Inhalt:
Naturschutzgebiet Wald-Gruenlandkomplex bei Schloss Bentlage (ST-106)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Wald-Gruenlandkomplex bei Schloss Bentlage |
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Kennung: |
ST-106 |
Ort: | Rheine |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 103,62 ha |
Offizielle Fläche: | 106,70 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1998 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Das Naturschutzgebiet wird festgesetzt a) Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines Feuchtgebietes mit Hochmoorresten, b) Zur Erhaltung und Wiederherstellung der Vegetation naehrstoffarmer Stillge- waesser und Heiden, c) Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebens- staetten gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, d) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden, e) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Hochmoorrestes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-0002 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Wald-Grünlandkomplex bei Schloss Bentlage |
Link zur Karte: | BK-0002 |
Objektbeschreibung: | 1. Das Gebiet liegt nordwestlich von Rheine in einem Bereich um das Schloss Bentlage und stellt einen Teil des Urstromtales der Ems dar. Es wird im Osten, Nordosten und Norden von der Ems, im Westen und Südwesten vom Salinenkanal und im Süden bzw. Südosten von einer Gleisanlage begrenzt. Im Nordwesten wird das NSG durch die B70 in zwei Teile zerschnitten. Das Grünland bildet ein von Nordwest nach Südost verlaufendes und von Wald umgebendes Gelände. Den Untergrund des Gebietes bilden Talsande der Ems. Direkt um das Schloss liegen noch alte Streuobstwiesen mit einigen alten Obstbäumen. Im Zentrum des Gebietes befindet sich eine große Nassgrünlandfläche, deren zentrale Bereiche Röhrichte entlang eines Grabens bilden. Weitere private Grünlandflächen werden eher intensiv genutzt. Vereinzelte Ackerflächen dienen überwiegend zum Maisanbau. Umrahmt werden Grünland und Äcker von zusammenhängenden Waldbeständen, deren Baumschicht ca. 100 bis 150 Jahre alt ist und zum größten Teil aus Stieleichen und Rotbuchen besteht. Die ältesten Eichen sind über 1 m dick. Stellenweise finden sich auch Roteichen, Wildkirschen, Lärchen und Reste von Fichtenbeständen. Eine Strauchschicht ist wenig entwickelt, in der Krautschicht dominieren Adlerfarn oder Drahtschmiele, nur lokal ist Pfeifengras bestandsbildend. Entlang der Ems ist der Wald etwas feuchter und artenreicher, im Nordwesten besteht ein kleiner Erlenwald. Hier finden sich fünf Kleingewässer aus den 1980´ger Jahren mit flach ausgezogenen Uferböschungen, die mit Erlen und Weiden größtenteils zugewachsen sind. Neben dem großflächigen Wald stellen Hecken und Kleingehölze im Gebiet einen wichtigen Lebensraum dar, in dem unter anderem auch Hainbuchen, Weißdorn und Ulmen vorkommen. 2. Besondere Bedeutung hat das Gebiet durch seine teilweise großflächigen, altersheterogenen Baumbestände, seine strukturelle Vielfalt und seine variierenden Feuchteausprägungen naturnaher Laubwaldtypen. In den Waldbeständen finden sich stehendes und liegendes Totholz mit besonderer Bedeutung u.a. für Spechte. Hier sind insbesondere Mittel- und Schwarzspecht zu nennen. Einige Wege im Gebiet sowie auch der Salinenkanal werden von einer Landschaftsbild prägenden Allee aus alten Bäumen gesäumt. Zur hohen Wertigkeit trägt darüber hinaus ein großer, extensiv genutzter Grünlandkomplex bei, in dem typisch ausgebildete Einheiten der Seggen- und binsenreichen Nasswiesen und Brachen kleinräumig eng miteinander verzahnt sind. In überflutenden Bereichen sind hier Wasserralle und unregelmäßig das Tüpfelsumpfhuhn anzutreffen. 3. Mit dem angrenzenden FFH-Gebiet Emsaue hat der Wald- und Grünlandkomplex Schloss-Bentlage eine besondere Bedeutung für den regionalen und landesweiten Biotopverbund. Naturnaher Waldbau privater Flächen sollte im Gebiet die naturnahen Waldgesellschaften fördern, die alten Baumbestände erhalten und eine behutsame Entnahme der nicht bodenständigen Baumarten anstreben. Hoher Besucherdruck über ein gut ausgebautes Wegenetz, das sich sternförmig durch die Wälder zieht, wirkt stark beeinträchtigend auf die wertgebenden Biotoptypen. Intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen sollten über die Teilnahme am Vertragsnaturschutz extensiviert werden, um damit eine Biodiversität steigernde Entwicklung des ansonsten vielgestaltigen Gebietes zu erreichen. 4. Wichtige Entwicklungsziele sind die Erhaltung und Förderung eines strukturreichen Laubwaldkomplexes mit den für natürliche Waldgesellschaften typischen Arten. Hierzu sind die verschiedenen Waldflächen durch naturnahe Bewirtschaftung in naturnahe Laubwälder mit ihren verschiedenen Entwicklungs- und Altersphasen einschließlich der Alt- und Totholzphase zu überführen. Darüber hinaus ist die Extensivierung privaten Grünlandes zur Erhöhung der strukturellen Vielfalt des Gebietes voranzutreiben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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