Inhalt:
Naturschutzgebiet Rodderberg <SU> (SU-002K2)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Rodderberg <SU> |
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Kennung: |
SU-002K2 |
Ort: | Wachtberg |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 23,37 ha |
Offizielle Fläche: | 53,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1928 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 2025 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
a) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a) sowie Satz 2 LG zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung - von vegetationsfreien und vegetationsarmen Schlackenbereichen, - gut ausgebildeter Pflanzengesellschaften, wie Sandpionierrasen, flechtenreicher Sedum- Pioniergesellschaften, Trocken- und Halbtrockenrasen, Magerwiesen und Glatthaferwiesen mit gefaehrdeten Arten, - extensiver artenreicher Gruenlandbereiche, - eines Lebensraumes fuer seltene Tierarten, insbesondere Insekten, - eines Lebensraumes fuer thermophile Tier- und Pflanzenarten, die im Bereich des Rodderberges zum Teil die Nordgrenze ihrer Verbreitung in Mitteleuropa erreichen; b) In Ausfuehrung des Paragraphen 48 c LG in Verbindung mit der FFH-Richtlinie in der jeweils gueltigen Fassung gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a) sowie gemaess Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes ba) zur Erhaltung folgender Lebensraeume gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: - Lueckige Kalk-Pionierrasen (6110), - Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510), - Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (8230); bb) Zur Wiederherstellung des folgenden Lebensraumes gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210); c) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe b) LG aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder erdgeschichtlichen Gruenden, insbesondere - aufgrund der geomorphologischen Vollkommenheit der vulkanischen Strukturen, - als Zeugnis der juengsten Phase des rheinischen Vulkanismus im Pleistozaen, - aufgrund der Bedeutung des Rodderberges als noerdlichster Auslaeufer des quartaerzeitlichen Osteifeler Vulkangebietes, - zum Erhalt der geologischen Aufschluesse und zur Dokumentation und Anschauung geologischer Prozesse; d) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe c) LG wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Rodderberges als Vulkankrater und der damit verbundenen Eignung des Gebietes fuer die landschaftsgebundene Erholung, das Naturerleben und die Umweltbildung sowie aufgrund seiner Funktion als Aussichtspunkt auf das Rheintal und das Siebengebirge. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5309-902 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rodderberg <SU> |
Link zur Karte: | BK-5309-902 |
Objektbeschreibung: | Das hier behandelte Naturschutzgebiet bedeckt die Südwestseite des Rodderbergs, die zum Rhein-Sieg-Kreis gehört. Es handelt sich um einen vor etwa 30000 Jahren ausgebrochenen Tuff-Vulkan. Ein ringförmiger Aschenwall umschließt eine etwa 800 m breite Innensenke, die während der Eiszeit mit mächtigen Löss-Schichten ausgefüllt wurde. Das Lavagestein (überwiegend als lockere Lavaschlacken) zeigt in der Verwitterung einen leicht sauren Charakter, der sich besonders bei flachgründigen Böden ausprägt. Diese Trockenbiotope finden sich v.a. im Umfeld ehemaliger Tuffgruben in der Nordspitze und am südwestlichen Rand des NSG. Wo an ehemaligen Tuffgruben noch Böschungen aus lockeren Lavaschlacken anstehen, ist die durch den Schmalblättrigen Hohlzahn gekennzeichnete Schuttflurvegetation bezeichnend. Das festgelegte offene bis nur gering bedeckte Lavagestein zeigt eine artenreiche Nelkenhaferflur, die meist im Komplex mit teils flächig deckenden Sukkulentenfluren (Mauerpfefferarten) auftritt. Diese werden in der Folge und auch bei leicht zunehmender Bodenmächtigkeit durch den Flügelginster-Trockenrasen abgelöst. Diese für leicht sauer reagierende Vulkanböden im Rheingebiet bezeichnende Vegetationseinheit steht floristisch den Enzian-Schillergrasrasen auf Kalkböden recht nahe, wobei die Unterschiede mit zunehmender Bodenmächtigkeit verwischen. Bei nachlassender Pflege der flachgründigen Böden (bzw. bei zunehmender Bodenmächtigkeit) entsteht der trockene Flügel der Glatthaferwiese oder es beginnt eine Sukzession zu Gebüschen, v.a. mit dem Roten Hartriegel. Glatthaferwiesen prägen auch ansonsten den überwiegenden Teil des Schutzgebietes, das von dem Gestüt Broichhof bewirtschaftet wird. Auffällig ist in den Wiesen der gelbe Blütenaspekt des hier häufigen Wiesen-Pippaus. Die Gebäude und Reitanlagen des Gestüts sind in das Schutzgebiet einbezogen. Bereichernd für den Biotopkomplex und das Landschaftsbild ist ferner das Vorkommen von Hecken, Kleingehölzen und mageren Säumen (v.a. entlang des Krater-Rundwegs). Im Süden wurde eine weitgehend verbuschte Kleinst-Tuffgrube einbezogen. Der Rodderberg ist sowohl Geologisch aufgrund der Vollkommenheit der vulkanischen Strukturen und als Zeugnis der jüngsten Phase des rheinischen Vulkanismus als auch naturschutzfachlich von internationaler bzw. landesweiter Bedeutung. Die Vegetation auf vulkanischen Böden ist bezeichnend für das mittelrheinische Trockengebiet, die hier an der Grenze zur Köln-Bonner Bucht ihr Ende findet. Der Rodderberg zählt aufgrund seiner einzigartigen Vegetation und als Aussichtsberg zum Rheintal und Siebengebirge zu den schönsten Schutzgebieten im Bonner Raum. Für den bundesweiten Biotopverbund entlang des Rheins und natürlich auch für den regionalen Biotopverbund stellt der Rodderberg eine Kernfläche dar, wo Wärme liebende Tier- und Pflanzenarten vorkommen, die hier zum Teil die Nordgrenze ihrer Verbreitung in Mitteleuropa erreichen. Die bisherigen Anstrengungen zum Erhalt von Trockenrasen incl. Pionier- und Sukkulentenfluren durch Beweidung bzw. Entfernung der hier aufkommenden Gehölze bei Bedarf sind ebenso fortzusetzen wie die langfristig positiven Bemühungen zur Schaffung von artenreichen Wiesenflächen und die Entflechtung der Konflikte von Naturschutz und Erholung. Aktuell konnte im Vergleich zu den Vorjahren eine Zunahme von Brachezuständen (mit Verlust an Halbtrockenrasen) dokumentiert werden, die im Zuge von unregelmäßig anfallenden Biotoppflegemaßnahmen sicherlich wieder zurückgedrängt wird. |
Kennung: |
BK-5309-096 |
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Objektbezeichnung: |
Westhang des Rodderberg |
Link zur Karte: | BK-5309-096 |
Objektbeschreibung: | SW- bis W-exponierte Aussenhaenge des Rodderberges mit artenarmer Glatthaferwiese im noerdlichen Teilbereich. Der suedliche Teilbereich umfasst intensives Weidegruenland z.T. mit alten Apfel- und Birnbaeumen. Am SW-Ende ist der Sohlenbereich einer ehemaligen Tuffgrube aufgeforstet, vorherrschend mit Ahorn, Kirsche und Buche (Stangenforst). Suedlich davon liegt t eine verbuschte, kleine Obstbrache, derzeit Vogelkirschen-Buschwald, am Rand mit Clematis-Schleiern uebersponnen. Durch die Extensivierung der Nutzung kaeme beiden Flaechen eine wichtige Pufferfunktion fuer die unmittel angrenzenden, vegetations- kundlich und floristisch wertvollen Trockenrasendes NSG Rodderberg zu. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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