Inhalt:
Naturschutzgebiet Waldhuegel (ST-093)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Waldhuegel |
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Kennung: |
ST-093 |
Ort: | Rheine |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 82,53 ha |
Offizielle Fläche: | 59,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1994 |
Inkraft: | 2014 |
Außerkraft: | 2034 |
Schutzziel: | (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Natur-schutzgebiet gemäß § 23 BNatSchG ausgewiesen. (2) Die Unterschutzstellung erfolgt a) zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen wildlebender ier- und Pflanzenarten; insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung von seltenen und gefährdeten Pflanzen- gesel-schaften, Brachflächen und Gebüsche sowie naturnaher Waldbestände mit ihren daran angepassten Tier- und Pflanzenarten; b) zur Erhaltung und Wiederherstellung von Standorten des Kalk-Halbtrockenrasenkomplexes und dessen Folgegesellschaften (Gebüschstadien und Kalkbuchenwälder) mit deren charakteristischen Tier- und Pflan- zenarten; c) zur Erhaltung und Förderung der Vorkommen gefährdeter gebietstypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere der Orchideen sowie kalkliebender Arten, die im Gebiet ihre nordwestliche Verbreitungs- grenze finden; d) zur Erhaltung der Standorte seltener Ackerwildkräuter; e) zur Erhaltung und Förderung der Lebensräume für Amphibien und Reptilien; f) aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie natur- und erdgeschichtlichen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung, insbesondere zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem sehr hohen Biotopentwicklungspotential (Böden mit extremen Wasser- und Nährstoffge- halten, z. B. Rendzinen); g) wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes, insbesondere wegen der hohen Strukturvielfalt und des daraus resultierenden, kleinteilig ausgeprägten Standortmosaiks; h) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderungen des Gebietes; i) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung. (3) Die über die Verordnungsdauer hinausgehende, langfristige Zielsetzung für das Gebiet ist die Erhaltung, Sicherung und weitere Entwicklung des Kalksteinabgrabungsgeländes mit den Restwaldflächen und Magerrasen aufgrund seiner hohen strukturellen Vielfalt und seiner Bedeutung als Lebensraum einer hohen Anzahl hier vorkommender, stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3710-909 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Waldhuegel |
Link zur Karte: | BK-3710-909 |
Objektbeschreibung: | Das hügelige Schutzgebiet liegt auf einem Kalksteinzug südlich der Stadt Rheine und weist eine starke Untergliederung und eine reiche Struktur- und Habitatvielfalt auf. Von Nord nach Süd wird das Gebiet durch eine Kreisstraße zerschnitten und trennt die westlich gelegene, ehemalige Hessenschanze vom eigentlichen, östlich gelegenen Waldhügel. Im Bereich der Hessenschanze dominieren Gebüsche und Wälder unterschiedlicher Sukzessionsstadien. Rund um flachgründige, artenreiche, jedoch brach gefallene Kalkhalbtrockenrasen befindet sich ein Schlehengebüsch in zunehmender Ausbreitung. Angrenzend stocken zum Teil orchideenreiche Buchenwälder, im Wechsel mit Vorwäldern unterschiedlicher Artenzusammensetzung. Südöstlich anschließend liegt ein eingezäunter, ebenfalls brach liegender Offenlandkomplex aus magerer Glatthaferwiese und Kalkhalbtrockenrasen. Den Übergang zur Straße bilden eine artenreiche Glatthaferwiese, ein Buchenwald sowie ein Kiefernforst. Östlich der Straße befinden sich auf einem teils mit Deponiematerial aufgeschütteten Hügel an der Nordgrenze des Gebietes Kalkhalbtrockenrasen in enger Verzahnung mit verbrachten Hochstaudenfluren und Sukzessionsgebüschen. Südlich und westlich schließen Baumarten- und basenreiche Vorwälder an, stellenwiese durchsetzt mit artenreichen Glatthaferwiesen. Im südlich anschließenden ehemaligen Kalksteinbruch dominieren artenreiche Kalkhalbtrockenrasen in enger Verzahnung mit weitgehend offenem Kalkfels, einem größeren Abgrabungsgewässer und der wechselfeuchten Steinbruchsohle. Südwestlich schließt ein kleinerer Waldmeister-Buchenwald an, während östlich eine artenreiche und magere Glatthaferwiese den Steinbruch begrenzt. Die östliche Hälfte des Waldhügels wird in erster Linie geprägt von einem aktiven Kalksteinbruch, auf dessen Sohle sich vereinzelt naturnahe Kleingewässer befinden. Nordöstlich schließt sich ein größerer, stellenweise orchideenreicher Buchenmischwald an. An der östlichen Gebietsgrenze befinden sich eine artenreiche Magerweide und eine Aufforstung, während an der südöstlichen Steinbruchkante artenreiches Magergrünland wächst. Die südlichsten Grünlandflächen, die im Gegensatz zum reich strukturierten restlichen Schutzgebiet in die typische, mit Hecken durchsetzte Münsterländer Parklandschaft eingegliedert sind, weisen mehr Nährstoffe auf und werden teilweise intensiv genutzt. Zum Schutzgebiet gehört hier auch ein basenreiches Wäldchen mit großer Orchideenvielfalt in der Krautschicht. Den besonderen Wert des im Westmünsterland gelegenen Gebietes machen in erster Linie die seltenen und gefährdeten Offenlandbiotope mit typischen, artenreichen Ausprägungen des Magergrünlandes und der Trockenrasen aus. Darüber hinaus stellen die enge Verzahnung aus wärmeliebenden Gebüschen mit Trockenrasen sowie Buchen- und Orchideenbuchenwälder wichtige Biotope dar. Das Gebiet weist aufgrund seiner strukturellen Vielfalt und der Ausprägung seltener Vegetationskomplexe mit gefährdeten Pflanzengesellschaften einen hohen floristischen Artenreichtum auf und ist somit landesweit von herausragender Bedeutung. An der nordwestlichen Verbreitungsgrenze der Kalkhalbtrockenrasen gelegen, sind die örtlichen Bestände überregional bedeutsam für den Erhalt des lokalen Genpools typischer Kalkhalbtrockenrasen-Arten. In der waldarmen Umgebung stellen darüber hinaus die standorttypischen, teilweise orchideenreichen Waldmeister-Buchenwälder einen hohen Wert im Biotopverbund dar. Das regional überdurchschnittlich artenreiche Grünland, welches teilweise zu den Glatthaferwiesen gehört, trägt ebenfalls zum hohen Wert des Gebietes bei. Die arten- und krautreichen Offenlandbereiche stellen durch ihre teils enge Verzahnung mit Gebüschen insbesondere für Insekten einen wichtigen Lebensraum im regionalen Biotopverbund dar. Wichtigstes Entwicklungsziel ist die Offenhaltung und Pflege der Kalkhalbtrockenrasen sowie eine extensive Nutzung der mageren Grünlandbereiche. Alt- und Totholz in den Wäldern sollten entwickelt und erhalten werden. Insbesondere im westlichen Teilbereich der ehemaligen Hessenschanze sollte eine naturverträgliche Besucherlenkung etabliert werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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