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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Beermanns Venneken (ST-119)

Objektbezeichnung:

NSG Beermanns Venneken

Kennung:

ST-119

Ort: Hoerstel
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 11,40 ha
Offizielle Fläche: 11,40 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2014
Außerkraft: 2034
Schutzziel: (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Na-turschutzgebiet gemäß § 23 BNatSchG ausgewiesen.

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten,
insbesondere von seltenen und z. T. stark gefährdeten landschaftsraumtypischen Pflanzen- und Tierarten
und von seltenen, zum Teil gefährdeten Wiesenvögeln, Amphi-bien und Wirbellosen sowie Pflanzen und
Pflanzengesellschaften des offenen Wassers und des feuchten Grünlandes;

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdigen Böden:
Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natülicher Lebensraum sowie
regionaltypische oder besonders seltene Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte;

c) wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Ei-genart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes;

d) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderungen
ökologischer Zusammenhänge;

e) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00041
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Beermanns Venneken

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: 1.Das gut 11 ha große Naturschutzgebiet Beermanns Venneken befindet sich östlich der Ortschaft Bevergern am Dortmund Ems Kanal im nördlichen Münsterland. Das Naturschutzgebiet setzt sich aus drei kleineren Teilgebieten zusammen, die jeweils direkt an Wohnsiedlungen der Ortschaft angrenzen. Der Standort über Niedermoor ist überwiegend feucht und nass. Aus der Zeit des Kanalbaus befindet sich eine ca. 2 ha große Abraumhalde aus Kalkgesteinen im Naturschutzgebiet. Ein heterogener Biotopkomplex aus Laubholzbeständen, Grünland- und Bracheflächen sowie Kleingewässern mit angrenzenden Röhrichten, Feuchtgebüschen und Bruchwäldern prägt das Schutzgebiet. Im westlichen Teilgebiet befinden sich extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen und Rinderweiden. Hier befindet sich auch die Abraumhalde, die als Weidegrünland genutzt wird. Ein kleines Feldgehölz, Gehölzstreifen und Hecken grenzen an die Grünlandflächen an. Das mittlere Teilgebiet des Naturschutzgebietes besteht aus einer brachliegenden Nasswiese, welche an einen kleinen höher gelegenen und damit trockenen Eichen-Buchenwald angrenzt. Das im östlichen Teilgebiet liegende Feuchtgebiet wird durch ein verlandetes und mit Röhricht zugewachsenes Gewässer geprägt, dem sich ein Grauweidengebüsch anschließt. In dem angrenzenden Erlenbruchwald mischen sich einige Bruchweiden. Hier befindet sich ein weiteres Kleingewässer. 2.Das Naturschutzgebiet zeichnet sich durch seine an feuchte und nasse Standorte angepassten Lebensräume aus. Insbesondere das Feucht- und Nassgrünland mit seinen gesetzlich geschützten Sumpfdotterblumenwiesen hat eine große Bedeutung für das Naturschutzgebiet. Hier kommen feuchtigkeitsliebende Pflanzenarten wie Kuckucks-Lichtnelke, Spitzblütige Binse, Gewöhnliche Sumpfbinse und die Sumpfsegge vor. Als gefährdete Pflanzenart findet der Sumpf-Haarstrang hier einen geeigneten Lebensraum. Des Weiteren sind die Kleingewässer, Grauweidengebüsche und der Erlenbruchwald als Feuchtbiotope von Bedeutung für das Naturschutzgebiet. Leider zeigt sich der Bruchwald in keinem guten Erhaltungszustand. Störzeiger wie Brennnesseln deuten auf einen zu hohen Nährstoffeintrag hin. Neophyten wie das Drüsige Springkraut konnten sich hier ausbreiten und dominieren in Teilbereichen die Krautschicht. Auch das Gewässer verlandet zunehmend und wird vom Schilfröhricht dominiert. Auch hier sind Störzeiger wie Brennnessel und Drüsiges Springkraut zu finden. 3.Im landesweiten Biotopverbund stellt das Gebiet ein wichtiges Glied in der Reihe der Feuchtwiesenschutzgebiete in NRW dar. Das Naturschutzgebiet Beermanns Venneken steht gemäß dem Feuchtwiesenschutzprogramm NRW im räumlichen Verbund mit mehreren Schutzgebieten, wie die westlich gelegenen Naturschutzgebiete Swattet Mörken, Moßmörken und dem Feuchtgrünlandkomplex Ellinghorst. 4.Hauptziel sind der Erhalt und die Optimierung eines Feuchtwiesengebietes als Lebensraum für an feuchte Lebensräume gebundene Tier- und Pflanzenarten. Dies beinhaltet die Fortsetzung und Ausweitung der extensiven Grünlandbewirtschaftung mit ausgewogenem Verhältnis von Wiesen- und Weidenutzung. Der Erhalt und die Optimierung des ökologischen Zustandes des Nasswaldes mit Erlenbruchwald und Weidengebüschen muss ein weiteres Hauptziel der Bemühungen im Naturschutzgebiet sein. Ein weiterer Schwerpunkt sollte die Offenhaltung und Entschlammung der beiden im Osten des Gebietes befindlichen Gewässer sein. Die Pflege der Gehölzstrukturen als landschaftsprägende Elemente ist ebenfalls von Bedeutung. Gebietsfremde Pflanzenarten sollten möglichst zurück gedrängt und eine Ausbringung von Grünabfällen verhindert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,75 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,93 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,12 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,31 ha)
  • Röhrichte (0,17 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,43 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,12 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,75 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,99 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,99 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,45 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,86 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,17 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,37 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,85 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,92 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,56 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,43 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,12 ha)
  • Acker <HA0> (0,04 ha)
  • Ruderalsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB1> (0,02 ha)
  • Landwirtschaftliche Hof- und Gebäudefläche <SB5> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breit-Wegerich i.w.S. (Plantago major s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Echte Zaunwinde (Calystegia sepium subsp. sepium)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke i.w.S. (Betula pubescens s.l.)
  • Nickender Löwenzahn (Leontodon saxatilis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn (unbestimmt) (Dryopteris spec.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung strukturreicher Feuchtbiotope sowie Erhaltung naturnaher Laubwälder als Refugial- und Trittsteinbiotope im lokalen Biotopverbund
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Beseitigung von verdaemmenden Gehoelzen
  • Entschlammung
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