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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Heckberg (SU-030)

Objektbezeichnung:

NSG Heckberg

Kennung:

SU-030

Ort: Much
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 10,38 ha
Offizielle Fläche: 10,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2017
Außerkraft: 2037
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes

1. gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten,
Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere

1.1 naturnaher Feuchtwälder mit zum Teil gesetzlich geschützten Biotopen nach § 30 BNatSchG, die
insbesondere geprägt sind durch torfmoos- und pfeifengrasreiche Bruch-, Sumpf- und Auwälder;

1.2 eines Eichen-Buchen-Altholzbestandes;

1.3 eines ökologisch wertvollen, kleineren Fließgewässersystems mit guter Wasserqualität und zum Teil mit
gesetzlich geschützten Biotopen nach § 30 BNatSchG, das insbesondere geprägt ist durch

a. einen naturnah geprägten Teilabschnitt des Müchelsbaches mit
- mäandrierendem Verlauf innerhalb der Waldbestände sowie am Waldrand,
- angrenzend sickerquelligen Bereichen, wasserzügigen Feuchtsenken und kleinen Fließgewässern,
die insbesondere von den östlichen Hängen dem Müchelsbach zufließen und eine typische
begleitende Feuchtvegetation aufweisen,
-lokal ausgebildeten Steil- und Flachufern sowie Uferabbrüchen, das Ufer sichernden Erlen,
- einer strukturreichen Gewässersohle mit kleinen lokalen Vertiefungen, abwechslungsreicher
Geschiebeführung und unterschiedlichsten Bodensubstraten;

b. naturnahe Ufer- und Auenbereiche - als Lebensraum zahlreicher zum Teil gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten, die unter anderem geprägt sind durch

- bachbegleitende Erlen-Ufergehölze und Auwaldreste,
- Bereiche mit stehendem und liegendem Totholz,
- einem stehenden Binnengewässer mit naturnaher Unterwasservegetation,
- kleinflächigen (Waldsimsen-)Sümpfen und Großseggenriedern;

1.4 der Offenlandbiotope auf den angrenzenden Talhängen oberhalb der Terrassenkante, die
zum Teil nach § 30 BNatSchG geschützt sind, wie
- artenreiche Magerwiesen,
- brachgefallenes, ehemals artenreiches Grünland samt einwandernden Waldarten;

1.5 aufgrund der Vernetzungsfunktion des von Feuchtwäldern begleiteten Müchelsbaches mit
dem Wahnbachtalsystem;

2. gemäß § 23 Absatz 1 Nr. 2 BNatSchG aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder
landeskundlichen Gründen, insbesondere wegen der

- teils extensiven Nutzung der an den Talhängen ausgebildeten mageren Grünlandflächen;
- Seltenheit der vorkommenden Böden mit einem teils hohen Grundwasserstand als
Voraussetzung für das Vorkommen verschiedener zum Teil bedrohter Tier- und Pflanzenarten;

3. gemäß § 23 Absatz 1 Nr. 3 BNatSchG wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder
hervorragenden Schönheit, insbesondere

- der naturnahen und feuchten Bruchwaldstadien mit alten und teils mehrtriebigen Erlenstöcken
sowie zum Teil alten (Moor-)Birkenbeständen einschließlich stehendem und liegendem Totholz,
- der engen Verzahnung mit sickerquelligen (Hang-) Bereichen am Rande der Aue mittels kleinerer
Fließgewässer und Feuchtsenken sowie
- einem naturnahen Fließgewässer mit begleitendem Auwald-/Feuchtwald und Laubholzbeständen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5010-902
Kennung:

BK-5010-902

Objektbezeichnung:

NSG Heckberg

Link zur Karte: BK-5010-902
Objektbeschreibung: Von Wirtschaftswegen begrenzte, zuletzt in den 50er Jahren (Auskunft Besitzer) aufgeforstete, vor allem mit Fichten bestandene Flaeche, in der ein ca. 3 ha grosser Erlenbruch eingebettet liegt. Der Boden des Erlenbruchs ist ueberwiegend mit einer dicken Torfmoosschicht bedeckt (topogenes Flachmoor), westlich wird er vom Muechelsbach begrenzt, nordoestlich steigt das Gelaende mit ca. 5 Grad Neigung an. Oestlich gliedert sich der Bruch in 2 fingerfoermige Auslaeufer entlang von Gelaendesenken auf. Zwischen Erlenbruch und Nadelwald liegt eine torfmoosreiche Pfeifengras-Feuchtheide von ca. 1500 qm Flaechengroesse, hier kommt Wollgras vor. Eine weitere von ca. 400 qm Ausdehnung liegt am nordoestlichen Ende des Gebietes. In dieser findet sich die Moorlilie und vereinzelt Geflecktes Knabenkraut. Auf beiden Feuchtheiden haben sich bereits Gehoelze angesiedelt, ein Teilbereich scheint aufgeforstet worden zu sein. Die Flaechen sollten umgehend freigestellt werden. Westlich des naturnah verlaufenden, 1/2 bis 1 m breiten, stark beschatteten, schnell fliessenden Baches mit Sand- und Kiesbaenken schliesst sich an den Erlenbruch eine Feuchtbrache an, in der Wolliges Honiggras und Waldsimse dominieren. Auf einer Fettwiese im SW des Gebietes liegt ein Silagedepot. Es sollte aus dem NSG herausgenommen werden. An den Wegraendern finden sich kleinste Reste einer ehemals vorhandenen Heidevegetation. Das Gebiet gehoert zu der Anfang der 30er Jahre von dem Koelner K.W. Schmid als grosse Heide beschriebenen Flaeche. An den Wegraendern befindliche Fichten schraenken diese Reste ein und sollten entfernt werden. Die aufgefuehrten Vogelarten entstammen einer Bestandsaufnahme des weiteren Umfelds dieser Flaeche von R. Kraus, Koeln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,57 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,32 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,19 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (3,03 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,55 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,11 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,32 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,43 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,32 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,32 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,11 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,11 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) <RL 2>
  • Pirol (Oriolus oriolus) <RL 1>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Beinbrech (Narthecium ossifragum)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
Schutzziele:
  • Schutz von Bruchwaeldern, Feuchtheiden und Feuchtgruenland u.a.
    als Lebensraum fuer bedrohte Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung (Silagedepot)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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