erkennbar. Die Wege und den Südrand der Fläche begrenzen dichte Gebüschbestände. Das Gebiet umfasst einen vielfältig ausgebildeten Biotopkomplex, der sich durch das Vorkommen zahlreicher, z. T. stark gefährdeter Pflanzenarten und -gesellschaften insbesondere der Kalkhalbtrockenrasen sowie der daran angepassten Tierarten auszeichnet. Das Gebiet ist Teil des Natura 2000-Gebietes "Sandsteinzug Teutoburger Wald" (DE-3712-302) und somit Bestandteil des zu schaffenden zusammenhängenden europäischen ökologischen Netzes "Natura 2000". Viele der vorkommenden Biotoptypen, darunter der FFH-Lebensraumtyp Kalk-Trrockenrasen, erreichen hier ihre nordwestlichste Ver- breitungsgrenze in Deutschland und sind daher auch von besonderer biogeografischer Bedeutung. Hauptziel sollte der Erhalt der typischen Halbtrockenrasenvegetation durch ein angepasstes Beweidungskonzept sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (7,91 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,22 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (9,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (3,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Kalkhalbtrockenrasen (nicht FFH-LRT) <NDD0> (0,77 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,23 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (3,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (3,15 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (4,62 ha)
  • Trockenrasen (7,91 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (5,45 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (3,00 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,96 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,68 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (1,06 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,19 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (4,43 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (8,68 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,30 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,78 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,99 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (3,15 ha)
  • Acker <HA0> (1,80 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
  • Uhu (Bubo bubo)
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis subsp. autumnalis)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kriechende Hauhechel (Ononis repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rauhhaar-Veilchen (Viola hirta)
  • Rauhhaarige Gänsekresse (Arabis hirsuta)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sichelklee (Medicago falcata)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwiebel-Lieschgras (Phleum nodosum)
Tierarten:
  • Uhu (Bubo bubo)
Schutzziele:
  • Erhalt und der Entwicklung der Standortvielfalt ,insbesondere Erhalt und Entwicklung der naturrnahen Kalkmagerrasen, des Steinbruch als Sonderstandort für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten sowie Erhalt und der Förderung der artenreichen
    Buchenwälder mit gut ausgebildeten Waldrändern und Säumen.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gruenlandbewirtschaftung
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Niederwaldartige Nutzung
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