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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Am Bagno - Buchenberg (ST-094)

Objektbezeichnung:

NSG Am Bagno - Buchenberg

Kennung:

ST-094

Ort: Steinfurt
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 489,14 ha
Offizielle Fläche: 490,00 ha
Flächenanzahl: 7
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2006
Außerkraft: 2026
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und
Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und zum Teil stark gefaehrdeter Tier- und
Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechig-zusammenhängenden, strukturreichen
Laubwaldkomplexes mit seinen verschiedenen standoertlichen Auspraegungen und Altersphasen,
sowie einer Vielzahl im Zusammenhang mit dem Wald stehender schutzwuerdiger Gewaesser-
biotope und Feuchtgruenlandbereiche. Seltenen und gefaehrdeten Wildtierarten soll dabei die
Moeglichkeit zur Entwicklung natuerlicher Populationen und Sozialgefuege gegeben werden.
Insbesondere sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung folgende Biotope und Biotopstrukturen
als Lebensraeume fuer seltene, zum Teil stark gefaehrdete Saeugetier- (insbesondere
Fledermaus-), Vogel-, Amphibien-, Fisch- oder Wirbellosenarten sowie verschiedene Pflanzenarten
und Pflanzengesellschaften zu schuetzen:

- Waldmeister-Buchenwaelder,
- Hainsimsen-Buchenwaelder,
- Eichen-Hainbuchenwaelder,
- bodensaure Eichenwaelder,
- Erlen-Bruchwaelder und Hartholzauenwaelder,
- naturnahe Stillgewaesser,
- naturnahe Fliessgewaesser mit ihren Quell- und Auenbereichen,
- extensiv genutztes Gruenland, insbesondere Feucht- und Nassgruenland,
- markante Einzelbaeume, insbesondere Uraltbaeume, Baumreihen, Baumgruppen,Hecken und
Waldraender mit ausgepraegten Hochstaudensaeumen,
- Hoehlenbaeume und stehendes Totholz,

b) Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines naturnahen und durchgaengigen Fliessgewaeesser-
abschnittes der Steinfurter Aa,

c) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung des Gebietes,

d) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes,

e) Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer
Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge,

f) Zum Erhalt schutzwuerdiger Boeden, wie Staunaesseboeden, Grundwasserboeden, Moorboeden,
Plaggenesche sowie trockene, meist tiefgruendige Sandboeden,

g)Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung,

h)Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um
folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-
Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des Paragraphen 48 d Abs. 4 LG:

- Hainsimsen-Buchenwald (9110),
- Waldmeister-Buchenwald (9130),
- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160),
- alte bodensaure Eichenwaelder auf Sand (9190),
- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0 prioritaerer Lebensraum) sowie insbesondere
um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie als
massgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des Paragraph 48 d Abs. 4 LG:

- Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus),
- Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii),
- Teichfledermaus (Myotis dasycneme),
- Grosses Mausohr (Myotis myotis),

i) Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz NATURA 2000 insbesondere Bedeutung
fuer folgende Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgefuehrt sind:

- Eisvogel (Alcedo atthis),
- Schwarzspecht (Dryocopus martius).

Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung fuer das Gebiet ist
die Erhaltung und weitere Entwicklung eines grossflaechigen, zusammenhaengenden und
strukturreichen Laubwaldkomplexes mit den fuer die natuerlichen Waldgesellschaften typischen
Arten und Strukturen. Durch naturnahe Bewirtschaftung sollen die Bestaende in naturnahe
Laubwaelder mit ihren verschiedenen Entwicklungs- und Altersphasen einschliesslich
der Alt- und Totholzphase und in ihren standoertlich typischen Variationsbreiten ueberfuehrt
werden. Dabei ist eine Vermehrung der natuerlichen Waldgesellschaften durch den Umbau
von Flaechen, die mit nicht zur natuerlichen Waldgesellschaft gehoerenden Gehoelzen bestanden
sind, anzustreben. Um die Verjuengung der natuerlichen Baumarten, in der Regel ohne
besondere Schutzmassnahmen, zu ermoeglichen, ist die Schalenwilddichte auf ein entsprechendes
Mass einzuregulieren.
Des weiteren ist es Ziel, die unterschiedlichen Gewaesserbiotope sowie die extensiv genutzten
Gruenlandflaechen, insbesondere die Feucht- und Nasswiesen in ihrer natuerlichen Auspraegung
zu erhalten und zu foerdern, um neben dem Schutz gefaehrdeter Arten die hohe
Strukturvielfalt der Landschaft zu erhalten. Zur langfristigen Erhaltung der Fledermauspopulationen
sind neben dem Erhalt wichtiger Habitatstrukturen und Teillebensraeume insbesondere
die weitgehende Ungestoertheit der Winter- und Sommerquartiere durch geeignete
Besucherlenkungsmassnahmen sowie der Erhalt der Jagdgebiete auf Dauer sicherzustellen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3810-0020
  • BK-3810-906
Kennung:

BK-3810-0020

Objektbezeichnung:

Teilflächen des NSG Am Bagno - Buchenberg

Link zur Karte: BK-3810-0020
Objektbeschreibung: Biotopkartierung bei der nächsten Fortschreibung des BK
Kennung:

BK-3810-906

Objektbezeichnung:

NSG am Bagno

Link zur Karte: BK-3810-906
Objektbeschreibung: Zwei Gruenlandflaechen in der Aue der naturnah maeandrierenden Steinfurter Aa, zwischen einer stark befahrenen Strasse im Westen und dem grossen Waldgebiet Bagno im Osten gelegen. Die noerdliche Teilflaeche ist eine Nassbrache mit Hochstaudenfluren, Seggenriedern und Landroehricht. Die suedliche Teilflaeche ist eine teilweise feuchte, offensichtlich brachgefallene Fettweide, z.T. mit Feuchtezeigern und Dominanzbestaenden das Rohrglanzgrases.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,71 ha)
Biotoptypen:
  • Brachgefallene Fettweide <EE2> (0,43 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,71 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Orangefarbener Wiesen-Ellerling (Camarophyllus pratensis)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt von artenreichen Feuchtgruenland insbesondere auch als Jagdhabitat verschiedener Fledermausarten.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Entwaesserung
  • Vermeidung Eutrophierung
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