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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Feuchtgruenlandkomplex Ellinghorst (ST-109)

Objektbezeichnung:

NSG Feuchtgruenlandkomplex Ellinghorst

Kennung:

ST-109

Ort: Rheine
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 7,69 ha
Offizielle Fläche: 7,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1998
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das NSG wird festgesetzt

a) Zur Erhaltung eines strukturreichen Gruenland-Kleingehoelzkomplexes
als Rest der altbaeuerlichen Kulturlandschaft und als Lebens- und
Rueckzugsraum wildlebender Pflanzen und Tierarten in einer bebauten
und intensiv genutzten Landschaft,

b) Wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und Schoenheit der Flaeche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00043
Kennung:

BK-0002

Objektbezeichnung:

NSG Feuchtgruenlandkomplex Ellinghorst

Link zur Karte: BK-0002
Objektbeschreibung: 1.Im Westen der Stadt Rheine befindet sich das Naturschutzgebiet Feuchtgrünlandkomplex Ellinghorst. Es handelt sich um einen schmalen, langgestreckten Feuchtgrünlandbereich, welches von drei Seiten von Straßen und Siedlungen begrenzt wird. Im Norden schließt sich ein größerer Acker an. Das Gebiet zeichnet sich durch einen Biotopkomplex aus kleinräumigen Grünlandbereichen, Gehölzstreifen und Feldgehölzen aus. Von West nach Ost durchfließt ein kleiner Bach mit einem Ufergehölz aus Erlen und Weiden das Feuchtgebiet. Während einige Grünlandflächen aus der Bewirtschaftung herausgenommen wurden und zunehmend verbrachen, werden andere Flächen im Naturschutzgebiet intensiv bewirtschaftet. Aber insbesondere die traditionell extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen zeichnen sich durch schützenswerte Feuchtgrünlandgesellschaften aus. Im nördlichen Teilbereich des Gebietes befindet sich eine alte Streuobstwiese, die mit Rindern beweidet wird. Das im Zentrum des Gebietes befindliche Gehölz gliedert sich in einen trockneren Eichenbuchenwald, welcher nach Westen in einen feuchten Erlenbruchwald übergeht. Erwähnenswert ist der am westlichen Rand des Schutzgebietes als Regenrückhaltebecken angelegte Gewässer mit großen Flachwasserbereichen. 2.Das Naturschutzgebiet zeichnet sich durch seine an feuchte und nasse Standorte angepassten Lebensräume aus. Insbesondere das Feucht- und Nassgrünland mit seinen gesetzlich geschützten Sumpfdotterblumenwiesen und Flutrasen hat eine große Bedeutung für das Naturschutzgebiet. Hier kommen feuchtigkeitsliebende Pflanzenarten wie Kuckucks-Lichtnelke, Sumpf-Vergißmeinnicht, Brennender Hahnenfuß und die Zweizeilige Segge vor. Aber auch die extensiv genutzten trockneren Wiesen in ihrer typischen Ausbildung mit Vorkommen schützenswerter Arten wie Glatthafer, Kriechende Günsel, Feld-Hainsimse, Ruchgras und Scharfen Hahnenfuß sind für das Naturschutzgebiet von Bedeutung. 3.Im landesweiten Biotopverbund stellt das Gebiet ein wichtiges Glied in der Reihe der Feuchtwiesenschutzgebiete in NRW dar. Das Naturschutzgebiet Feuchtgrünlandkomplex Ellinghorst steht gemäß dem Feuchtwiesenschutzprogramm NRW im räumlichen Verbund mit mehreren Schutzgebieten, wie das in der Nähe befindliche Naturschutzgebiet Großes und kleines Unland und das nördlich gelegene Naturschutzgebiet Wald-Grünlandkomplex Schloß Bentlage. 4.Hauptziel sind der Erhalt und die Optimierung eines Feuchtwiesengebietes als Lebensraum für an feuchte Lebensräume gebundene Tier- und Pflanzenarten. Dies beinhaltet die Fortsetzung und Ausweitung der extensiven Grünlandbewirtschaftung mit ausgewogenem Verhältnis von Wiesen- und Weidenutzung. In diesem Zusammenhang ist eine verstärkte Teilnahme am Vertragsnaturschutz wünschenswert. Der Erhalt und die Optimierung des ökologischen Zustandes des Erlenbruchwaldes, des Eichen-und Buchenwaldes und der Gehölzstrukturen muss ein weiteres Hauptziel der Bemühungen im Naturschutzgebiet sein. Ein weiterer Schwerpunkt sollte die Optimierung des kleinen Fließgewässers mit seinen bachbegleitenden Ufergehölzen sein. Gebietsfremde Pflanzenarten sollten möglichst zurück gedrängt und eine Ausbringung von Grünabfällen verhindert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (2,67 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,91 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,45 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,09 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,25 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,76 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,11 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,88 ha)
  • Hecke <BD0> (0,03 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,99 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,03 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,32 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,67 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,98 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,06 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,24 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,10 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,05 ha)
  • Bach <FM0> (0,25 ha)
  • Rückhaltebecken <FS0> (0,11 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,01 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wasserschwaden (Glyceria maxima subsp. maxima)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Goldrute (unbestimmt) (Solidago spec.)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines strukturreichen Grünland-Kleingehölzkomplexes als Rest der altbäuerlichen Kulturlandschaft und als Lebensraum für an feuchte Lebensräume angepasste Tiere und Pflanzen in einer bebauten und intensiv genutzten Landschaft.
Gefährdungen:
  • Drainage
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Arten
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • Pflege von Hecken
  • Pufferzone anlegen
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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