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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Niedemoor im Widdauer Wald (SU-014)

Objektbezeichnung:

NSG Niedemoor im Widdauer Wald

Kennung:

SU-014

Ort: Lohmar
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 3,68 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung des NSG erfolgt

- Zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten bestimmter
wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tierarten,
- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder
erdgeschichtlichen Gruenden,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schoenheit einer Flaeche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-SU-00030
Kennung:

BK-5109-0023

Objektbezeichnung:

NSG Niedermoor im Widdauer Wald

Link zur Karte: BK-5109-0023
Objektbeschreibung: Das NSG "Niedermoor im Widdauer Wald" stellt eine spitzwinklig zulaufende Dreiecksfläche dar, die im Westen von der hier vierspurigen B 484, im Osten von der A 3 begrenzt wird. Im Süden schließt sich eine Waldfläche an, die weiter südlich an der B 56 endet. Das Gebiet wird im zugespitzten Norden von einer älteren, eingezäunten Eichenmischwald-Aufforstung eingenommen. Dieser schließt sich ein Mittelwald artiger Hainbuchenbestand mit z.T. sehr alten Eichen an. Ein kleiner Abschnitt des Rotenbachs durchfließt diesen Bestand in sehr eingetieftem, erodierten Bachbett. Im tiefer liegenden südlichen Bereich folgt ein torfmoosreicher Erlenbruchwald sowie auf wiederum etwas erhöhtem Gelände eine zweite Teilfläche des Hainbuchenwaldes. Der südlichste Bereich wird von einer vermoorten weitgehend offenen Fläche eingenommen. Hier hat sich ein Biotopkomplex aus Heideweiher mit umgebenden, Heidemoorelementen erhalten mit Vorkommen von mehreren seltenen Moorpflanzen wie Sonnentau, Schmalblättrigem Wollgras, Moosbeere und Glockenheide. Der Randbereich wird von einem vernässten, torfmoosreichen, abgängigem Kiefernforst eingenommen, in dem vereinzelt Moorbirken aufkommen. Ein Regenrückhaltebecken und weitere technische Einrichtungen sind am Rande der Fläche errichtet worden. Der besondere Wert der Fläche liegt in dem Restvorkommen eines Moorgewässers mit umgebenden Heidemoor, dass als FFH-Lebensraum und gesetzlich geschütztes Biotop einzustufen ist. Es stellt einen im Naturraum äußerst seltenen und bedrohten Lebensraum dar. Daneben ist der gut ausgebildete Erlenbruchwald ebenfalls ein seltener und gefährdeter Biotoptyp. Der naturraumtypischen Hainbuchenwald mit den sehr alten Eichen stellt ein weiteres wertvolles Strukturelement dar. Die Fläche gehört zur Biotopverbundfläche "Waldreservat Lohmarer Wald" mit herausragende Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund. Am Rande des Ballungsraum Köln-Bonn ist dieser große zusammenhängende Wald mit über 500 ha Größe ein besonders wertvolle Kernfläche des Biotopverbundes. Die Naturschutzgebietsfläche bildet dabei eine hochwertige Teilfläche, die jedoch durch stark frequentierten Straße fast vollständig von benachbarten Waldflächen getrennt ist. Hauptentwicklungsziel ist es, den hervorragenden Moorbiotopkomplex, den Bruchwald und den alten Baumbestand zu erhalten. Eine Optimierung sollte durch Entfernung des Kiefernforste im vermoorten Bereich erfolgen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Hochmoore, Uebergangsmoore und Torfstiche (nicht FFH-LRT) <NCA0> (0,25 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,49 ha)
  • Moore (0,25 ha)
Biotoptypen:
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,25 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,49 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,31 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,95 ha)
  • Hoch-, Zwischenmoordegenerationsstadium <CA4> (0,25 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,04 ha)
  • Böschung <HH0> (0,19 ha)
  • sonstige Ver- und Entsorgungsanlage <SE0> (1,12 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Moosbeere Sa. (Vaccinium oxycoccos agg.)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Straussgras Sa. (Agrostis canina agg.)
  • Mehlbeere Sa. (Sorbus aria agg.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Seerose (unbestimmt) (Nymphaea spec.)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Moor-Bruchwaldkomlexes als im Naturraum äußerst seltenen Sonderstandort mit Vorkommen seltener und gefährdeter Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Isolation von Pflanzenpopulationen
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Strassenbau
  • Veraenderung des Wasserchemismus
Maßnahmen:
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Wasserstandes
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