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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Weilerhofer See (SU-022)

Objektbezeichnung:

NSG Weilerhofer See

Kennung:

SU-022

Ort: Niederkassel
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 27,63 ha
Offizielle Fläche: 27,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2017
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG, insbesondere

- zur Erhaltung der Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH-Richtlinie:

- oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation
aus Armleuchteralgen (3140);

- zur Erhaltung und Entwicklung eines Biotopkomplexes mit naturnahen Stillgewässern und
mageren Rohbodenstandorten sowie vegetationsarmen Bereichen als Lebensraum für biotop-
spezifische Tiere und Pflanzen;

- als wichtiges Trittsteinbiotop für Arten wie Wechselkröte, Blauflügelige Ödlandschrecke,
Winterlibelle, Wasservögel und damit wichtiges Biotopverbundelement;

- zur Erhaltung von seltenen Armleuchteralgen;

- wegen der besonderen Wasserqualität des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5108-0001
Kennung:

BK-5108-0001

Objektbezeichnung:

NSG Weilerhofer See

Link zur Karte: BK-5108-0001
Objektbeschreibung: Renaturierte ca. 30 ha umfassende ehemalige Kiesgrube auf der Niederterrasse des Rheins zwischen Niederkassel-Ranzel und Köln-Libur. Das ca. 15ha große, durch Grundwasser gespeiste Abgrabungsgewässer wird im Westen, Norden und Osten von Kiesabgrabungsflächen begleitet, die mit Pioniervegetation bewachsen sind. Im Westen befinden sich vegetationsarme Kies- und Schotterflächen. Stehende Kleingewässer sind im Westen und Südwesten der Kiesgrube als Ergänzung zu dem Hauptgewässer insbesondere zur Förderung von Amphibien angelegt worden. Die gesamte Fläche der ehemaligen Kiesgrube ist durch ein Feldgehölz aus einheimischen Arten räumlich von den umliegenden Ackerflächen getrennt. Ein Zaun verhindert den Zugang von Unbefugten zum Gelände. Das NSG wird von der Ortsgruppe des NABU im Auftrag der ULB betreut und gepflegt (Freistellung des Offenlandes, Kleingewässer und Beweidung mit Schafen und Ziegen). Die Wasserqualität des Abgrabungsgwässer ist von herausragender Qualität und wird von Armleuchteralgen besiedelt. Dementsprechend wird das Abgrabungsgewässer vom LANUV NRW als Referenzgewässer geführt. Die Vielfalt an Biotoptypen unterstreicht den regional bedeutsamen ökologischen Wert des NSG Weilhofer See. So dient das NSG Vögeln als Brut-, Rastplatz und Nahrungshabitat (Vorkommen von 74 Vogelarten davon 34 Brutvögel 2009, u.a. Zwergtaucher, Teichrohrsänger, Mäusebussard) . Die Kleingewässer im Westen und Südwesten, stellen einen Lebensraum für Libellen und Amphibien dar (Vorkommen von Wechselkröte, Erdkröte, Teichmolch, Gras- und Wasserfrosch). Im Verbund mit den benachbarten Abgrabungsgewässern stellt die Fläche ein Trittsteinbiotop dar für gewässerbewohnende Arten sowie für Tiere- und Pflanzenarten der vegetationsarmen Sonderstandorte (insbesondere zur Erhaltung der Wechselkrötenpopulation im Raum Niederkassel). Der Erhalt und die angepasste Pflege, wie Freistellung von Gehölzen und extensive Beweidung sind erforderlich und werden z.Zt. durchgeführt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen <3140> (15,59 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (2,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (3,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (17,31 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (4,50 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (1,72 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (15,59 ha)
  • Sand-, Kiesabgrabung <GD1> (3,40 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (2,23 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Edelkrebs (Astacus astacus) <RL 1S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Binse (unbestimmt) (Juncus spec.)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara contraria)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Seifenkraut (Saponaria officinalis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grau-Pappel (Populus canescens (P. alba x tremula))
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hügel-Fingerkraut (Potentilla collina)
  • Kleine Baumglanzleuchteralge (Tolypella glomerata)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Königskerze (unbestimmt) (Verbascum spec.)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Pappel (Populus alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Tausendblatt (unbestimmt) (Myriophyllum spec.)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Ruhrkraut (Gnaphalium sylvaticum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisser Steinklee (Melilotus albus)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zerbrechliche Armleuchteralge (Chara globularis)
  • Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
Tierarten:
  • Edelkrebs (Astacus astacus)
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen renaturieren Kiesabgrabunsgeländes mit naturnahen Gewässer mit besonderer Bedeutung für Vögel, Amphibien und Insekten und mit Vorkommen von Armleuchteralgen in Gewässer mit herausragender Wasserqualität.
Gefährdungen:
  • Erschliessung stoerungsempfindlicher Bereiche (FI)
  • Freizeitaktivitaet
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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