Inhalt:
Naturschutzgebiet Lienener Osning (ST-114)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Lienener Osning |
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Kennung: |
ST-114 |
Ort: | Lienen |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 438,77 ha |
Offizielle Fläche: | 439,10 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2009 |
Inkraft: | 2009 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Das Naturschutzgebiet wird festgesetzt, a) zur Erhaltung, Förderung und Entwicklung sowie zur Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten landschaftsraumtypischer, seltener und gefährdeter Tier und Pflanzenarten in einem großen, strukturreichen, durch natürliche Aufbau- und Zerfallsprozesse geprägten, Waldkomplex mit naturnahem Quellbachsystem und verschiedenen Offenlandbiotopen, insbesondere - zur Erhaltung, Förderung und Entwicklung eines großflächigen, strukturreichen, naturnahen, kraut- und geophytenreichen Waldmeister-Buchenwaldes der basenreichen Standorte inklusive der Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren mit der jeweils typischen Vegetation und Fauna, - zur Erhaltung, Förderung und Entwicklung eines strukturreichen, naturnahen Hainsimsen-Buchenwaldes auf Löß inklusive der Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren mit der jeweils typischen Vegetation und Fauna, - zur Erhaltung und Sicherung der Kalktuffquellen mit Kalksinterstrukturen und bachbegleitenden Erlen- Eschen-Auenwälder sowie und ihrer typischen Vegetation und Fauna, - zur Erhaltung, Förderung und Entwicklung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten bestimmter, z.T. stark gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter, wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbeson- dere von kalkliebenden Pflanzen, Fledermäusen, Vögeln, Amphibien und Wirbellosen und deren Lebens- stätten wie - Fließ- und Kleingewässer, insbesondere sonnenexponierte Laichgewässer, - strukturreiche und altersheterogene Gehölz- und Waldkomplexe, - Höhlenbäume und Baumstubben, - Waldlichtungen und Offenlandbereiche, - Säume und Raine, - zur Erhaltung und Wiederherstellung einzelner, örtlich vorhandener niederwaldartiger Bestände; b) zur Erhaltung und Sicherung der Geländemorphologie einschließlich der gebietstypischen Bodenvergesellschaftung und des davon geprägten Naturhaushaltes sowie zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderungen ökologischer Zusammenhänge, c) aus wissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie natur- und erdgeschichtlichen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung des Kalksteinzuges und des großflächigen, zusammen- hängenden Waldareals, d) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes, e) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, f) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes aller im Gebiet vorhandenen natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemein- schaftlichem Interesse gemäß Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48d Abs. 4 LG NW: - Kalktuffquellen (7220, prioritärer Lebensraum) - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91E0, prioritärer Lebensraum) - Waldmeister-Buchenwald (9130) sowie insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48d Abs. 4 LG NW: - Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) - Teichfledermaus (Myotis dasycneme) - Großes Mausohr (Myotis myotis) - Kammmolch (Triturus cristatus) Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vor- kommende Vogelarten gemäß Art. 4 der EU-Vogelschutzrichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48d Abs. 4 LG NW: Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind: - Uhu (Bubo bubo) (brütend) - Schwarzspecht (Dryocopus maritius) (brütend) |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-ST-00010 |
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Objektbezeichnung: |
Höhenkamm des Teutoburger Waldes zwischen Lengerich und Lienen |
Link zur Karte: | BK-ST-00010 |
Objektbeschreibung: | Das 438 ha umfassende NSG "Lienener Osning" ist ein tektonische außerordentlich bedeutsamer Kalkstein- Höhenzug zwischen Lengerich und Lienen. Das Gebiet gehört zu einem über 100 km langen Ausläufer der in das nordwestliche Tiefland hineinziehenden Mittelgebirgsschwelle, die die Münsterländische Bucht im Norden begrenzt. Waldmeister- Buchenwälder, bei denen es sich meist um durchgewachsene Niederwälder handelt und die in verschiedenen Bereichen große Orchideenbestände aufweisen, bedecken zusammen mit Fichtenparzellen die Hänge und Kammlagen. Mehrere naturnahe Quellbäche entspringen auf dem südexponierten Hang. Kalk-Halbtrockenrasen, die durch ihren Reichtum an Orchideen und anderen Blütenpflanzen besonders im Frühjahr ein buntes Bild bieten und eine Vielzahl von Insekten aufweisen, sowie Kalksümpfe und Kalktuffquellen mit seltenen Pflanzengesellschaften sind weitere zusätzliche schutzwürdige Lebensräume in stillgelegten und zum Teil schon sehr alten Steinbrüchen. Im zentralen Gebietsteil befinden sich zwei noch im Abbau befindlichen Kalksteinbrüche der Firmen Calcis und Dykerhoff-Buzzi. Die großflächig zusammenhängenden Buchenbestände weisen aufgrund der vormaligen Niederwaldnutzung eine einzigartige Struktur auf. Die Stämme wachsen aus zwei bis mehrstämmigen Stockausschlägen hervor und sind - im Gegensatz zur eigentlichen Wuchsform der Rotbuche krumm oder weisen Drehwuchs auf. Ein Großteil stockt im mittleren Baumholz; ältere Bestände weisen auch starkes Baumholz und Althölzer auf. Teilweise ist liegendes und stehendes Totholz in unterschiedlichen stärken und Zersetzungsgraden vorhanden. Eine Strauchschicht ist aufgrund der hohen Wilddichte nur spärlich bzw. gar nicht ausgebildet. Der Teutoburger Wald stellt insgesamt eines von vier Hauptvorkommen des Lebensraumtyps Waldmeister- Buchenwald in Deutschland dar. Dieses Vorkommen ist zugleich der einzige Hauptverbreitungsraum in NRW (Weser- und Weser- Leine- Bergland), das sich nach Südosten (Thüringer Becken und Randplatten) fortsetzt. Die nördlichen Teile des Teutoburger Waldes inklusive des Intruper Berges gehören somit zu einem landesweit bedeutsamen Korridor für Buchenwälder auf Kalkgestein und haben daher eine hohe Bedeutung. Der Teutoburger Wald ist darüber hinaus wegen der vielen, z.T. hochgradig gefährdeten Orchideen (u.a. Bienen- Ragwurz, Rotes Waldvögelein) und anderen Pflanzenarten (z.B. Gemeines Fettkraut) weit über den Naturraum Osnabrücker Osning hinaus botanisch äußerst wertvoll. Der Orchideenreichtum der Buchenbestände lässt sich mit der früheren Nutzung der Wälder als Niederwald erklären, der dieser lichtliebenden artengruppe hervorragende Lebensbedingungen gab. Mehrere dieser Arten sind hier am Rande ihres Verbreitungsgebietes. Teile der sich im Gebiet befindenden Fichtenparzellen sind aufgrund des Sturmtiefs "Frederike" (18.01.2018) umgestürzt. Zudem werden die Nadelholzbestände aufgrund der trockenen Witterung im Erfassungsjahr stark durch den Borkenkäfer geschädigt. Die forstwirtschaftliche Nutzung der Buchenbestände ist auffallend extensiv, großflächig überhaupt nicht vorhanden, welches durch die kleinteiligen Besitzverhältnisse einerseits und die geringe wirtschaftliche Wertigkeit der "Krummhölzer" zu erklären ist. Eine vegetationskundliche Besonderheit stellt der Bestand der Schwarzen Kopfbinse an einem der Kalk- Sümpfe dar. Gleichzeitig bieten die alten Steinbrüche mit ihren Kleingewässern Lebens- und Fortpflanzungsraum für Kriechtiere und Lurche wie z.B. den Kammmolch. Die Buchenwälder sind zudem Lebensraum der seltenen und gefährdeten Bechsteinfledermaus Im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes von naturnahen Buchenbeständen auf Kalkböden ist das Gebiet als Teil eines landesweit wichtigen Waldkorridors von hervorragender Bedeutung. Der Korridor wird durch drei in Abbau befindliche Kalksteinbrüche in Teilen unterbrochen. Für den Schutz des Lebensraumtyps Waldmeister- Buchenwald ist der Erhalt des Buchenwaldes und seine Wiederherstellung auf derzeitigen Fichtenstandorten (die z. T. noch eine dem Waldmeister- Buchenwald entsprechende Krau |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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